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Die Schweiz und die NNSC. Diplomatische Dokumente der Schweiz zur Geschichte der Neutral Nations Supervisory Commission in Korea 1951–1995, vol. 21, doc. 19
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Archive | Swiss Federal Archives, Bern | |
Archival classification | CH-BAR#E2001E-01#1988/16#2729* | |
Dossier title | Berichte und Schlussbericht. Div. Rhiner (1952–1978) | |
File reference archive | B.73.0.1.(01) • Additional component: Korea, Republik |
Archive | Swiss Federal Archives, Bern | |
Archival classification | CH-BAR#E5001F#1000/1863#3499* | |
Dossier title | Ueberwachung Waffenstillstand in Korea (1953–1955) | |
File reference archive | 092.01 |
Archive | Swiss Federal Archives, Bern | |
Archival classification | CH-BAR#E2800#1967/59#1027* | |
Dossier title | Actes de janvier - mars 1954 (1954–1954) | |
File reference archive | 42.08 |
dodis.ch/65585Schlussbericht des Chefs der schweizerischen NNSC-Delegation, Oberstdivisionär Rihner1
Die schweizerische Korea-Mission
[...]2
Sie oblagen dem Chef des Personellen der Armee.3 – [Über die Zweckmässigkeit dieser Vorbereitungen siehe: Abschliessende Betrachtungen].4
Bereits im Spätherbst 1952 hat mich Herr Bundesrat Dr. Kobelt angefragt, ob ich im Prinzip bereit wäre, während einer Sommerperiode die Führung der schweizerischen Delegation in der NNSC zu übernehmen. Ich sagte zu unter dem Vorbehalt, dass der Zustand meiner rechten Hand (Dupuytrensche Krankheit) dies zulasse und wies auch auf meine nur rudimentären Kenntnisse der englischen Sprache hin.
Am 17.4.53 bestätigte mir Oberstdivisionär Gugger in einer offiziellen Besprechung, dass er nun die Vorbereitungen für die Entsendung einer 1. Staffel der Delegation beschleunigt durchzuführen habe und ich für die Führung derselben vorgesehen sei. Ich sagte zu.
In kurzen Besprechungen am 23. und 24. Juni 1953 mit Herrn Minister Zehnder und sodann mit den Herren Bundesräten Dr. Kobelt und Dr. Petitpierre wurde ich dahingehend orientiert, dass ich dem Chef des Eidg. Politischen Departementes direkt unterstellt sei, was meine eigentliche Tätigkeit als Delegationschef betreffe, für personelle und materielle Angelegenheiten dagegen dem Chef des Eidg. Militärdepartementes. Koordinationsstelle für beide Departemente sei der Chef des Personellen der Armee. Meine gelegentlichen Berichte seien an Herrn Minister Zehnder zu richten. Spezielle Weisungen erhielt ich keine, in Anbetracht, dass nur wenige Unterlagen vorhanden waren, um sich über die Tätigkeit in der NNSC ein genaues Bild machen zu können. Es wurde mir empfohlen, speziell immer unserer neutralen Situation zu gedenken und daher auch nicht allzusehr mit den Schweden zusammenzuspannen. Minister Zehnder legte mir speziell noch nahe, individuelle Presseberichte einzuschränken, dagegen dem Eidg. Politischen Departement Berichte zur allgemeinen Veröffentlichung zur Verfügung zu stellen.5
Obschon der Waffenstillstandsvertrag in Korea noch nicht unterschrieben war, entschied der Bundesrat die Entsendung vorläufig einer ersten Staffel von 20 Of., Uof., Sdt. und HD, in Anbetracht, dass die Abreise der schwedischen, polnischen und tschechischen Delegationen bereits gemeldet worden war und wohl nicht zuletzt, weil die Amerikaner dringend um die Entsendung wenigstens dieser ersten Staffel ersuchten.
Am 25. Juni 1953 startete die 1. Staffel der schweizerischen Korea-Delegation.
Abgesehen von Einzelreisen (Dr. Bossi, Minister Däniker, Legationsrat König, Oberstdiv. Wacker, Oberst von Sinner) wurden alle Staffeln meiner Delegation durch die MATS (Military Air Transport Service United States Air Force) befördert. Die MATS sind ähnlich aufgebaut wie die zivilen Passagier- und Frachtfluglinien und erstrecken sich über die ganze Welt. Sie bestehen seit 1.6.48 (Weitere Details siehe Beilage Nr. 4).6
Dass die Transporte aller Schweizer, wie auch der Schweden, nicht via Cairo–New Delhi erfolgten, sondern auf dem viel weiteren Weg über Amerika, ist darauf zurückzuführen, dass die Luft- und Bodenorganisation der MATS auf diesem letztern Weg viel dichter und besser ausgebaut ist.
Die rund 20 000 km von Kloten bis Tokio wurden in nur 5 Tagen zurückgelegt, mit Übernachtungen zum Teil im Flugzeug, zum Teil auf Standorten der MATS, wie in Travis (100 km NE San Francisco) oder in Hickam bei Honolulu. Die Organisation klappte auf dem ganzen Weg vorzüglich, Unterkunft & Verpflegung war ausgezeichnet, teils während des Fluges, teils auf Etappenorten der MATS. Man erkannte deutlich, dass den Amerikanern sehr daran lag, uns so rasch als möglich in Tokio zu haben (im Gegensatz zur Rückreise). Die Flugzeuge der MATS, die zur Verwendung kamen, waren durchwegs moderne, für den Passagiertransport eingerichtete, ehemals dem Air Transport Command und dem Naval Air Transport Service angehörende, hin und wieder auch von zivilen Gesellschaften gecharterte Flugzeuge.
[...]7
– Uniform8
In Tokio überraschte uns die ausserordentliche Feuchtigkeit bei nicht übermässiger, aber doch beträchtlicher Temperatur. Unsere Ausrüstung erwies sich rasch als zu schwer. Wir verfügten über 4 Woll- und 2 Popeline-Hemden, die Hosen waren alle 3 Paare aus Wollstoff. So waren wir schon vom frühen Morgen an bis abends schweissgebadet und unsere Hemden fast immer in der Wäsche. Der Arzt erklärte mir, dass er die Verantwortung für die Gesundheit der 1. Staffel der Delegation ablehnen müsse, wenn nicht etwas getan werde, um die Bekleidung zweckentsprechender zu gestalten. Der Arzt selber ist eines Tages beinahe zusammengeklappt (was hätte wohl die schweizerische Presse und die Öffentlichkeit für Proteste losgelassen, wenn dieser Offizier nicht nur beinahe zusammengeklappt wäre!). Ich habe ohnehin schon in den ersten Tagen unseres Aufenthaltes in Tokio untersuchen lassen, ob die Möglichkeit bestehe, leichte Hemden und Hosen zu beschaffen, die einigermassen unserem Feldgrün entsprechen würden. Diese Recherchen ergaben ein negatives Resultat. Auch entsprechende Stoffe waren nicht aufzutreiben, abgesehen davon, dass die Herstellung von Hemden und Hosen viel zu viel Zeit beansprucht hätte. So blieb mir gar nichts anderes übrig, als leichte Hemden und Hosen in Khaki-Stoff kaufen zu lassen. Damit aber doch jedermann sofort feststellen könne, dass es sich um Schweizer handle, wurde auf dem linken Oberarm noch ein roter Tuchstreifen aufgenäht, auf dem in weiss «Switzerland» gestickt war. So waren wir als Schweizer besser kenntlich, als mit unseren eigenen Uniformen, die im fernen Osten beinahe niemandem bekannt waren. Nicht umsonst mussten wir später auch auf den echt schweizerischen Uniformen noch diese Aufschrift «Switzerland» anbringen lassen. Über meinen Entschluss habe ich den Chef des Personellen der Armee sofort orientiert, aber nie eine Bestätigung weder im ablehnenden noch in approuvierenden Sinne erhalten, bin aber heute noch, mehr als je, überzeugt, dass es der einzig richtige Entschluss war. Ich bin aber ebenso sehr überzeugt, dass auch die Presse und die Öffentlichkeit diese Massnahme ohne weiteres als zweckmässig anerkennt hätten, wenn sie sofort richtig orientiert worden wären. Statt dessen wurden sie hinten herum und erst viel später orientiert. Es sah so aus, als wäre irgend etwas verheimlicht worden. Die Leidtragenden waren das Politische und vor allem das Militär-Departement, die Schweizer-Delegation der NNSC, insbesondere ihr Chef.
– Ernennungen9
Wie schon dargelegt, mussten wir bei Ankunft in Tokio konstatieren, dass die Schweden in ihrer Delegation, die auf den Mann gleich stark war wie die unsrige, über 3 Generäle verfügten. Das war an und für sich noch nicht alarmierend. In den weiteren Verhandlungen mit den UNO- und USA-Kommandostellen musste ich aber feststellen, dass wir benachteiligt waren, denn hier hatten wir sozusagen ausschliesslich mit Generälen zu tun. Es ist überhaupt auffallend, wie speziell in den rückwärtigen Organisationen des UNC und der USA eine Abwertung der Grade festzustellen ist. Verbindungsof. zwischen uns und dem UNC resp. MAC waren Obersten und Oberstleutnants, aber sozusagen ohne Kompetenzen. Handelte es sich um Dringendes oder Wichtiges, musste die Sache zum Mindesten an einen 1 Stern-, oft aber bis zu einem 3 Stern-General weitergeleitet werden. Wie sehr die Herren aber dann doch wieder auf ihren Grad pochen, zeigt folgendes kleine Beispiel aus dem Lager. Eines Tages läutete ein amerikanischer Verbindungsof. an und verlangte unsern Transportof. Dieser, ein Hptm., meldete sich. Der amerikanische Verbindungsof. erklärte, er sei Oberst und wünsche mit einem Obersten zu verhandeln, er hätte das Recht dazu. Nach längerem Palaver und als ihm unser Hauptmann erklärte, die Sache in diesem Falle seinem General unterbreiten zu müssen, bequemte sich dann der Oberst mit dem Hptm. die fragliche Angelegenheit zu erledigen. Dies nur nebenbei. – Ein Oberst kann praktisch einem Ein- oder Mehrsterngeneral nicht telephonieren, er wird nie über dessen Sekretär hinauskommen, es sei denn, es handle sich um dessen direkten Vorgesetzten. Ein Einstern-General erhält aber sofort direkte Verbindung mit irgend einem General. Erlebt im Anfang. Um nun meinem Alternate10 die Arbeit zu erleichtern resp. seine Stellung gegenüber den Schweden einerseits, den UNC- und USA-Kommandostellen anderseits zu verbessern, entschloss ich mich zu einer vorübergehenden Ernennung. Mitbeigetragen zu diesem Entschluss hat eine Zeitungsmeldung, wonach die polnischen und tschechoslovakischen Delegationen mit je 2–3 Korps- und Div.-Generälen in Peking eingetroffen seien. [Diese Meldung erwies sich dann später allerdings – ich möchte dies schon hier erwähnen – als falsch; lediglich die Delegationschefs waren 2- oder 3 Stern-Generale]. – Der Entschluss musste rasch gefasst werden, weil
1. die Entsendung einer Spezialpatrouille nach Korea bevorstand, mit deren Führung ich meinen Alternate beauftragen wollte;
2. die Ernennung zweckmässig erfolgte, bevor Asper schon mit allzu vielen Instanzen in Verbindung getreten oder gar mit Polen und Tschechoslovaken in Kontakt gekommen war.
Die Ernennung Dr. Bossi’s zum Oberst sah ich vor, weil
1. er als einziger Zivilist (Legationsrat) nicht in diese Kommission hineinpasste, abgesehen davon, dass er nicht mit zweckentsprechenden Kleidern ausgerüstet war;
2. er als Legationsrat sowieso schon die Kompetenzen eines Obersten hatte;
3. die übrigen politisch-diplomatischen Berater Generale oder Obersten waren.
Meinen Entschluss übermittelte ich schriftlich und ausführlich begründet am 27. Juli an meine beiden vorgesetzten Instanzen, d. h. an die Herren Bundesräte Dr. Kobelt und Dr. Petitpierre, mit der ausdrücklichen Erklärung, dass diese Ernennungen (nicht Beförderungen) rein vorübergehender Natur seien, gültig nur bis zur Rückkehr der beiden Herren in die Schweiz, ohne irgend welchen Einfluss auf ihre übrigen Dienste und Beförderungsverhältnisse sowie auf ihre Verträge bzw. Entschädigungen.11 Es ist mir ganz unverständlich, wieso man vom Eidg. Politischen Departement aus – als die Pressehetze im Gang war – erklären konnte, ich würde zur Berichterstattung aufgefordert,12 denn ich hatte damals im September nichts Neues zu melden; ich konnte nur auf meine Meldung vom 27. Juli hinweisen.
Es ist auch in diesem Falle meine vollendete Überzeugung, dass – wäre die Presse im Juli auf Grund meiner Meldung zweckentsprechend orientiert worden – die Sache absolut ruhig aufgenommen worden wäre.13 Schliesslich hätte mich der hohe Bundesrat auch desavouieren können. Aber ein Entschluss im einen oder andern Sinne hätte gefasst werden sollen.
Ich weiss, dass meine Entschlüsse überraschen mussten. Aber schliesslich wenn man schon einen Heereseinheitskommandanten mit einer solchen Spezialmission betraut, so doch wohl, damit er eben im gegebenen Moment Entschlüsse fasst. Wäre z. B. ein Mitglied meiner Delegation schwer erkrankt oder gar gestorben, so hätten wohl dieselben Journalisten u. a. den Vorwurf gegenüber dem Delegationschef erhoben, nicht rechtzeitig die richtigen Vorkehren getroffen resp. Beschlüsse gefasst zu haben. Dem Hinweis, dass solche Ernennungen provisorischen Charakters in unserer Militärorganisation nicht vorgesehen seien, kann begegnet werden mit der Feststellung, dass unsere M. O. den Einsatz von Of., Uof. und Sdt. der schweizerischen Armee im fernen Osten ebenfalls nicht vorsieht.
[...]14
Endlich am 12. August, nach wirklich intensiver Arbeit, nachdem täglich eine Sitzung der Senior-Members und dazu noch eine weitere Sitzung der Alternates stattgefunden hatte, waren wir soweit, die Fix-Teams an ihre Arbeit entsenden zu können.15 Festhalten möchte ich allerdings, dass z. B. in einem Kollegium von nur schweizerischen Offizieren dieselbe Arbeit in ¼ dieser Zeit oder noch weniger hätte geleistet werden können. Viel leeres Stroh ist in diesen Tagen – wie auch später recht oft – gedroschen worden, zum Teil über wichtige, zum Teil aber über ganz belanglose Fragen. Zeitweise hatten wir den Eindruck, dass die Polen und Tschechen bewusst Verzögerungstaktik treiben würden, da noch nicht alle ihre Ausrüstung beieinander war. Stundenlang wurde z. B. um die Frage diskutiert, ob die Mitglieder der NNIT im speziellen, aber auch alle Mitglieder der NNSC überhaupt, bewaffnet sein sollen, d. h. ihre eigene Pistole tragen dürfen. Es wurde entschieden: Sämtliche Mitglieder der NNSC versehen ihren Dienst unbewaffnet, sintemal die beiden Parteien die Verantwortung für die Sicherheit der Kommissionsmitglieder übernehmen. Ebenfalls sehr lange wurde diskutiert über die Frage des Photoverbotes, der Verwendung von Fk.-Apparaturen, der Arbeitsaufnahme der Teams (sollen sie sukzessive nach Eintreffen ihre Arbeit sofort aufnehmen, oder erst wenn alle an ihrem Standort eingetroffen, miteinander).
Dann plötzlich waren Polen und Tschechen mit allem einverstanden. Wir vermuteten folgendes: Anfänglich behaupteten Polen und Tschechen bereit zu sein; nach und nach sickerte aber durch, dass noch nicht alle ihre Materialzüge in Kaesong (ihrem Standort hinter der demilitarisierten Zone – entspricht ungefähr Munsan auf der andern Seite) eingetroffen seien und dass ihnen auch noch Personal fehle. Sobald dann genügend Material und Personal da war, gaben sie nach. Aber gerade dieser Mangel an Offenheit ist das Enervierende in den Verhandlungen mit den Roten (hier Polen und Tschechen). Da wird tagelang geredet, nur um irgend etwas ganz anderes damit verdecken zu können, statt ehrlich zu beantragen für einige Tage zu unterbrechen, um das Eintreffen von noch fehlendem Material oder Personal abzuwarten. Immer diese zum Teil ganz unverständlichen Prestige-Standpunkte.
Der Entsendung der Teams ging ein paar Tage vorher eine offizielle Begrüssung der Mitglieder voran. In der Pagoda wurden alle Teammitglieder (vorläufig nur die Fix-Teams und nur die stimmberechtigten Mitglieder, also 8 Mann pro Team) durch die Delegationschefs16 vorgestellt und dann sassen sie etwa 30 Minuten zu einem gegenseitigen Sichkennenlernen zusammen.
Am 12. August waren dann die Teams vollständig, d. h. auf Schweden- und Schweizerseite je 3–4 Mann (Chef, Alternate, Sekretär oder Dolmetscher, Funker oder Koch) auf Seiten der Polen und Tschechen dagegen 8–12 oder sogar mehr Personen (sie hatten zum Teil auch weibliches Personal). Zum oben erwähnten Personal kamen bei ihnen noch eigene Fahrer, viel Fk.-Personal, Ordonnanzen, usw. (ich komme später noch darauf zurück). Die Teams wurden am Mittag vor der Pagoda vorerst je vom ältesten Teamführer den 4 Delegationschefs gemeldet. Dann hielt jeder Delegationschef eine Ansprache in der Sprache seines Landes (in den reichlich langen polnischen und tschechischen Ansprachen wurde wieder der Friedenswunsch aller Völker und die neutrale, unabhängige Stellung der Mitglieder der NNSC betont; jede wurde zudem in die Sprache der 3 andern Delegationen übersetzt).
Nach einem vom Tagespräsidenten (Polen)17 allen Anwesenden offerierten Imbiss mit Wodka und andern Getränken erfolgte vorerst die Abreise der Teams in den Süden. Genau auf die angesetzte Zeit landeten vor der Pagoda 4 Helicopter und nahmen je 6 Mann samt Gepäck auf, dann wieder 4 usw. bis innert kürzester Zeit alles weg war. Der Abtransport der Teams für den Norden erfolgte mit Cars vorerst bis Kaesong. Dort standen mitten in der vollständig zerstörten Bahnhofanlage auf dem einzigen benutzbaren Geleise (nur 16 Tage vorher war ja Ende-Feuer gegeben worden) ein Spezialzug bestehend aus Salon- und Schlafwagen und einer Anzahl Güterwagen. Vor dem Einsteigen hielten die koreanischen und chinesischen Senior Member der MAC nochmals eine Ansprache, dann wurde im Speisewagen nochmals ein Essen mit allerlei Tranksame offeriert und spät abends setzte sich der Zug in Bewegung, langsam, vorsichtig. Es ist ausserordentlich interessant in den Tagebüchern der verschiedenen Teams ihre Eindrücke über diese erste Reise in das so unheimlich stark zerstörte nordkoreanische Gebiet hinter der berühmten «Bambushecke» nachzulesen. So z. B. über ihre Ankunft in Sinanju (ich bin später auch hingekommen und stark beeindruckt worden, obschon wieder einiges repariert war), als sie nach sehr langsamer, vorsichtiger Fahrt mit durchschnittlich 15 km pro Stunde plötzlich in einer weiten, weiten Ebene anhielten, nichts als Bombentrichter weitherum, keine Bahnhofanlagen, keine Geleise, nicht einmal Hütten und man ihnen erklärte, das sei nun Sinanju, sie müssten hier aussteigen.
Sehr verschieden lang dauerten die Reisen der 5 Teams im Norden, bis zu 8 Tagen, zum Teil per Bahn, per Jeep, wieder per Bahn, aber überall trafen sie unglaubliche Zerstörungen, längs der Bahnlinien Bombentrichter an Bombentrichter, Brücken, die nicht nur ein sondern zehnmal zerstört worden waren und äusserst vorsichtig befahren werden mussten, Städte, die einst blühende Hafen- und Industriestädte waren und nun nichts mehr aufweisen als Kamine und Ruinen und eine armselige Bevölkerung, die in erbärmlichen Baracken, in Kellern und Höhlen lebt und doch immer noch auffallend sauber ist und relativ zufrieden aussieht.
Ich habe die Entsendung der Teams etwas breitspurig behandelt, aus 2 Gründen:
1. Es scheint mir ein Ereignis von historischer Bedeutung zu sein, sind doch zum ersten Mal internationale Teams, bestehend aus Offizieren von 4 verschiedenen Staaten ein paar Tage nach Abschluss eines Waffenstillstandes in ein Kriegsgebiet gekommen, nicht um zu untersuchen, nicht um zu helfen, sondern dafür zu sorgen, dass dieser Waffenstillstand korrekt eingehalten wird, ein Akt, der wenn er auch weitgehend nur symbolisch ist, doch einen Fortschritt bedeutet im Sinne gegenseitigen Vertrauens.
2. Zum ersten Mal seit Bestehen der Eidgenossenschaft ist eine Delegation von Of., Uof. und Sdt, unserer Armee im fernen Osten eingesetzt worden. Die Entsendung dieser Teams in den Norden und Süden Korea’s, in das Territorium der beiden Parteien, die vor 16 Tagen noch miteinander im heftigsten Kriege lagen, das Eindringen auch in Gebiete der kommunistischen Machtsphäre, das alles ist so erst- und einmalig, dass es besondere Erwähnung verdient.
Kaum waren die Vorarbeiten für die Entsendung der Fix-Teams beendigt, mussten wir uns mit den Mobil-Teams befassen. Sie mussten so organisiert resp. vorbereitet werden, dass sie sofort, d. h. innert 2 Stunden starten konnten. – Das war wenigstens unsere Auffassung, die Wirklichkeit war dann etwas anders. – Detaillierte Weisungen konnten noch keine vorbereitet werden, wussten wir doch selber noch nicht, wie die Spezialaufgaben für diese Mobil-Teams lauten würden. Die allgemeinen und persönlichen Weisungen konnten natürlich dieselben sein wie für die Fix-Teams. Und kaum waren intern die Mobilteams organisiert und orientiert, da kam auch schon ein Auftrag des Senior Members der Nordseite, in 3 Gefangenenlagern der UNC, nämlich in Koje-do, Yong-dong-po und im Lager an der Imjin-River-Brücke Untersuchungen durchzuführen. Am 20. August hatte der Chefdelegierte der Nordkoreaner und Chinesen in der MAC18 die UN-Seite angeklagt, den Waffenstillstandsvertrag dadurch verletzt zu haben, dass die in Südkorea tätigen Vertreter des nordkoreanischen und chinesischen Roten Kreuzes in mehreren Fällen und auf verschiedene Art in ihrer Tätigkeit behindert worden seien, im Widerspruch zu § 57 des Vertrages.19 Diese Beschuldigungen würden angebliche Vorfälle in den obengenannten Kriegsgefangenenlagern betreffen, wo die erwähnten Rotkreuz-Vertreter nicht nur nicht die nötige Unterstützung bei der Durchführung ihrer Funktionen erhalten hätten, sondern teils sogar physisch daran verhindert worden seien. Nachdem es im Schosse der MAC trotz längeren Diskussionen zu keiner Einigung kam, indem die UN-Seite die Anschuldigungen kategorisch zurückwies, die nördliche Partei jedoch auf einer genauen Abklärung beharrte, verlangte der Senior-Member der N-Seite die Entsendung der 3 Mobil-Teams. Gleich hier möchte ich noch erwähnen, dass ein paar Tage später, als die Teams an der Arbeit waren, nun auch noch eine Beschwerde vom Senior-Member der Südseite dazu kam, die weitere Untersuchungen in denselben Lagern notwendig machte und denselben Teams übertragen werden konnten.20
Das war nun allerdings etwas ganz anderes als was wir erwartet hatten. Die vorbereiteten Teams wurden anders zusammengesetzt, in erster Linie juristisch gebildete Offiziere ausgesucht, handelte es sich doch um ziemlich komplizierte Einvernahmen. Die Transporte dieser Teams und deren Unterkunft organisierten die Amerikaner vorbildlich. Aber die Untersuchungen waren schwierig und für Schweden und Schweizer eine Enttäuschung. Zum ersten Mal lernten wir die sogenannte Neutralität der Polen und Tschechen richtig kennen. Schon bei den Einvernahmen gingen sie zielbewusst darauf aus, alles was zur Unterstützung der Anklage gegen die Amerikaner dienen konnte herauszuholen, sogar noch mehr zu finden, dagegen alles, was zur Entlastung oder zur Feststellung der Unbegründetheit führte zu überhören oder unter irgend einem Vorwand, weil nicht zur Sache gehörend, abzulehnen. Die Einvernahmen gestalteten sich zudem auch aus sprachlichen Gründen äusserst kompliziert. Die Teams setzten sich wie bereits erwähnt aus Polen, Schweden, Schweizern und Tschechen zusammen. Die Polen verstanden mit wenig Ausnahmen nur ihre Sprache. Wurde also z. B. ein Chinese einvernommen, so musste die Frage des Vorsitzenden vorerst in die Sprachen der übrigen übersetzt werden, dann auf alle Fälle ins Englische für das Protokoll und schliesslich direkt oder indirekt auch noch ins Chinesische. So brauchten diese Mobil-Teams sehr viel Zeit für ihre Untersuchungen. Am 21. August wurden sie abgeschickt, am 28. kehrten zwei, am 30. das dritte zurück. Zwei Teams waren nicht zur Abfassung eines gemeinsamen Berichtes gelangt, sondern reichten je eine Stellungnahme der polnisch/tschechischen Mitglieder und eine solche der schwedisch/schweizerischen Mitglieder ein.21 Und nun kam der Höhepunkt dieser unerfreulichen Angelegenheit, indem auch in der NNSC nochmals während Tagen diskutiert werden musste, um schliesslich festzustellen, dass die Polen und Tschechen die Anklagen der N-Seite in vollem Umfange als berechtigt betrachteten, ja sogar noch weitere «Vergehen» zu melden hatten, die Anklagen der S-Seite dagegen als absolut unberechtigt ansahen, die Schweden und Schweizer die Anklagen der N-Seite ablehnen mussten, wobei sie ausdrücklich feststellten, dass einzelne Anklagen wirklich ohne jegliche Bedeutung seien, die Anklagen der S-Seite wohl berechtigt seien aber als von geringer Bedeutung betrachtet werden müssten. Als dann endlich unser zweiteiliger Bericht22 an die MAC gelangte, nahm dieselbe davon Kenntnis und legte ihn ad acta. Nach viel Aufregung, viel Arbeit, stundenlangen «statements» der Delegierten, Enderfolg: Nichts!
Es liegt hier ein absolut typisches Schulbeispiel vor, um aufzuzeigen, wie ein und dieselbe Sache ganz verschieden angesehen und beurteilt werden kann, je nach der Einstellung, mit der man an die Sache heran geht. Meine Herren haben sich sehr bemüht neutral, nur vom rein juristischen Standpunkt aus die Untersuchung zu führen. Sie haben sich auch sehr gründlich vorbereitet und sich die Fragen zurecht gelegt und waren wirklich sehr enttäuscht. Wer sich für diese Angelegenheit, die ich detaillierter hier nicht behandeln kam, interessiert, findet sämtliche Unterlagen bei der Dokumentation der Delegation.
Die ganze Untersuchung, besonders aber die nachfolgenden Besprechungen im Schosse der NNSC haben immer mehr gezeigt, dass die polnische und tschechische Delegation offensichtlich gemäss erhaltenen Weisungen die ganze Angelegenheit zu einer gross angelegten Propaganda-Aktion benützen wollten, mit entsprechendem Niederschlag in den östlichen Zeitungen und im Radio. (Ich habe hier noch nachzutragen, dass gemäss AA23 die Berichte der Teams sofort nach Eingang an die MAC weitergeleitet werden mussten, die NNSC dann aber noch zu den Berichten Stellung zu beziehen, resp. sie zu evaluieren hatte).
Da im ganzen, d. h. bis zu meiner Abreise, nur 4 Mobil-Teams eingesetzt wurden, möchte ich an dieser Stelle auch gleich noch den Einsatz dieses 4. und vorläufig letzten Mobil-Teams besprochen.
Mitte Oktober wurde der NNSC von der UN-Seite der MAC das Begehren unterbreitet, unverzüglich ein mobiles Team nach Uiju an der Nordwestgrenze Korea’s zu entsenden, da dort seit der Unterzeichnung des Waffenstillstandsvertrages Flugzeuge in verpackter Form eingeführt worden seien.24 – Gemäss einem Beschluss der NNSC müssen die Mobil-Teams innert 2 Stunden marschbereit sein. Polen und Tschechen versuchten nun aber sofort die Abreise des Teams zu verzögern. Die leider recht ungenaue und unkorrekte Abfassung des schriftlichen Begehrens bot ihnen eine nützliche Handhabe. U. a., sprach das Schreiben von «Communist’s», statt die Bezeichnung «Korean People’s Army und Chinese People Volunteers» zu verwenden, was unseren östlichen Kollegen Gelegenheit gab, eine andere Fassung zu verlangen.25 Nach weiteren mühsamen Diskussionen technischer Natur konnte dann das Team mit zweitägiger Verspätung auf die Reise geschickt werden. Turnusgemäss führte in dieser Gruppe ein Schweizer den Vorsitz;26 das Team kehrte am 28. Oktober zurück. Bei der Diskussion des Teamberichtes27 zeigte sich wieder einmal, dass ein gemeinsamer Bericht der NNSC an die MAC unmöglich wurde, trotz stundenlangen Reden der östlichen Neutralen und unserem weitgehenden Bemühen zu einem einheitlichen Bericht zu kommen. Ich kann auch hier nicht in alle Details eintreten, es würde dies unbedingt zu weit führen; sie sind aber zu finden in den Protokollen28 und in meinem 21., 22. und 23. Bericht.29 Es ist mir immerhin möglich, die Kopie eines gemeinsamen Berichtes mit 2 verschiedenen Evaluationen beizulegen. [Siehe Beilage Nr. 14]30
[...]31
– Polen und Tschechen
Sie sind mit Extrazügen von Warschau resp. Prag durch Russland bis Kaesong transportiert worden und haben für diese Fahrt ca. 18 Tage gebraucht. Die Chefs sind per Flz. nach Peking geflogen. In ihren Zügen haben sie sehr viel Material mitgebracht: eigene Camions, Funkstationen, PW, auch viele Verpflegungsartikel (einschliesslich Wein, Branntwein, Schinken und viele andere Spezialitäten) sowie auch viele Geschenke und Propagandamaterial, wie z. B. Schokolade, Cigaretten, Notizhefte, sodann Bildersammlungen des tschechischen Malers Jan Hala, ein prachtvolles Buch über den Wiederaufbau (stehen zur Verfügung), usw. usw. Da sie viel Personal für die Bedienung ihrer Fahrzeuge, ihrer Funkstationen, für Ordonnanzendienst, dann auch recht viel Bureaupersonal mitgebracht haben, sind ihre beiden Delegationen bedeutend stärker als die schwedischen und schweizerischen. Beide umfassten bei der Ankunft ziemlich genau je 300 Mann, gegenüber je 85 auf Seiten der Schweden und Schweizer. Bezüglich Sprache ist festzustellen, dass ausser den Dolmetschern und speziell Dolmetscherinnen der Polen, die zum Teil ganz ausgezeichnet sind, wenig Sprachkenntnisse vorhanden sind (über diejenigen der Chefs habe ich schon berichtet – siehe Verhandlungssprache); der eine spricht ein wenig deutsch, der andere französisch oder englisch und recht viele überhaupt nur polnisch oder tschechisch.
Beide Delegationen sind im Durchschnitt recht jung; es sollen Majore und Oberleutnants dabei sein, die nicht über 28 Jahre alt sind. Ich kann diese Angaben nicht überprüfen, aber auf alle Fälle haben viele sehr, sehr jung ausgesehen. Nach Berichten meiner Mitarbeiter – die ich auch nicht überprüfen konnte – sollen viele Leute nicht Berufsmilitär gewesen sein, sondern hätten der geheimen Polizei angehört oder in Staatsbureaux gearbeitet. Viele hatten auch tatsächlich keinerlei Abzeichen an ihren Uniformen und wurden im Volksmund als Kommissare bezeichnet. So unrecht mag der Volksmund sicher nicht gehabt haben, denn wir hatten in unsern Sitzungen der NNSC, wie auch die Offiziere in den Sitzungen der NNIT, den Eindruck, dass gewisse Herren im Hintergrund (weder Chef noch Alternate) allerlei zu sagen hatten.
General Grafström und ich, wir haben uns oft gefragt, ob wohl diese Leute alle, speziell die Chefs natürlich, wirklich überzeugte Kommunisten seien. Bei den Polen schien uns kein Zweifel möglich. General Wagrowski soll – nach Unterlagen, die mir von schwedischer Seite zugekommen sind – eine ausgesprochene politische Karriere mit langjährigem Aufenthalt in der Sowjet-Union und als Gouverneur von Gdynia durchlaufen haben, während General Bures angeblich eine rein militärische Laufbahn, ohne nennenswerte politische Vergangenheit, hinter sich haben soll. Ich hatte bei ihm gelegentlich den Eindruck, dass er recht froh war, wenn er gewisse Dinge, die er eben in seiner Situation wohl sagen musste, hinter sich hatte und dann befreit aufatmete. Er schien mir in erster Linie Soldat zu sein, klar in seinen Ausführungen, aber unter dem Einfluss seines Alternate,32 der dann aber bestimmt den Eindruck eines überzeugten Kommunisten machte. Auf alle Fälle steht aber der Einsatz der beiden Delegationen unter straffer Führung. Wenn Entscheide von einiger Bedeutung zu treffen waren, dann musste die Abstimmung auf den nächsten Tag verschoben werden. Es wurde mir gemeldet, dass die tschechischen und polnischen Funkstationen fast Tag und Nacht in Betrieb waren, erstens einmal von den Teams, – die über alles was geschah ausführlich berichteten und fragten, wie sie sich zu verhalten hätten, – an die Zentrale in Panmunjom und sodann von der Zentrale nach Hause. Auffallend war dann, dass stets, wenn einigermassen wichtige Traktanden behandelt wurden, Polen und Tschechen Verbatim-Protokolle verlangten. Ich habe einmal versucht dagegen Sturm zu laufen, unter Hinweis auf die Überlastung unseres Sekretariats-Personals und mit der Frage, wozu eigentlich die wörtliche Aufnahme dieser langen Statements nützlich sei, wir hätten sie ja gehört und man müsse beinahe annehmen, diese Verbatimprotokolle verfolgten noch andere Zwecke. Keine Antwort, aber auch keine Änderung. Bei anderer Gelegenheit beantragte ich, eine Diskussion, die schon recht lange gedauert hatte, abzubrechen, da ja ganz klar sei, dass eine gemeinsame Stellungnahme aller 4 Delegationen unmöglich werde. Entrüstet wurde dieser Antrag abgelehnt, mit dem Hinweis, wir hätten doch noch gar nicht genügend diskutiert. Die Polen und Tschechen machten je ein weiteres Statement von ca. 1 Stunde; der Schwede und ich erklärten unsern vorhergehenden Ausführungen nichts mehr beizufügen zu haben. Daraufhin wurden getrennte Berichte an die MAC abgegeben, wie ich es lange vorher beantragt hatte. In den Teams wurde übrigens genau nach denselben Regeln und auch nach derselben oft noch viel stureren Art verhandelt wie in Panmunjom im Schosse der NNSC. Die Teams wurden sehr oft von höheren Offizieren der beiden Delegationen besucht und erhielten eine politische Einspritzung. Ein Mitglied nach dem andern musste vortraben und unterhielt sich mit dem Besucher. Stets war nach solchen Besuchen die Haltung der polnischen und tschechischen Mitglieder des Teams versteift. Besonders die Polen hatten eine furchtbare Angst einer zu grossen Verbindung mit den Schweden und Schweizern einerseits und den Amerikanern andererseits. Sie sollen sogar ihren Leuten verboten haben, mit den Amerikanern, Schweden und Schweizern andere als absolut dienstlich bedingte Gespräche zu führen. Besonders nervös waren die Polen nach dem Absprung des Dolmetschers Hajdukiewicz und die Tschechen nach dem Selbstmordversuch des Oberstleutnants. Wie wir gelegentlich feststellen konnten, wären wohl noch mehr Absprünge erfolgt, wenn nicht die Furcht vorhanden wäre, dass dann die hinterbliebenen Angehörigen darunter zu leiden hätten.
– die schwedische Delegation
Von der schwedischen Delegation habe ich schon eingangs berichtet33 und möchte hier nur noch beifügen, dass sich die Verhältnisse im Verlaufe der Zeit kaum änderten. Die Beziehungen der Führenden vertieften und verbesserten sich; bei den Teams war es recht verschieden; an einzelnen Orten entstanden sehr gute freundschaftliche Verhältnisse, an andern Orten und im Lager blieben die Beziehungen eher etwas steif.
Am Anfang war Panmunjom ein kleiner Weiler; dann kam der Krieg und es blieb nur ein armseliges Häuschen übrig. Dann wurde die sogenannte Pagoda erbaut und einige Zelte und Baracken auf beiden Seiten. Wir, d. h. die Schweden und die Schweizer, waren vorerst im Advanced Camp, auf das ich noch zu sprechen kommen werde, untergebracht. Dann wurde von der MAC nach Rücksprache mit den Interessierten beschlossen, dass etwa 2 km östlich von diesem Punkt Panmunjom ein neues Lager à cheval der Demarkationslinie zu erstellen sei; was südlich liege durch die UNC, was nördlich liege durch die Nordkoreaner und Chinesen. Mitte August wurde auf beiden Seiten begonnen. Am 9. September schon wurde unser «Advanced Camp» in dieses neue, definitive verlegt und am 24. Oktober fand auch schon die erste Sitzung der NNSC im neuen Gebäude statt. Dieses neue Lager wurde nun zu einer förmlichen Stadt, à cheval der Demarkationslinie. Etwa 10 Bürogebäude (5 von den Amerikanern und 5 von den Koreanern und Chinesen errichtet) entstanden; 2 für die MAC, je 2 für die NNSC und die NNRC, für die Vorkonferenz zur Friedenskonferenz, usw., dann auf der Südseite weit über hundert Zelte für die Inder, Schweden und Schweizer sowie für das amerikanische Wacht- und Bedienungspersonal; auf der Nordseite barackenähnliche Bauten für die Inder sowie für das koreanisch/chinesische Bewachungs- und Bedienungspersonal. Die Polen und Tschechen hätten nach ursprünglichen Plänen auch hierher kommen sollen. Dann wurde aber plötzlich ihr Lager etwa 2 km westlich der Pagoda erstellt, warum, das haben wir nie erfahren.
Das Advanced Camp, von dem ich schon berichtet habe, bestand aus amerikanischen Zelten, d. h. einem Lattengerüst, überdeckt von einer Blache (siehe Photo).34 Je ein Zelt für zwei Generäle, 4 für Obersten, für 6 Majore, für 8 Hauptleute oder Sub. Of. und für 10 Uof. und Sdt. Auch die Messe, die Bäder, die Latrinen, usw. waren in solchen Zelten untergebracht. Diese amerikanischen Zeltlager sind eine eigentümliche Mischung von modernster Technik und Primitivität. In allen Zelten ist elektrisches Licht vorhanden, im weitern gibt es elektrische Küchen, Ölöfen, Douchen mit Warm- und Kaltwasser, Kinovorführungen mit jeden Abend neuem Programm (zum Teil kitschiges Zeug, zum Teil aber sehr gute und auch neueste Filme); dann aber wieder primitive Lattenwände an den Zeltbaracken, Latrinen für 12 Mann in einem Zelt, je 6 nebeneinander, 2 Rücken an Rücken, für Offiziere bis zum General inbegriffen, usw.
Für die Versorgung des Lagers mit Trink- und Waschwasser brachten täglich Tank chloriertes Wasser.
Allerlei Getier belebte das Ganze; einzelne hatten unter ihrem Zeltboden wilde Katzen, andere Mäuse oder Schlangen; diverse Vogelarten belebten die Umgebung: Schwalben, Spatzen, Krähen, Wildenten, Rohrdrosseln, Fasanen und vor allem Kraniche, die oft zu Hunderten in Keilform über unser Lager zogen, speziell im Herbst. Wild oder gar wilde Tiere haben wir nicht gesehen.
Für die dringendsten Arbeiten in den Zelten, in Küche und Messe, hatten die Amerikaner Soldaten vorgesehen. Als wir aber sahen, wie ungern und daher auch wie unbefriedigend die Boys diese Aufträge erledigten, da zogen unsere Leute vor, ihre Zelte selber in Ordnung zu bringen. Dann wurde auch versucht, mit Koreanern die Sache zu machen. Da stellten wir aber fest, dass man fast hinter jeden einzelnen Koreanerboy einen Aufseher stellen musste, um sie zur Arbeit anzuhalten und damit nicht allzuviel gestohlen werde. In der Küche bewährte sich zuletzt ein gemischtes System: Küchenchef ein Schweizer, als Köche und Patissiers Schweizer, Schweden und Koreaner, für den Service Koreaner, unter Aufsicht eines Schweizers; Oberaufsicht wechselweise ein Schweizer und ein Schwede. Natürlich gab es immer wieder irgend einen Krach; die Schweizer beklagten sich über die Schweden und Koreaner und umgekehrt, aber schliesslich ging es immer wieder. Der amerikanische Service war anfänglich recht primitiv. Das ganze Mittagessen z. B. wurde fix fertig samt dem Dessert in «einem» Teller hingestellt, süss und sauer durcheinander, die Tranksame in Porzellanbecken von 1 cm Dicke, usw., usw. Nach und nach, recht langsam aber besserten sich diese Verhältnisse, entweder durch Zutun der Amerikaner, nach vielen, vielen Reklamationen unsererseits, oder indem wir eben mit eigenen Leuten und mit selbst beschafftem Geschirr und Besteck die Situation verbesserten, wobei dann allerdings besonders durch die liebvolle Einwirkung der Koreanerboys viel Bruch entstand und auch allerlei Ess- und Nichtessbares verschwand.
Wie ich schon im Abschnitt über die internationale Stadt Panmunjom bemerkte, konnten wir am 9. September das neue, definitive Lager beziehen. Was ich über das Advanced Camp sagte, gilt im Wesentlichen auch für dieses Lager. Allerdings stand nun hier schon bedeutend mehr Raum zur Verfügung, für höhere Of. ein Einzelzelt von 5 x 5 m (siehe Photo)35 und in den übrigen Zelten auch alles aufgelockerter, spezielle Zelte für die diversen Chargen (Kp.Kdt., Qm., usw.) Lesezelt, Barzelt, ein Coiffeurzelt, Depotzelte, usw. Alle diese Zelte waren auch mehr im Gelände zerstreut, auch waren mehr Latrinen vorhanden, usw. Nur mit dem Messe-Zelt wollte es einfach nicht klappen. Nachdem wir die längste Zeit unsere Verbindungs-Of. ersucht hatten, uns ein besseres Zelt für die Offliziers-Messe zu beschaffen (bei Regewetter war immer alles unter Wasser) und die Verbindungs-Of. (Oberst) immer wieder erklärt hatten, vorstellig geworden zu sein aber nichts erreicht zu haben, mussten wir uns an höchste Stelle wenden. So musste leider General Bryan (Oberstkorpskdt.) sich selber der Sache annehmen. Dann aber ging es sehr rasch und wir erhielten tatsächlich eine sehr schöne Messe, die wir gerade noch anlässlich meines Abschiedes einweihen konnten. Das ist überhaupt das Typische bei der amerikanischen Administration: Wenn einmal ein Befehl von hoher Stelle gegeben worden ist, dann wird die Arbeit unheimlich rasch erledigt. Um aber z. B. eine einmal in wenigen Tagen gebaute Strasse zu reparieren, da kann man wochen- und monatelang warten; eher bauen sie mit einem neuen Befehl eine neue Strasse. Schwierig ist es bei der amerikanischen Administration immer «die» Instanz zu finden, die wirklich kompetent ist.
Um nun aber wieder zum definitiven Camp zurückzukehren, möchte ich feststellen, dass sich in einem solchen Lager sehr gut leben lässt. Mehr kann und darf man nun wirklich nicht verlangen, denn schliesslich ist das alles ja nur Provisorium und wird vielleicht in wenigen Monaten schon wieder abgebrochen. Es steckt unheimlich viel Geld und Arbeit in diesen Lagern. Für den Transport der Gefangenen z. B., die Erstellung ihres Lagers und desjenigen der Bewachungstruppen soll die UNO 26 Millionen Dollars aufgewendet haben.
Es bedarf keiner besondern Anstrengungen, um die Moral, die Disziplin einer Truppe zu erhalten, wenn diese Truppe eingesetzt wird, Arbeit hat. Schwierig wird es, wenn wenig zu tun und die Bewegungsmöglichkeit für die Truppe beschränkt ist. Das haben ja diejenigen, die beide Mobilisationen unserer Armee mitgemacht haben, selber erleben und auch aus vielen Kriegen mannigfaltige Beispiele entnehmen können. Schon in Japan, als wir 4 Wochen warten mussten, war meine erste Sorge diejenige um eine intensive Beschäftigung. Nach Korea überflogen, stellte sich diese Sorge sofort wieder ein. Warum? 95 Mann hatte ich zur Verfügung, wovon
15–20 in der Zentralorganisation (Führung – Zentralsekretariat) Verwendung fanden;
35–40 in den Fix-Teams auswärts eingesetzt waren;
30–35 für die 10 mobilen Teams auf Pikett standen;
5–10 bestimmte Funktionen im Lager hatten.
Die 30–35 Mann, die stets zur Verfügung der MAC gehalten werden mussten, waren meine grosse Sorge, der ich wie folgt zu begegnen suchte:
1. Durch Organisation von gelegentlichen Ausflügen nach Seoul, zu amerikanischen Truppen, usw. (Diese Ausflüge wurden aber erst gegen Ende meines Aufenthaltes möglich).
2. Durch Organisation von Sprachkursen.
3. Durch häufige Rotation der Fix-Teams, d. h. es war mein Ziel, jedem so weit möglich Gelegenheit zu geben, vorübergehend sowohl beim Fix-Team, als auch beim Mobil-Team, sowie im Zentralsekretariat und im Lager tätig gewesen zu sein. Das war nun allerdings ein recht kompliziertes «Puzzle-Spiel», denn die Einsatzmöglichkeiten für die Einzelnen waren sehr verschieden, je nach ihren persönlichen Fähigkeiten, der Dauer ihres Vertrages, usw. Kompliziert wurde dieses Ablösungssystem auch noch durch die Tatsache, dass die Ablösungen nicht schlagartig erfolgen konnten. Vorerst musste die neue Ablösung am Ort sein, bevor die alte weg konnte. Zudem musste eine gewisse zeitliche Überlappung vorgesehen werden und durften Chef und Alternate eines Teams nicht gleichzeitig abgelöst werden. (Ein Ablösungsplan siehe Beilage Nr. 17).36
4. Schaffung selbständiger Aufgaben, d. h. als Dezentralisation der Führung: Lagerkommandant, Kp.Kdt., Material-Of., Transport-Of., Organisation der Team-Reisen (Ablösungen), Verbindungs-Of. für Team-Betreuung. (Pflichtenheft für die Dienstchefs der NNSC, Swiss Team siehe Beilage Nr. 18).37
5. Durch Gewährung von Urlaub bis zu 11 Tagen. Die UNC hat für ihre Leute 11-tägige Urlaube nach Japan organisiert, 2 Tage für die Reise, 9 Tage für den Aufenthalt oder für organisierte Reisen je nach Wahl. Die UNC hat die Erlaubnis gegeben, dass auch die Mitglieder der schwedischen und schweizerischen NNSC- und NNRC-Delegationen von dieser Möglichkeit profitieren. Allerdings ist auch diese Sache erst im Verlaufe des Oktober zu Stande gekommen. Selbstverständlich konnten diese Urlaube nur an ganz kleine Gruppen gewährt werden, um unsere Bereitschaft voll aufrecht erhalten zu können. (Siehe auch Merkblatt für Urlauber, Beilage Nr. 19).38
Das Bestreben der Rotation stand natürlich im Gegensatz zum Bestreben der Dezentralisation der Kompetenzen, denn die häufigen Ablösungen verhinderten das richtige Einleben in diese Spezialaufgaben. Aber alles kann man nicht haben. Auf Grund der erreichten Resultate glaube ich aber, dass diese eine gute Lösung darstellte.
Eine periodische Ablösung des Fix-Teams ist aber auch noch aus andern Gründen zweckmässig:
1. Die Abgeschlossenheit der Teams, besonders im Norden, schafft bei sensiblen Leuten rasch eine Heimwehstimmung, macht sie weh und massleidig, besonders wenn sie wenig oder nichts zu tun haben.
2. Es ist nicht gut, wenn die Kontrollarbeit, welche die Teams zu leisten haben, allzu sehr Routine wird. Es ist bei einzelnen Leuten auch nicht gut, wenn zu intime Freundschaftsverhältnisse mit den Mitgliedern der andern Delegationen entstehen.
3. Einzelne Teams im Süden haben sehr viel Arbeit, Sonn- und Werktags. Es ist deshalb gut, dass sie dann im Lager wieder ausspannen und sich etwas retablieren können. Sodann mussten wir ablösen, wenn allzu kurzfristige Verträge einzelner Mitglieder dazu zwangen.
Unsere ersten Ablösungen haben sich eher als zu kurzfristig erwiesen. Rotationen innert 6–8 Wochen dürften das Richtige sein.
Im Lager waren ausser den obengenannten Offizieren mit Spezialaufgaben beschäftigt:
– Bureau-Ordonnanzen im KP.-Bureau,
– Postordonnanz,
– Gehilfe des Qm.,
– 1–2 Ordonnanzen für die höhern Offiziere, usw.
Mit den Of. mit Spezialaufgaben fanden täglich Rapporte statt, in erster Linie zur gegenseitigen Orientierung; mit allen im Lager anwesenden Of., Uof. und Sdt. fanden wöchentlich 1–2 Rapporte statt, in denen ich auch über die Arbeit in der NNSC und über andere Vorkommnisse rapportierte.
Jeden Sonntag war für alle ein kurzer fakultativer Gottesdienst angesetzt, für die Katholiken am frühen Morgen eine Messe.
Aus dem oben Dargelegten ergibt sich ohne weiteres, dass in dieser Organisation, die ja nicht von einem Tag zum andern entstehen konnte, in der auch recht oft wieder Änderungen vorgenommen werden mussten, es dem Delegationschef absolut überlassen sein muss, je nach Erfahrung bzw. Eignung der Leute sie dort einzusetzen, wo er das beste Rendement erwarten kann. Er darf deshalb auch nicht durch Versprechungen, die in der Heimat gemacht worden sind, gebunden sein. Auch die notwendige Rotation zwingt zu freier Verwendungsmöglichkeit der verfügbaren Kräfte.
Ein Wort noch zu den Ablösungen der Schweizerdelegation. Eine 1. Staffel hat die Schweiz Ende Juni, eine 2. Ende Juli und eine 3. Mitte September verlassen.39 Damit waren die Bestände für längere Zeit gesichert. Sobald ich feststellen konnte, dass die NNRC nicht, oder sehr wahrscheinlich nicht zum Einsatz kommen würde und also ihre Of. nicht benötigte, habe ich Minister Däniker den Vorschlag gemacht, seine Leute sukzessive an die NNSC abzugeben. So ist es möglich geworden, längere Zeit ohne Nachschub auszukommen.40 Nachdem nun aber die Friedenskonferenz41 nicht zu Stande gekommen ist, ergibt sich die Notwendigkeit, eventuell für sehr lange Zeit noch, immer wieder Ersatz in die NNSC entsenden zu müssen. Der Bestand der Delegation kann, da ja die Anzahl der mobilen Teams von 10 auf 6 herabgesetzt wurde, um ca. 15 Mann reduziert werden. Trotzdem wird es aber schwer halten, auf dem Prinzip der Freiwilligkeit genügend «geeignete» Leute zu finden. Und ich kann das «geeignete» nicht kräftig genug unterstreichen und zwar aus folgenden Überlegungen: Die NNSC und ihre NNIT sind nun organisiert, ihre Arbeit geht ihren vorgezeichneten Gang, alles ist Routine und in gewissen Belangen sogar langweilig geworden. Umso mehr beginnen die Kontakte mit der Umwelt eine Rolle zu spielen; der tägliche Verkehr mit den Mitgliedern der übrigen Teams, mit den amerikanischen Besatzungstruppen, mit der Bevölkerung. Die Gefahr, dass irgendwelche Ungeschicklichkeiten oder noch mehr passieren können, wächst. Wenn wir den guten Ruf unserer Delegation und unserer Heimat erhalten wollen, dann müssen wir je länger je sorgfältiger in der Auswahl unserer Leute sein. Nur zuverlässige Elemente kommen in Frage, nicht Abenteurer, die unbedingt möglichst viel erleben wollen und denen Arbeit nur ein notwendiges Übel ist. Und da frage ich mich, ob wir nicht, wenn die Sache länger dauert, das Freiwilligensystem verlassen müssen zu Gunsten einer Anstellung, wobei der Einzelne sich jeweils für mindestens ein Jahr zu verpflichten hätte.
Ich glaube, der Bericht wäre unvollständig, wenn ich nicht ein paar Worte zum Wetter und zum Klima sagen würde.
Wie ich eingangs schon erwähnte, hat anfänglich die grosse Feuchtigkeit bei relativ hohen Temperaturen einzelnen unserer Leute sehr zugesetzt. Es wurden in den Zelten bis zu 50° gemessen. Alles war immer nass und wir mussten natürlich sehr viel waschen lassen. Besonders unangenehm machte sich dies am Morgen bemerkbar, wenn man die nasse Wäsche und die nassen Kleider anziehen musste. Der Regen war mässig, aber hin und wieder hatten wir sehr starke Gewitter, bei denen dann im Zelt kaum mehr ein trockenes Plätzchen zu finden war. Mit dem 27. August änderten dann aber die Verhältnisse schlagartig. Von diesem Tage an hatten wir wirklich prachtvolles Wetter, trocken, klar, warm bis heiss tagsüber und kalt – Ende November schon bis -8° – in der Nacht.
Es wäre noch nachzutragen, dass es bis zum 27. August auch noch ordentlich viel Moskitos hatte. Von diesem Datum an nahm ihre Zahl aber rasch ab und schon Ende Oktober waren wir von dieser Plage frei. Das Klima ab 27. August muss als gesund und angenehm bezeichnet werden.
Abschliessend und rückblickend glaube ich sagen zu dürfen, dass sich unsere Delegation bewährt hat. Selbstverständlich ist vieles zu beanstanden und zu kritisieren und kann – sollten wir ein zweites Mal in eine ähnliche Situation kommen – besser gemacht werden. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass sehr vieles, was wir vorzubereiten hatten und sodann im Verlaufe der Expedition erlebten, absolut neuartig war, dass keine Erfahrungen vorlagen, die uns hätten nützlich sein können. Vieles, ja alles war neu, sei es in Bezug auf die innere Organisation unserer Delegation, sei es erst recht bezüglich des Einsatzes im Rahmen unserer Aufgaben in der NNSC. Unerwartete und unbekannte Probleme tauchten auf und verlangten entsprechende, oft sehr rasch zu fassende Entschlüsse. In Anbetracht, dass diese Delegation sich aus Offizieren aller Grade und aller Waffengattungen, aus Uof., Sdt- und HD, aus Männern vom 21. bis zum 64. Altersjahr (ich war noch nicht der Älteste), aus allen Sprachgebieten und Religionen unseres vielgestaltigen Vaterlandes und aus allen Berufskategorien zusammensetzte, muss ich dankbar anerkennen, dass im Ganzen gesehen, die Zusammenarbeit eine überraschend gute war. Selbstverständlich hatten wir auch Querschläger zu verzeichnen, Nörgeler und Unzufriedene und solche, welche die Nerven verloren haben. Aber in ihrer grossen Mehrheit waren – nach Überwindung einiger Anfangsschwierigkeiten – alle bestrebt, dort wo sie dann eingesetzt wurden, ihr Bestes zu leisten. Mancher wurde und musste ganz anders eingesetzt werden, als er es sich in der Heimat vorgestellt hatte oder als ihm leider in Aussicht gestellt worden war, aber sie haben sich im Interesse der Aufgabe und mit kameradschaftlichem Geist damit abgefunden. Es hat wundervolle Burschen dabei gehabt, Of., Uof. und Sdt., denen keine Arbeit zu viel war, bei Tag und bei Nacht. Und ihnen habe ich es zu verdanken, wenn wir heute mit einer gewissen Genugtuung und mit Stolz auf unsere Arbeit zurückblicken können.
Wenn ich nun nachfolgend eine gewisse Kritik übe, dann geschieht dies nicht, um Personen oder Instanzen anzuprangern oder für irgend etwas haftbar machen zu wollen. Es geht mir vielmehr darum, auf das hinzuweisen, was zweckmässig, ungenügend, oder vielleicht sogar falsch war in unseren Vorbereitungen und Anordnungen. Ich weiss und möchte das hier ausdrücklich betonen, dass alle Beteiligten – und es liegt mir daran, speziell auf Major Marguth42 und seine Mitarbeiter hinzuweisen – sich alle Mühe gegeben haben, uns in unserer Aufgabe zu unterstützen.
– Die Vorbereitungen43
Die Vorbereitungen wurden einer schon bestehenden Amtsstelle übertragen, nämlich dem Chef des Personellen der Armee und seinen Mitarbeitern. Warum gerade dieser Stelle? Vielleicht weil man der Auffassung war, dass die militärische Auswahl der Mitglieder die Hauptarbeit sein werde. Es hat sich aber gezeigt, dass noch sehr viel mehr dazu kommt und dass die Arbeit dieser Stelle eine ausserordentlich umfangreiche geworden ist. Was hatte sie zu tun oder zu sein?
1. Zentralstelle für alle Vorbereitungsarbeiten.
2. Werbe- und Anstellungsbureau für die Teilnehmer.
3. Zentralstelle für die Ausrüstung und für den Nachschub.
4. Verbindungsstelle
– zwischen Militär- und Politischem Departement;
– mit ausländischen Instanzen, wie z. B. amerikanischer, schwedischer, japanischer und eventuell anderer Botschaften und Gesandtschaften;
– mit der resp. den Delegationen in Korea.
Ein zu stattliches Pensum, um sozusagen im Nebenamt bewältigt werden zu können. Ich möchte nachfolgend zu den diversen Aufgaben resp. ihrer Lösung Stellung beziehen:
[...]44
Die Fragen, die ich mir selber immer wieder vorlegte und zu denen ich mich abschliessend äussern möchte, sind folgende:
1. Haben wir uns bewährt als Menschen, bezüglich unseres Einsatzes, unserer Organisation und unserer Arbeit?
2. Haben wir uns bewährt als Mitglieder der NNSC?
3. Waren wir wirklich neutral?
4. Ist das, was wir in dieser internationalen Organisation erreicht und geleistet haben, des grossen Einsatzes wert? Haben wir wirklich damit dem Frieden gedient?
ad 1:
Ich bin heute überzeugt, diese Frage mit Ja beantworten zu dürfen. Natürlich bin ich Partei, wenn ich mich noch so sehr bemühe, objektiv zu urteilen, auch die günstigen Urteile, die ich von unserem Gesandten in Tokio, Herrn Minister Hohl, vom Senior-Member der MAC, General Bryan, von seinem Nachfolger, General Lacey, von Ambassador Dean und andern hohen Offizieren und Politikern, nicht zuletzt auch vom amerikanischen Aussenminister Dulles zu hören bekam, sind nicht ausschlaggebend. Aber gewisse spontane Äusserungen der andern Delegationschefs weisen doch darauf hin, dass man unsere Mitwirkung, unsere Arbeit, unser Organisationsvermögen, gut eingeschätzt hat. Auch die Tatsache, dass trotz der speziellen Verhältnisse und der recht heterogenen Arbeitsgemeinschaft nur zwei Disziplinarfälle vorgekommen sind, darf sicher als positiv bewertet werden.
ad 2:
Auch diese Frage glaube ich mit Ja beantworten zu können. Die zuverlässige Arbeit unserer Leute in den Teams, ihre Objektivität, haben nicht nur bei den Amerikanern, sondern auch bei den Koreanern und Chinesen Anerkennung gefunden. Auch unsere Vorschläge mit Bezug auf die Organisation des Zentralsekretariates wurden mehrmals gutgeheissen.
ad 3:
«Sind wir neutral? Sind die andern neutral?» habe ich mich oft gefragt. Voll unterstützt von meinen Mitarbeitern habe ich mich von Anfang an vom Grundsatz leiten lassen, die der schweiz. Delegation überbundene Aufgabe in wirklich neutraler und objektiver Weise durchzuführen. Ich habe mich immer an dieses Prinzip gehalten, sowohl am Verhandlungstisch als auch in meinen Instruktionen an die Vertreter unserer Delegation in den Teams, sei es im Süden oder im Norden, auch wenn dies – allerdings nur in vereinzelten Fällen – dazu führte, dass ich beispielsweise bei Abstimmungen den tschechisch/polnischen Standpunkt stützen konnte und damit meinen schwedischen Kollegen in Minderheit versetzen musste.
Nachdem die polnische und tschechische Delegationsleitung sich im Anfangsstadium offensichtlich Mühe gab, einen neutralen und unvoreingenommenen Eindruck zu erwecken, hat sich das Bild schon bald grundlegend geändert. Mehr und mehr entpuppten sich besonders die polnischen Vertreter und zeigten, dass es ihnen in erster Linie darauf ankomme, die UN-Seite und die ihr untergeordneten Organe zu verdächtigen und zu diskreditieren (einige krasse Beispiele habe ich ja bereits unter «Einige besondere Vorkommnisse»45 aufgezählt und könnte sie noch vermehren), während die nordkoreanisch/chinesische Seite von ihnen nur Lob und Anerkennung erntete. Dies erschwerte ein neutrales Verhalten sehr, denn wenn ein Schwede oder Schweizer sich auch nur der Stimme enthält, schon hat er damit den östlichen Neutralen die Mehrheit gegeben. Ich möchte in diesem Zusammenhang mit Genugtuung vermerken, dass die schwedisch/schweizerische Zusammenarbeit, speziell im Sitzungssaal der NNSC, aber auch bei den Teams eine erfreuliche war, nachdem am Anfang infolge der etwas aggressiven und gereizten Haltung meines schwedischen Kollegen dies nicht immer der Fall war. Die Annäherung auf der von mir von Anfang an angestrebten Linie der möglichsten Unparteilichkeit hat dann unsere Zusammenarbeit wie gesagt fruchtbar und angenehm gestaltet. Wirklich neutral konnte ich aber unmöglich immer sein, denn damit hätte ich direkt die kommunistische Einstellung der Polen und Tschechen unterstützt. Es hat sich unter diesen Umständen auch sicherlich als erfolgreich erwiesen, dass wir Schweizer und Schweden in der Kommission, ohne einen «Block» zu bilden, in grundsätzlichen und wichtig erscheinenden Fragen vom Beginn unserer Tätigkeit an eine korrekte aber umso festere Haltung eingenommen haben. Die Tschechen und Polen dürften sich doch Rechenschaft gegeben haben, dass sie ihre «Neutralität» nicht allzu weit und nicht allzu offensichtlich verlassen können, wenn sie nicht Gefahr laufen wollen, die ganze Tätigkeit der NNSC lahm zu legen.
ad 4:
Die Fragengruppe zu beantworten ist nun weit schwieriger. Persönlich bin ich eher enttäuscht und möchte beide Fragen mit Nein beantworten.
Viele von uns sind nach Korea gegangen, im Glauben mit unserem Einsatz, mit unserer Arbeit wirklich dem Frieden zu dienen und durch unsere Tätigkeit in der NNSC verhindern zu können, dass der Krieg in Korea erneut aufflamme. Viele, viele Schweizer haben das auch geglaubt und die Presse hat grosse Worte gebraucht über die erfreuliche «Tätigkeit im Dienste des Friedens». Aber schon das Studium der Akten und erst recht das was ich habe sehen und erleben können haben mir gezeigt, dass unsere Tätigkeit im Dienste des Friedens weitgehend nur eine symbolische ist und dass die NNSC wenig oder nichts dazu beitragen konnte und können wird, um einen neuen Krieg in Korea zu verhindern. Die Entscheidung ob Krieg oder Nichtkrieg wird an ganz andern Orten gefällt und ein Grund dazu kann sehr rasch gefunden werden, sei es wegen einer Waffenstillstandsverletzung oder wegen der Gefangenenfrage, oder wegen der Misshandlung der Kriegsgefangenen, oder wegen der Nichtauslieferung von Gefangenen, oder vielleicht auch aus ganz andern Gründen. Wir, d. h. die NNSC, haben an 10 Punkten einer Küste und Grenzlinie von mehreren tausend Kilometern zu kontrollieren, was da an Personal und Material ein- und ausgeht. Diese Orte sind genauestens markiert, kein Mitglied darf darüber hinaus. Dabei hat es, wie ich andernorts schon ausführte, ungezählte Möglichkeiten die Grenze zu überschreiten, an der Küste zu landen oder nichtkontrollierte Flugplätze zu benützen. Die beiden kriegführenden Parteien haben diese sogenannten «Ports of entry» bestimmt, sie haben auch beide das AA unterschrieben. Sie beabsichtigen wohl sich an dieses AA zu halten. Sie werden sicher nicht, wie irgendwelche Stämme versuchen, irgendwo ein paar Waffen, etwas Munition oder auch einige Flugzeuge einzuschmuggeln, denn sie können ja, wie gesagt, solche Dinge in grossen Mengen einführen, ohne dass es kontrolliert werden kann. Wenn aber schon alles so offensichtlich vom guten Willen und Wollen der beiden Kontrahenten abhängt, wozu dann noch diese pompöse Kontrollorganisation, die NNSC?? So dürfen wir sicher nicht des Glaubens sein, – in diesem Falle wenigstens – einen wesentlichen Beitrag zum internationalen Frieden geleistet zu haben.
Aus dieser Feststellung heraus ergibt sich aber sofort noch eine
5. Frage: Soll die Schweiz auch weiterhin an solchen Aufgaben, bei denen die Mitwirkung neutraler Staaten gewünscht wird, teilnehmen?
Selbstverständlich ist es Sache des hohen Bundesrates darüber zu befinden. Meine Meinung geht dahin, dass wir uns solchen Aufgaben nicht entziehen dürfen, selbst wenn wir feststellen, dass damit gelegentlich der Begriff der Neutralität, wie wir sie auffassen, verwischt wird. Wir waren ja in dieser NNSC tatsächlich die einzig wirklich Neutralen. Polen und Tschechen als Satelliten Russlands und kommunistischer als die Russen selber – wenigstens nach aussen – können doch ernstlich von Niemanden als neutral angesprochen werden und ihr Verhalten in der NNSC hat Tag für Tag erwiesen, dass sie eben nicht in der Lage sind, anders als kommunistisch zu denken. Selbst wenn der Einzelne gelegentlich einigermassen neutral denkt, dann wird er eben durch den eisernen äussern Zwang veranlasst, diese individuellen Gedanken fein säuberlich für sich zu behalten. Die Schweden sind insofern nicht neutral, als sie ja der UNO angehören. Überall, wo die Flaggen der UNO-Staaten wehen, ist auch die schwedische mit dabei.
Trotzdem glaube ich, sollte die Schweiz, wenn sie wieder dazu aufgefordert werden sollte, nicht zurückstehen, eine Aufgabe zu übernehmen, welche an echte Neutralität appelliert. Ich bin überzeugt, dass wir durch aktive Mitarbeit dem Gedanken der wahren Neutralität mehr und besser dienen.
Die Neutralität, die wir uns über so lange Zeit erhalten konnten, verpflichtet uns da mitzumachen, wo man wirklich Neutrale benötigt. Dies nicht nur für Aufgaben der Hilfe und der Wohltätigkeit, sondern auch da wo es gilt, dem Frieden zu dienen und der Welt zu zeigen, dass wir die Neutralität wollen, nicht nur um uns den Händeln der Welt zu enthalten, und die für uns günstigsten ökonomischen Lösungen zu suchen (wie uns oft vorgeworfen wird), sondern weil wir die Neutralität als die einzige, auf Grund unserer historischen Entwicklung zweckmässige Lösung betrachten. Dass wir aber auch bereit sind, für diese Neutralität einzutreten, selbst wenn uns dies gewisse Opfer auferlegt.
Damit schliesse ich, hochgeehrter Herr Bundesrat, meinen Bericht und hoffe, Ihnen gedient zu haben, wie ich auch hoffe, dass meine Arbeit als erster Chef der schweizerischen Delegation in der NNSC Ihre Anerkennung gefunden habe.
- 1
- CH-BAR#E2001E-01#1988/16#2729* (B.73.0.1.(01)). Dieser Bericht wurde vom Chef der schweizerischen NNSC-Delegation, Oberstdivisionär Friedrich Rihner, verfasst und unterzeichnet. In seinem Begleitschreiben vom 20. Februar 1954 an den Vorsteher des EPD, Bundesrat Max Petitpierre, betonte Rihner besonders die Bedeutung der Rekrutierung der schweizerischen Delegationsmitglieder: «Die Auswahl muss meines Erachtens noch eher besser werden, speziell in Bezug auf ihre moralische Qualität. Man wird dereinst den Einsatz des schweizerischen Militärs in einer internationalen Organisation nach der Gesamtleistung, nach ihrem Gesamteindruck beurteilen. Die Gefahr ist gross, dass Leute sich melden und berücksichtigt werden, denen das Abenteuer, das Erlebnis, die schöne Reise das Wesentliche ist, nicht aber die Arbeit bezw. die Verantwortung.» Der Bericht wurde am Morgen des 24. Februar 1954 persönlich vom diplomatischen Berater der schweizerischen NNSC-Delegation, Legationsrat Walter Bossi, in fünf Exemplaren an Bundesrat Petitpierre übereicht und gleichentags bei den Mitgliedern des Bundesrats in Zirkulation gesetzt, vgl. das Dossier CH-BAR#E2001E-01#1988/16#2729* (B.73.0.1.(01)). Der Bundesrat nahm am 5. März 1954 formell Kenntnis von Rihners Bericht, vgl. das BR-Prot. Nr. 409, CH-BAR#E1004.1#1000/9#14869*. Der Schlussbericht von Rihner bildete eine wichtige Grundlage für die Erstellung des Berichts des Bundesrates an die Bundesversammlung über die Mitwirkung schweizerischer Delegierter bei der Durchführung des am 27.7.1953 in Korea abgeschlossenen Waffenstillstandsabkommens vom 26. April 1955, vgl. QdD 21, Dok. 27, dodis.ch/34767. Aus diesem Grund wurde dem Wunsch Rihners, den Bericht der Presse zur Verfügung zu stellen, nicht entsprochen, vgl. das Verhandlungsprotokoll der 20. Sitzung des Bundesrats vom 22. März 1954, CH-BAR#E1003#1970/344#1* (4.31).↩
- 2
- Für das vollständige Dokument vgl. das Faksimile dodis.ch/65585. Für eine nach Datum geordnete Übersicht der Ereignisse und der Tätigkeiten der schweizerischen NNSC-Delegation vom 25. Juni bis zum 6. Dezember 1953 vgl. die Beilage Nr. 1, dodis.ch/66968.↩
- 3
- Oberstdivisionär Ivo Gugger.↩
- 4
- Für die abschliessenden Betrachtungen zur den Vorbereitungen vgl. das Faksimile dodis.ch/65585, S. 45–48.↩
- 5
- Zur Frage des Umgangs mit der Presse und der Zusammenstellung von Berichten zuhanden der Presse durch die schweizerische NNSC-Delegation vgl. die Dossiers CH-BAR#E2001E-01#1988/16#2811* (B.73.0.3.(2)) und CH-BAR#E5301-03#1981/11#40* (851.B.12).↩
- 6
- Für die Beilage Nr. 4 MATS, Pacific Division Flight Schedules, December 1953 vgl. das Dossier CH-BAR#E2001E-01#1988/16#2729* (B.73.0.1.(01)).↩
- 7
- Für das vollständige Dokument vgl. das Faksimile dodis.ch/65585.↩
- 8
- Zur Frage der materiellen Ausrüstung der schweizerischen NNSC-Delegation vgl. ferner QdD 21, Dok. 15, dodis.ch/66387.↩
- 9
- Zur Problematik der Ad-hoc-Zuerkennungen von militärischen Graden für Mitglieder der schweizerischen NNSC-Delegation («Ernennungen») vgl. die Zusammenstellung dodis.ch/C2549.↩
- 10
- Oberst Ernst Asper.↩
- 11
- Vgl. das Schreiben von Oberstdivisionär Rihner an Bundesrat Petitpierre und den Vorsteher des EMD, Bundesrat Karl Kobelt, vom 27. Juli 1953, dodis.ch/66635.↩
- 12
- Vgl. dazu die Pressemitteilung der Bundeskanzlei vom 21. September 1953 sowie die Antwort von Bundesrat Petitpierre vom 30. September 1953 auf die Anfragen von Nationalrat Georg Sprecher vom 14. September 1953 und von Nationalrat Alfred Grütter vom 15. und 21. September 1953, CH-BAR#E2001E-01#1988/16#2803* (B.73.0.2.(09)).↩
- 13
- Zur Frage der Presseberichterstattung in der Schweiz über den Einsatz der schweizerischen NNSC-Delegation vgl. QdD 21, Dok. 14, dodis.ch/65783.↩
- 14
- Für das vollständige Dokument vgl. das Faksimile dodis.ch/65585.↩
- 15
- Für die Protokolle der ersten NNSC-Meetings vgl. die Dossiers CH-BAR#E2001E-01#1988/16#2719* (B.73.0.1) und CH-BAR#E9500.188-01A#1992/37#1* (1.1). Zum ersten NNSC-Meeting vom 1. August 1953 vgl. QdD 21, Dok. 13, dodis.ch/66061.↩
- 16
- Generalleutnant František Bureš, Generalmajor Mieczysław Wągrowski, Generalmajor Sven Grafström und Oberstdivisionär Rihner.↩
- 17
- Generalmajor Mieczysław Wągrowski.↩
- 18
- Generalleutnant Lee Sang-jo.↩
- 19
- Vgl. das Protokoll des 13. MAC-Meetings vom 20. August 1953, CH-BAR#E9500.188-01A#1992/37#5* (2.1). Für die Übermittlung der Unterlagen an die NNSC vgl. das Dossier CH-BAR#E9500.188-01A#1992/37#11* (1.2). Für den Wortlaut von Art. 57 des Waffenstillstandsabkommens in Korea vom 27. Juli 1953 vgl. QdD 21, Anhang 2, dodis.ch/60000.↩
- 20
- Vgl. das Schreiben von Generalmajor Blackshear M. Bryan an die NNSC vom 1. September 1953, CH-BAR#E9500.188-01A#1992/37#11* (1.2).↩
- 21
- Für die separaten Berichte vgl. das Dossier CH-BAR#E9500.188-01A#1992/37#11* (1.2).↩
- 22
- Vgl. den Bericht vom 27. Oktober 1953, dodis.ch/66969.↩
- 23
- Für das Waffenstillstandsabkommen in Korea vom 27. Juli 1953, vgl. QdD 21, Anhang 2, dodis.ch/60000.↩
- 24
- Vgl. das Schreiben von Generalmajor Bryan an die NNSC vom 12. Oktober 1953, CH-BAR#E9500.188-01A#1992/37#11* (1.2).↩
- 25
- Für die überarbeitete Fassung des Schreibens von Generalmajor Bryan vom 13. Oktober 1953 vgl. CH-BAR#E9500.188-01A#1992/37#11* (1.2).↩
- 26
- Major Fred Bieri.↩
- 27
- Final Report for the Mobile Neutral Nations Inspection Team No. 4 concerning its mission at the airfield of Uiju vom 26. Oktober 1953, dodis.ch/66967.↩
- 28
- Vgl. dazu die Dossiers CH-BAR#E2001E-01#1988/16#2719* (B.73.0.1) und CH-BAR#E9500.188-01A#1992/37#1* (1.1).↩
- 29
- Für die Berichte Nr. 21 vom 8. November, Nr. 22 vom 15. November und Nr. 23 vom 21. November 1953 von Oberstdivisionär Rihner vgl. das Dossier CH-BAR#E2001E-01#1988/16#2729* (B.73.0.1.(01)).↩
- 30
- Für die Beilage Nr. 14 vgl. das Dossier CH-BAR#E2001E-01#1988/16#2729* (B.73.0.1.(01)).↩
- 31
- Für das vollständige Dokument vgl. das Faksimile dodis.ch/65585.↩
- 32
- Oberst Jiří Starý.↩
- 33
- Vgl. das Faksimile dodis.ch/65585, S. 11.↩
- 34
- Vgl. das Faksimile dodis.ch/65585, S. 40a.↩
- 35
- Vgl. das Faksimile dodis.ch/65585, S. 41 a.↩
- 36
- Für die Beilage Nr. 17 vgl. das Dossier CH-BAR#E2001E-01#1988/16#2729* (B.73.0.1.(01)).↩
- 37
- Für die Beilage Nr. 18 vgl. dodis.ch/66972.↩
- 38
- Für die Beilage Nr. 19 vgl. das Dossier CH-BAR#E2001E-01#1988/16#2729* (B.73.0.1.(01)).↩
- 39
- Vgl. dazu QdD 21, Dok. 15, dodis.ch/66387.↩
- 40
- Zur Frage des Übertritts von Mitgliedern der NNRC in die NNSC vgl. dodis.ch/65782.↩
- 41
- Zur Genfer Asienkonferenz vom 26. April bis 20. Juli 1954 vgl. die thematische Zusammenstellung dodis.ch/T2551. Zur Frage der Teilnahme der Schweiz an der Konferenz vgl. QdD 21, Dok. 17, dodis.ch/66048. Zu den Auswirkungen der Konferenz auf die Tätigkeiten der schweizerischen NNSC-Delegation vgl. QdD 21, Dok. 21, dodis.ch/9675.↩
- 42
- Stv. Chef des Personellen der Armee, Major Mario Marguth.↩
- 43
- Zu den Vorbereitungen vgl. QdD 21, Dok. 6, dodis.ch/66143; Dok. 9, dodis.ch/66188, und Dok. 15, dodis.ch/66376.↩
- 44
- Für das vollständige Dokument vgl. das Faksimile dodis.ch/65585.↩
- 45
- Für den Abschnitt «Einige besondere Ereignisse» vgl. das Faksimile dodis.ch/65585, S. 28–32.↩
Relations to other documents
http://dodis.ch/66968 | is the supplement to | http://dodis.ch/65585 |
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Neutral Nations Supervisory Commission (NNSC)