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Documenti Diplomatici Svizzeri, vol. 24, doc. 162
volume linkZürich/Locarno/Genève 2012
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Archivio | Archivio federale svizzero, Berna | |
▼ ▶ Segnatura | CH-BAR#E2001E#1980/83#754* | |
Vecchia segnatura | CH-BAR E 2001(E)1980/83 224 | |
Titolo dossier | Wettbewerbsregeln, Absprachen, Kartelle (1968–1970) | |
Riferimento archivio | C.41.765.12 |
Archivio | Archivio federale svizzero, Berna | |
▼ ▶ Segnatura | CH-BAR#E7113A#1980/62#450* | |
Vecchia segnatura | CH-BAR E 7113(A)1980/62 108 | |
Titolo dossier | Ententes entre entreprises / Concentration, Associations d'entreprises (cartels) ou autres pratiques concertées (1969–1969) | |
Riferimento archivio | 777.08.1 |
dodis.ch/32504 Notiz für den Vorsteher des Politischen Departements, W. Spühler1 Kartellverfahren der EG-Kommission gegen europäische Farbstoffhersteller
Die Kommission der Europäischen Gemeinschaften hat mit Entscheid vom 24. Juli 19692 die Basler Firmen Ciba, Geigy und Sandoz und weitere europäische Firmen inner- und ausserhalb des Gemeinsamen Marktes wegen Preisabsprachen auf dem Farbstoffmarkt mit hohen Geldbussen belegt.
Am 15. August 19693 fand eine Besprechung zwischen Vertretern der drei Firmen und der Bundesverwaltung unter dem Vorsitz des Unterzeichneten statt. Sie diente der Beurteilung der Lage und der Frage eines allfälligen behördlichen Einschreitens. Es wurde festgestellt, dass der Entscheid der Kommission keine Völkerrechtsverletzung darstellt. Auch die Zustellung der einzelnen Entscheide erfolgte diesmal4 ohne Verletzung der schweizerischen Gebietshoheit5, indem sich die Kommission hiefür an die Tochtergesellschaften der drei Firmen im EG-Raum wandte. Herr Botschafter Wurth hatte die Gewährung von Rechtshilfe zu diesem Zweck nach unseren Instruktionen abgelehnt.
Die Firmen haben nun die Möglichkeit, an den Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften zu gelangen. Im dortigen Verfahren können alle Einwände materieller und formeller Natur – kein Verstoss gegen die EWG-Kartellvorschriften, Ungültigkeit der Zustellung nach EWG-Recht und weitere Verfahrensmängel, aber auch die Frage der Unterwerfung von Firmen mit Sitz ausserhalb der EG – geltend gemacht werden.
Seitens der schweizerischen Behörden besteht deshalb kein Anlass zu irgendwelchen Schritten. Für eine diplomatische Intervention fehlt es wie erwähnt an der Völkerrechtswidrigkeit, aber auch an andern Voraussetzungen (Erschöpfung des Instanzenzuges usw.). Wir werden Herr Botschafter Wurth in diesem Sinne orientieren6.
- 2
- Vgl. die Notiz der Kommission der Europäischen Gemeinschaften vom Juli 1969, Doss. wie Anm. 1.↩
- 3
- Vgl. dazu die Notiz von J. Manz vom 15. August 1969, dodis.ch/32503.↩
- 4
- Zur Eröffnung des Verfahrens durch die EG-Kommission vgl. das Telegramm Nr. 3 von P. H. Wurth an E. Diez vom 8. Januar 1968, dodis.ch/32500; das Schreiben von E. Diez an F. Vischer vom 11. Januar 1968, dodis.ch/32484; die Notiz von F. Moser vom 17. Januar 1968, dodis.ch/32501 und die Notiz von S. Arioli vom 1. April 1969, dodis.ch/32502.↩
- 5
- Zur Frage der verbotenen Handlungen für einen fremden Staat in der Schweiz vgl. DDS, Bd. 24, Dok. 26, dodis.ch/32619.↩
- 6
- Telegramm Nr. 16 vom Politischen Departement an die schweizerische Mission bei den euro päischen Gemeinschaften in Brüssel vom 19. August 1969, E7113A#1980/62#450* (777.08.1).↩
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