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Diplomatic Documents of Switzerland, vol. 26, doc. 145
volume linkZürich/Locarno/Genève 2018
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Archive | Swiss Federal Archives, Bern | |
▼ ▶ Archival classification | CH-BAR#E7113A#1989/1#49* | |
Old classification | CH-BAR E 7113(A)1989/1 7 | |
Dossier title | Zollabbau (Art. 3, 5) (1975–1975) | |
File reference archive | 774.112 |
Archive | Swiss Federal Archives, Bern | |
▼ ▶ Archival classification | CH-BAR#E7113A#1989/1#11* | |
Old classification | CH-BAR E 7113(A)1989/1 1 | |
Dossier title | Parlamentarische Vorstösse (1975–1975) | |
File reference archive | 771.117 |
Archive | Swiss Federal Archives, Bern | |
▼ ▶ Archival classification | CH-BAR#E7113A#1989/1#91* | |
Old classification | CH-BAR E 7113(A)1989/1 11 | |
Dossier title | Kündigung (1975–1975) | |
File reference archive | 774.190 |
dodis.ch/39510
Der Chef des Integrationsbüros, F. Blankart, an den Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartements, E. Brugger1
KÜNDIGUNG DES FREIHANDELSABKOMMENS2 (MOTION SCHWARZENBACH, NR. 75326, VOM 3. 3. 753)
Die Motion verlangt vom Bundesrat, den Vertrag mit unserem wichtigsten Aussenhandelspartner der momentan bestehenden Budget-Schwierigkeiten wegen zu kündigen.
Das Freihandelsabkommen fügt sich nahtlos in unsere Aussenwirtschaftspolitik ein, die der Abhängigkeit unserer industriellen Produktion vom Absatz auf Auslandmärkten Rechnung tragen muss. In den benachbarten Ländern der Europäischen Gemeinschaft setzt die Schweiz fast die Hälfte ihrer Exporte ab, Frucht jahrzehntelanger Anstrengungen. Die nach einer Kündigung automatisch erfolgende Wiedererrichtung der hohen EG-Zollschranken würde diesen Absatz auf schwerste gefährden. Die Rückwirkungen auf die Binnenwirtschaft und damit auf die Beschäftigungslage wäre äusserst negativ in einer Zeit des Konjunkturniedergangs4, der Währungsunruhen5 sowie der Störungen der Energie- und Rohstoffzufuhr6.
Der das Budget beeinträchtigende Zollausfall7 ist wesentlich niedriger als in der Botschaft8 zum vom Volk und Ständen gebilligten Abkommen angenommen wurde. Des weitern beträgt er für das Jahr 1975 nur ⅓ des gesamten, vom internationalen Zollabbau herrührenden Minderertrages.
Mit dem Zoll wird nicht – wie Nationalrat Schwarzenbach impliziert – dem Ausland ein Geschenk gemacht, sondern im Inland werden weniger indirekte Steuern erhoben. In der Botschaft zum Freihandelsabkommen wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die aus dem Zollabbau herrührenden Mindereinnahmen in geeigneter Weise kompensiert werden müssen, konsequenterweise durch den Ausbau der Verbrauchs-Steuer.
Die Voraussetzungen der Motion sind illusionär: Die nach einer Kündigung des FHA eingehenden höheren Zolleinnahmen stünden in keinem Verhält nis zum Verlust an Steuer-Substanz, der auf Grund des zu erwartenden Wirtschaftsrückgangs eintreten müsste.
- 1
- Notiz (Kopie): CH-BAR#E7113A#1989/1#91* (774.190).↩
- 2
- Zum Freihandelsabkommen der Schweiz mit der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft vgl. DDS, Bd. 25, Dok. 182, dodis.ch/35776, bes. Anm. 3. Vgl. ferner zu den Verhandlungen DDS, Bd. 24, Dok. 180, dodis.ch/33243; DDS, Bd. 25, Dok. 25, dodis.ch/35772; Dok. 44, dodis.ch/35774 und Dok. 108, dodis.ch/35775. Zum Stand der Beziehungen vgl. DDS, Bd. 26, Dok. 173, dodis.ch/39512.↩
- 3
- Für die Motion und deren schriftliche Beantwortung durch den Bundesrat vgl. das BR-Prot. Nr. 917 vom 21. Mai 1975, dodis.ch/39857. Vgl. dazu ferner die Notiz von F. Blankart an P. R. Jolles und P. Languetin vom 27. März 1975, dodis.ch/39856.↩
- 4
- Vgl. dazu das BR-Prot Nr. 1872 vom 25. November 1975, dodis.ch/39718; das Protokoll Nr. 1338 des Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank vom 19. Dezember 1974, dodis.ch/39579. Vgl. ferner DDS, Bd. 26, Dok. 170, dodis.ch/39508 sowie das BR-Prot. Nr. 345 vom 26. Februar 1975, dodis.ch/39719.↩
- 5
- Vgl. dazu DDS, Bd. 26, Dok. 3, dodis.ch/39503; Dok. 7, dodis.ch/39504; Dok. 36, dodis.ch/37675; Dok. 117, dodis.ch/39505; sowie DDS, Bd. 26, Dok. 123, dodis.ch/39500.↩
- 6
- Zur Ölkrise vgl. DDS, Bd. 26, Dok. 49, dodis.ch/39686, Anm. 4.↩
- 7
- Vgl. dazu das BR-Prot. Nr. 917 von 21. Mai 1975, dodis.ch/39857 sowie die Notiz von M. Baldi vom 28. Januar 1975, Doss. wie Anm. 1.↩
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