Language: ns
1937-1941
AfZ; NARA RG 242 T 120 / MF 1960
Information Independent Commission of Experts Switzerland-Second World War (ICE) (UEK)
Info UEK/CIE/ICE ( deutsch français italiano english):
________________________

AfZ NARA RG 242 T 120 / MF 1960


Serial Number: 4931 H


Seitennummer: E 060335 - 060485 und E 060487 - 060790
Umfang: 150 S. und 303 S.
Bemerkung (Karteikarte AfZ, paraphrasiert - meist aktenproduzierende Stelle plus Dossiertitel bzw. Inhaltsangabe): AA HaPol Schweiz (Handakten Clodius), 1937-1939. (Zweiter Teil: 4/1939 - 5/1941) - Inhalt: Deutsch-schweizerische Wirtschaftsverhandlungen; Zahlungsabkommen, z.B. bei Gehaltsauszahlungen an schweizerische Staatsangehörige in Deutschland (April 1937); Verlängerung des deutsch-schweizerischen Verrechnungsabkommens vom 30.6.1937; schweizerische Aufzeichnung vom 3.6.1938; Folgen der Eingliederung Österreichs für die deutsch schweizerische Wirtschaft 1938; Kompensation von Kriegsmaterialkäufen der KTA des EMD 5.12.1938; Aufzeichnung über Ergebnis der deutsch-schweizerischen Wirtschaftsverhandlungen 5.12.1938.
Kurzbeschrieb: das meiste kopiert (ausser: österreichische Anleihen in schweizerischem Besitz, Seiten ca. 370-379). Gemäss Beilagenblatt bilden diese Dokumente "a valuable supplementary collection to the material already filde in the Wiehl series for Swiss-German economic relations".

Einzelne Dokumente:


Notiz Wingen, "Aufzeichnungen über das Ergebnis der deutsch-schweizerischen Wirtschaftsverhandlungen", 5.12.1938


[KOPIE]


Schnellbrief von Weizsäcker an RWM (z.H. Staatssekretär Brinkmann), 2.8.1938


[KOPIE]
ad 1) Thema: österreichische Regierungsschulden
ad 2) Regelung der Anleihe 1933
ad 3) Regelung Reliefschulden
ad 4) ...
ad 6) über die Regelung der Ansprüche der schweizerischen Privatgläubiger
ad 7) Besprechung der Verhandlungsstrategie gegenüber den Schweizern
Verfasser irritiert über die Sprache, die das RWM gegenüber dem AA anwendet, hofft auf reibungslose Zusammenarbeit.

Notiz Wingen, "Aufzeichnung über das Ergebnis der deutsch-schweizerischen Wirtschaftsverhandlungen", 4.7.1938


[KOPIE]
Es geht um
- Verlängerung des Verrechnungsabkommens
- Eingliederung Österreichs
Abschluss am 30.6.1938. "Die Verhandlungen, die am 7. April begannen, waren auch diesmal wieder schwierig und langwierig und wurden durch eine Forderung der Schweizerischen Delegation auf dem Warengebiet bis dicht an den Abbruch herangeführt."
Ansonsten Zusammenfassung des Abkommens.

Notiz Clodius, 20.6.1938


[KOPIE]
Es geht um einen Brief Obrechts an v. Bibra vom 8.6.1938, der von Clodius kommentiert wird (Thema u.a. Meinungsverschiedenheiten Hotz und Obrecht).

"Schweizerische Aufzeichnung zur Frage der Verlängerung der Gültigkeit des deutsch-schweizerischen Verrechnungsabkommens", 3.6.1938


[KOPIE]

Notiz Wingen, "Tagesmeldung vom 19.4.1938", o.D.


[KOPIE]

Schlusssitzung der ersten Etappe der Verhandlungen.
"Im Verlauf der genannten Sitzung bracht Gesandter Hemmen die Frage der Nichtanerkennung der deutschen Devisenbewirtschaftung durch die schweizerischen Bundesgerichte sehr nachdrücklich zur Sprache und wies auf das Unhaltbare eines Zustandes hin, wonach auf der einen Seite der Bundesrat durch den Abschluss eines Verrechnungsabkommens die Tatsache der Devisenbewirtschaftung anerkenne, während auf der anderen Seite die [sic] Bundesgericht schweizerischen Gläubigern Zugriffsmöglichkeiten in das Eigentum deutscher Schuldner gewähre, als ob die Devisenbewirtschaftung nicht existiere. Die Schweizerische Delegation nahm von diesen Ausführungen Kenntnis, namentlich von den Vorgehen der Spar- und Leihkasse in Bern und sagte zu, diese Fälle nachprüfen zu wollen.
dazugehöriges Protokoll: über die Eingliederung Österreichs in das deutsch-schweizerische Abkommen.

Notiz Wingen, "Aufzeichnung", 25.6.1937


[KOPIE]

über Verhandlungen, die kurz vor dem Abschluss stehen. Zusammenfassung der einzelnen Punkte.

Notiz Wingen, "Vermerk über die deutsch-schweizerischen Verhandlungen vom 22. bis 25.3.1937", 25.3.1937


[KOPIE]
"Während die Herren der Schweizerischen Delegation den Grundsatz eines Zahlungsabkommens - Herstellung eines freieren Zahlungs- und damit Warenverkehrs - mit starker Sympathie begrüssten, waren sie hinsichtlich des praktischen Funktionierens eines solchen Abkommens ziemlich misstrauisch."
Folgender Absatz von Hand durchgestrichen: "In privatem Gespräch zeigte sich übrigens Herr Stucki sehr befriedigt über die ihm von Hn. Schacht gegebene Zusicherung, dass keine neuen Riemen aus der Haut der Schweizer geschnitten werden sollten."

"Vermerk" Wingen, 12.3.1937


[KOPIE]
über ein Gespräch von Obrecht mit Stucki.

"Vermerk" Wingen, 11.3.1937


[KOPIE]
Es geht um Sperrguthaben schweizerischer Rückwanderer und über Stillhaltegläubiger.

Notiz "Deutscher Vorschlag für ein deutsch-schweizerisches Zahlungsabkommen", 6.3.1937


[KOPIE]

Clodius an Frölicher, 18.4.1939


[KOPIE]
Über die Behandlung Österreichs im Abkommen.

"Aufzeichnung" Hemmen, 21.4.1939


[KOPIE]
"Ich halte es für ganz ausgeschlossen, der Schweiz eine einseitige Zusicherung für ihre Versorgung im Kriegsfalle mit Kohle und Eisen aus Deutschland zu machen und diese bei den Ressorts durchzusetzen."
"Auch die Devisenbezahlung stellt keine Kompensation für eine solche einseitige Zusage Deutschlands dar, da wir schon heute der Schweiz alle Wareneinkäufe mit Devisen bezahlen müssen, soweit diese ausserhalb des Clearing-Abkommens bezogen werden - selbstredend erst recht im Kriege!
Im Kriegsfalle würde natürlich über beiderseitige Bezugs- und Lieferungsmöglichkeiten zwischen Deutschland und der Schweiz sofort verhandelt werden müssen. Jede einseitige grundsätzliche Zusage diesbezüglich schon jetzt würde uns für den Ernstfall festlegen."

"Dritter Vorschlag" und "Zweiter Vorschlag", o.D.


[KOPIE]
über den Durchgangsverkehr durch Deutschland für Güter von und nach der Schweiz im Kriegsfalle (Schweiz fordert eine Garantieerklärung von Deutschland).

Notiz Weizsäcker, 2.5.1939


[KOPIE]
Geht um Durchgangsverkehr von Gütern von und nach der Schweiz im Kriegsfalle.

Notiz Woermann, 26.5.1939


[KOPIE]
wie oben (Durchgangsverkehr).

"Kompromissvorschlag", o.D.


[KOPIE]
wie oben (Durchgangsverkehr).

Notiz Clodius, 26.5.1939 ["1939" nicht lesbar wegen schlechter Kopie]


[KOPIE]
wie oben (Durchgangsverkehr).

Schweizerische Gesandtschaft Berlin an AA Berlin, 28.6.1939


[KOPIE]
wie oben (Durchgangsverkehr).

AA Berlin an Schweizerische Gesandtschaft Berlin, 28.6.1939


[KOPIE]
wie oben (Durchgangsverkehr).

Telegramm Hemmen / Koecher an AA Berlin, 6.7.1939


[KOPIE]
über Unterzeichnung des deutsch-schweizerischen Waren- und Verrechnungsabkommen (5.7.1939). Kurze Besprechung der einzelnen Punkte.

"Aufzeichnung" Kreutzwald, 20.7.1939


[KOPIE]
Matter (schweizerisches Kriegstransportamt) hatte Besprechung im Reichsverkehrsministerium. Auch hier geht es um den Durchgangsverkehr von der und in die Schweiz im Kriegsfall.

Telegramm Wiehl an Deutsche Gesandtschaft Bern, 3.9.1939


[KOPIE]

über Durchgangsverkehr durch Deutschland im Krieg.

Telegramm Hemmen / Koecher an AA Berlin, 7.9.1939


Gespräch mit Obrecht: "Der Bundesrat Obrecht, der meinen Ausführungen mit zustimmender Geste begleitet hatte, bestätigte dann nochmals ausdrücklich dieselbe Auffassung und betonte im Prinzip den Willen der Schweiz, den bestehenden Austausch möglichst vollständig aufrechtzuerhalten, hinwies aber darauf, dass das in Praxis nicht vollständig möglich sein werde, weil durch umfassende schweizerische Mobilisierung Leute für Aufrechterhaltung der vollen Produktion fehlten und dergl., die Schweiz für ihre industrielle Ausfuhr auf die Einfuhr von Rohstoffen angewiesen sei und er nach den Erfahrungen des letzten Kriegs mit Erschwerungen und Einschränkungen dieser Zufuhr rechnen müsse. Es sei aber der feste Wille und Entschlossenheit der Regierung, die unwürdige Kontrolle durch Fremde (S.S.S.) nicht wieder zu dulden und ähnliche Versuche der fremden Mächte diesmal mit allen Mitteln abzuwehren. Beschränkungen würden sich wahrscheinlich nicht vermeiden lassen, aber Kontrolle über die Verwendung der Einfuhr würde ausschliesslich die Schweiz ausüben. Obrecht war diesbezüglich ausserordentlich fest und entschlossen. Hotz hat mir dann im Zuge der Verhandlungen auch seinerseits ausdrücklich bestätigt, dass einseitige Massnahmen nicht beabsichtigt seien, und dass sie einseitige Kontrolle bestimmt und nach allen Seiten hin mit allen Mitteln abwehren würden.
So bedeutsam die damit festgestellte grundsätzlich gleiche Einstellung und der Wille zur wirtschaftlichen Neutralität und insbesondere der entschlossene Wille der Schweiz, fremde Kontrollen nicht zu dulden, auch sein mag, so lassen doch bereits die beiden ersten Sitzungen erkennen, dass es schwer sein wird, den bestehenden Vertrag unter den Kriegsverhältnissen unverändert, wenn überhaupt aufrecht zu erhalten, weil die schweizerische Wirtschaft ohne Zusicherung prompter Zahlung nicht mehr ausfuhrbereit ist."

Telegramm Koecher an AA Berlin, 21.9.1939


[KOPIE]
"Zu Telegramm Nr. 274 vom 18. von Gesandten Hemmen: Erster praktischer Fall Anwendung schweizerischer Auffassung über wirtschaftliche Neutralität sei in Delegationssitzung vom 19.9. vorgekommen. Schweizer Delegation zustimmte Ausfuhr von sogenannten Dekoltagen [sic] nach Deutschland mit ausdrücklichem, hinzufügen, dass es sich dabei vermutlich um Kriegsmaterial handele, was aber ihre positive Einstellung nicht berühren könne, indes betonte Schweizer Delegation ausdrücklich, dass das Prinzip der Neutralität sie zwinge, völlige Gleichbehandlung aller Kriegführenden einzuhalten und sie deshalb solchen Ausfuhren erforderlichenfalls auch nach der anderen Seite hin zustimmen würde."

Telegramm Wiehl an Deutsche Gesandtschaft Bern, 25.9.1939


[KOPIE]


Telegramm Koecher an AA Berlin, 27.11.1939


[KOPIE]
Hat erfahren, dass Dr. Willi Schulthes [sic], Direktor schweizerischer Bodenkredit-Anstalt Zürich, Neffe von Altbundesrat, Verhandlungen mit RWM (Seyboth, Janke) führt zwecks Kauf von zusätzlicher Hausbrand- und Industriekohle vom rheinisch-westfälischen Kohlensyndikat. Verfasser ist gegen solche Kontakte, will mit Kohlenlieferungen abwarten, bis ein Vertrag unterzeichnet ist.

Telegramm Koecher an AA Berlin, 1.10.1939


[KOPIE]

über Verhandlungen. "Schwierigste Frage der hohen Verschuldung auf Warenkonto praktisch gelöst durch ein grosszügiges und unlimitiertes Bevorschussungssystem aus Mitteln der Nationalbank unter Garantie des Bundes im Bedarfsfall bis zu 65 Millionen Franken und mehr."

Telegramm Hemmen / Koecher an AA Berlin, 4.10.1939


[KOPIE]
"Deutsch-schweizerischer Einigungsvorschlag" (Warenkonto, Kohle/Eisen, Rumpf-Clearing, Reisequote, Tilgungsaktion).

Telegramm Koecher an AA Berlin, 9.10.1939


[KOPIE]
"Mit Bezug auf die von englischen Konsuln verlangte Angabe über deutsche Wertanteile in Schweizer Ausfuhrware mit Schweizer Ursprungszeugnissen hat Wirtschaftsdepartement Exporteure angewiesen, keine solchen Auskünfte zu geben und auch Verbänden verboten, an solchen Feststellungen mitzuwirken. Man wolle nicht dulden, dass englische Konsuln sich solche Angaben im Lande selber verschaffen. Bei den in London geplanten Verhandlungen werde man vielmehr darauf dringen, dass England die Schweizer Ursprungszeugnisse anerkennt. Schweizer Ursprungskriterien viel strenger als die der meisten anderen Länder. Schweizer Regierung hält ihren Standpunkt umso berechtigter, als sie glaubt, erfahren zu haben, dass England gegenüber Dänemark auf Ursprungszeugnisse überhaupt verzichte."

Telegramm Koecher an AA Berlin, 10.10.1939


[KOPIE]
Es geht um schwarze Liste. Gespräch Hemmen mit Prof. Keller (Leiter Abteilung Ein- und Ausfuhr EVD).

Telegramm Sabath an Deutsche Gesandtschaft Bern, 10.10.1939


[KOPIE]
über Schweizer Versicherungen: ob sie Versicherungen über Kriegsschäden abschliessen oder nicht.

Schüller an Deutsche Gesandtschaft Bern ("für Janke"), 21.10.1939


[KOPIE]
"Aus Kraftwerk Aarewerke beziehen wir Jahresleistung von 200 bis 250 Mio kWh. Schweizerische Aarewerke drohen infolge Stockung Überweisungen aus Clearing mit Einstellung Stromlieferung. Unterbringung in der Schweiz für Aarewerke auch tatsächlich möglich. Aus zwingenden Gründen kann auf Strombezug aus Klingnau nicht verzichtet werden. Bitte dies bei Verhandlungen berücksichtigen. Reichswirtschaftsminister Auswärtig."

Sabath an Deutsches Konsulat Zürich 13.12.1939


[KOPIE]
"Der Sekretär Internationalen Aluminiumkartells in Neuhausen Dr. Hans Bachmann ist zu dringenden Wirtschaftsbesprechungen nach Berlin gebeten worden."

Telegramm Koecher an AA Berlin, 16.12.1939


[KOPIE]
Nachricht von Hemmen an Seyboth (RWM): "Empfehle dringend Anzahlung einer Million Schweizer Franken auf Gesamtmaschinenbestellung Maag sofort global zu leisten und später auf einzelne Devisenbescheinigungen zu verteilen. Weitere Verzögerung der Anzahlung aus bereits hier ruhenden Mitteln erschwert Lieferbereitschaft Schweizer Maschinenfirmen, deren [Vermerk im Original: fehlt ein Wort, vielleicht Ware] im Inland und von Feindstaaten mit 30prozeitger Barauszahlung und Rest gegen Verladedokumente flott gefragt ist."

Telegramm Dumont an Deutsche Gesandtschaft Bern, 15.1.1940


[KOPIE]
"Für Hemmen.
In Frage Maschinenkäufe erfährt Wehrwirtschaftsamt von Hahn & Kolb, dass Mittwoch entscheidende Sitzung Bundesrats sein soll."
"Vermerk: Es handelt sich um den Ankauf von Maschinen für militärische Zwecke. Nach einer Mitteilung von Hahn & Kolb sind im letzten Augenblick Ausfuhrschwierigkeiten entstanden. Ges. Hemmen, mit dem ich die Sache im Beisein des Referenten des Wehrwirtschaftsamtes besprochen habe, wird sich der Sache in Bern annehmen."

Telegramm Krauel (Deutsches Konsulat Genf) an AA Berlin, 29.2.1940


[KOPIE]
"Konsulat erhielt von bekanntem schweizer Kaufmann Angebot" für Waffenkauf: 700 000 Gewehre mit Munition, 2 x 50 Kanonen mit Munition.
"Nachrichten aus anderer Quelle lassen vermuten, dass diese Gewehre durch Schweizer Banken in englischem Auftrag über belgische Vermittlungsbank für Türkei gekauft werden sollen."

Telegramm Krauel (Deutsches Konsulat Genf) an AA Berlin, 7.8.1940


[KOPIE]
geht um obiges Kriegsmaterialangebot.

Telegramm Voigt (Konsulat Zürich) an AA Berlin, 8.3.1940


[KOPIE]
"Schweizer Hermann Helfenberger, 42 Jahre alt, Pass Nr. [...], Messesichtvermerk Nr. 688 vom 28. Februar, soll auf Rückreise von Leipzig (vielleicht von Berlin) über Schaffhausen heute oder morgen Verschiebung jüdischen Vermögens beabsichtigen. Empfehle Beobachtung."

Woermann an ? [Abschrift], 3.4.1939


[KOPIE]
Geht um Durchgangsverkehr von Gütern von und nach der Schweiz im Kriegsfalle.

"Aktenvermerk" Ritter, 30.5.1940


[KOPIE]
Hat Frölicher und Hotz in Gegenwart von Hemmen in Berlin gesprochen (am 27.5.1940; vor Beginn der Verhandlungen).
Er sagte ihnen: "Ich hätte sie zu mir gebeten im Rahmen meines gegenwärtigen besonderen Aufgabenkreises, nämlich Wirtschaftskrieg und Kriegswirtschaft. Die schweizerischen Herren würden verstehen, dass wir zur Zeit alle wirtschaftlichen Verhandlungen auch unter diesem Vorzeichen führen müssten. Unter diesem Vorzeichen erscheine uns die Schweiz heute als eine grosse Rüstungswerkstatt, die fast ausschliesslich für England und Frankreich arbeite."
1) Wünscht Kenntnis des Vertrags der Schweiz mit England und Frankreich; hätte umgekehrt auch nichts dagegen (Verträge mit Deutschland der Gegenseite offenlegen). "Herr Hotz sagte nach einigen Erklärungen und Ausflüchten, er werde mir demnächst eine Antwort auf diese Frage geben."
2) Der zweite Punkte betrifft Kohlenlieferungen.

"Aktenvermerk" Ritter, 3.6.1940


[KOPIE]
Thema: Deutsche wollen verhindern, dass deutsche Kohle in der Schweizer Industrie verwendet wird für Rüstungsgüter, die an die Alliierten gehen. Führte Gespräch mit Frölicher. "Bei dieser Gelegenheit bemerkte der Schweizerische Gesandte, dass im Laufe der Delegationsbesprechungen von deutscher Seite Bemerkungen gefallen seien, die von den schweizerischen Herren als eine politische oder gar militärische Drohung aufgefasst worden seien. So sei zum Beispiel einmal ungefähr gesagt worden, wenn man hier keine Einigungsmöglichkeit finde, so möchten die schweizerischen Herren davon ausgehen, dass Deutschland an dem Warenverkehr mit der Schweiz überhaupt nichts liege. Darüber hinaus könne das für die Schweiz aber noch ganz andere Folgen haben. Ich sagte dem Schweizerischen Gesandten, dass ich überzeugt sei, dass eine solche Bemerkung, wenn sie so gefallen sei, von den schweizerischen Herren sicher falsch ausgelegt worden sei. Ich wolle das aber aufklären.
Ich benutzte diese Gelegenheit, um dem Schweizerischen Gesandten die Sünden der Schweizerischen Regierung und der schweizerischen Öffentlichkeit in den letzten sieben Jahren vorzuhalten."

Telegramm Hemmen /Koecher an AA Berlin, 18.6.1940


[KOPIE]
Hotz hat Stellungnahme Bundesrat betr. Berliner Vorschlägen übermittelt:
1) Deutsche Guthaben auf allen Sonderkonten werden in Devisen zur Verfügung gestellt.
2) Bittet von Aufhebung Zahlungswertgrenze auf Rumpf-Clearing abzusehen.
3) "Bundesrat bereit, uns Kriegsmaterial unbeschränkt so viel zu liefern, als die Schweiz dazu in der Lage ist. Spezifizierte Liste der hier angenommenen Lieferungen aus der von uns an Fierz übergebenen Bestellliste [sic] folgt mit Kurier und beläuft sich auf 35 Millionen Franken zuzüglich 8 Millionen Oerlikon-Bestellungen. Man erwartet dafür Zulieferung unsererseits von Stahl, Zink und chemischen Materialien für Leuchtspurmunition, dagegen ist man bereit, hier das erforderlich Kupfer, Messing, Aluminium, Zinn und Nickel beizusteuern."
4) "Bis zum Abschluss unserer Verhandlungen ist Ablieferung sämtlicher Kriegsmaterialbestellungen für Feindmächte einstweilen zurückgestellt worden."
5) Waffenlieferungen für Holland, Belgien und Norwegen unterliegen gleichfalls dieser Sperre. Es ist sichergestellt, dass diese keinenfalls nach London geliefert werden. Wir können fertige Waffen sowie für diese Länder vorgesehene Kapazität übernehmen."
6) "Uhrenmaschinen werden künftig unbeschränkt nach Deutschland aufgeführt. Beteiligte schweizerische Firmen haben entsprechende Anweisungen erhalten."
7) Schweizerische Regierung wird alle Anstrengungen machen, um unsere Werkzeugmaschinen-Bestellungen sehr wesentlich zu steigern. Doch bitte man zu der an F. übergebenen Maschinenbestellliste [sic] (Kluy) die Lieferfirmen für die einzelnen Bestellung anzugeben, damit das Volkswirtschaftsdepartement auf diese direkt einwirken kann."
8) Betr. Garantiescheine für Durchfuhr von Holzprodukten, Pferden und Flachs.
9) Häfen in Italien (Triest, Genua) werden nur für Schweizer Einfuhr von Nahrungs- und Futtermitteln erlaubt. Schweiz hofft auf gewisse Ausfuhrmöglichkeiten. "Ich habe keinen Zweifel darüber gelassen, dass wir schweizerischen Handelsverkehr mit Feindländern künftig als ausgeschlossen betrachten."

Telegramm Hemmen / Koecher an AA Berlin, 1.7.1940


[KOPIE]
"Schweizer Delegation bittet erneut um beschleunigte Ergänzung Maschinenbestelliste nach Schweizer Lieferfirmen und Maschinentypen, damit Bestellungen von ihr beschleunigt werden können."

"Aufzeichnung" Wiehl, 3.7.1940


[KOPIE]
Min.Dirig. Bergemann teilt dem Verfasser im Auftrag von St.S. Landfried mit:
"In einer Besprechung, die gestern bei Gf. Göring in Karinhall stattgefunden hat, habe allgemein grosse Unzufriedenheit mit der in letzter zeit von der Schweiz uns gegenüber eingenommenen Haltung geherrscht. Gf. Göring habe verlangt, dass die Schweiz bei den gegenwärtig in Bern stattfindenden Wirtschaftsverhandlungen auf das schärfste angefasst werden müsse, habe sich jedoch auf Vortrag der Instruktion, welche der Verhandlungsdelegation gegeben worden ist, überzeugt, dass dieser Richtlinie bereits Rechnung getragen sei. Er habe jedoch im Verlaufe der Besprechung geäussert, die Schweiz dürfe überhaupt nicht mehr mit deutscher kohle beliefert werden, wenn sie nicht die ihr von uns in der zeit vom Herbst 1939 bis Frühjahr 1940 gelieferten 90 Messerschmidtflugzeuge an uns zurückliefere.
[...]. Die Rücklieferung der Messerschmidt-Flugzeuge schiene mir jedoch eine überwiegend politische Forderung zu sein, von der es mir zweifelhaft sei, ob sie im Rahmen der Wirtschaftsverhandlungen geltend gemacht werden sollten."

Brieftelegramm Seyboth / Koecher an AA Berlin, 4.7.1940


[KOPIE]
Deutsche forderten völligen Abbruch der schweizerischen Ausfuhr nach Feindstaaten. "Die Schweizerische Delegation hat erklärt, dass sie die Ausfuhrsperre nach den Feindstaaten mit Rücksicht auf ihre Neutralität de jure nicht anerkenne könne, dagegen den deutschen Wünschen de facto durch Vereinbarung einer Liste solcher Waren zu entsprechen bereit sei., für die Ausfuhrbewilligungen nach den Feindstaaten nicht erteilt werden." Seyboth damit einverstanden.

Telegramm Wiehl an Deutsche Gesandtschaft Bern, 3.7.1940 [oder 8.7.1940, Tagesdatum unleserlich]


[KOPIE]
Thema: Schweizerische Ausfuhrliste.

Telegramm Wiehl an Deutsche Gesandtschaft Bern, 11.7.1940


[KOPIE]
Thema: Kohlenlieferungen (Aufhebung Kohlensperre)
"5. Zur Information: Heer und Luftwaffe beabsichtigen bis Jahresende für 31 [oder 81?, unleserlich] Mio sfr Bestellungen aufzugeben."

Telegramm Seyboth / Koecher an AA Berlin, 13.7.1940


[KOPIE]
Schweiz weiterhin gegen vollständige Ausfuhrsperre nach England und Frankreich (mit Begründung). Widerstand der Schweiz gegen Beschränkung der Ausfuhr nach neutralen Staaten. "Schweiz verweist auf Notwendigkeit Ausfuhrsteigerung nach neutralen Ländern wegen Notwendigkeit vergrösserter Bezüge von dort und vermutet hinter unserer Forderung handelspolitische Motive. Habe solche bestritten und nur auf Beeinträchtigung unserer Bezugsmöglichkeit aus der Schweiz bei Steigerung Ausfuhr nach neutralen Ländern hingewiesen. Diese Begründung zutrifft natürlich nur auf für uns erwünschte Waren."
"Schweiz anerkennt, dass sie mehr denn je auf Absatz nach Deutschland angewiesen und ist bereit, im Rahmen vorhandener Bestände und nach Ziffer 1 erwarteter Zufuhr Deutschland weitestgehend zu beliefern.
Es folgt dann Stellungnahme von Seyboth zu den Forderungen der Schweiz.
"Zur Regelung meiner Sprache erbitte Mitteilung, welche Gründe der gewünschten scharfen Kontrolle der schweizerischen Ausfuhr, insbesondere nach neutralen Ländern, zugrundeliegen. Hotz verweist darauf, dass bei Berliner Besprechung mit Botschafter Ritter, bei der ihm allerlei Unangenehmes gesagt worden sei, diese für die Schweiz sehr ernste Frage nicht berührt wurde."

Telegramm Clodius an Deutsche Gesandtschaft Bern, 26.7.1940


[KOPIE]
Thema: Gefahr, "dass Beteiligungen an dortigen Unternehmungen, die sich in norwegischem, niederländischem, belgischem, englischem oder französischem Eigentum befinden, von den Eigentümern an Einheimische oder an sonstige neutrale, insbesondere an Amerikaner verkauft werden, um sie dadurch unserem Einfluss zu entziehen." Was können die Deutschen dagegen tun?

Telegramm Koecher an AA Berlin, 2.8.1940


[KOPIE]
Hat mit Prof. Keller (Handelsabteilung) gesprochen. Thema: "Gesetzliche Verpflichtung zur Einholung behördlicher Genehmigung für Eigentumsübertragung".

Brieftelegramm Koecher an AA Berlin, 6.8.1940


[KOPIE]
Betrifft: Navicerts, Schweizerische Ein- und Ausfuhr durch Deutschland.

ohne Verfasser, "Vermerk Überwachung der schweizerischen Ausfuhr", 7.8.1940


[KOPIE]
Sitzung am 6.8.1940 hat Einigung gebracht: Es gibt 3 Listen von schweizerischen Ausfuhrwaren (Geleitscheinsystem).

ohne Verfasser, "Verstärkter Handelsverkehr über Marseille", 9.8.1940


[KOPIE]

ohne Verfasser, "Gerüchte über Grenzsperrung bei Annemasse", 9.8.1940


[KOPIE]
Beide Briefe werden dem Schreiben Krauel (Deutsches Konsulat Genf) an AA Berlin, 9.8.1940 beigelegt.

Telegramm Seyboth / Koecher an AA Berlin, 6.9.1940


[KOPIE]

Verhandlungen über Detailfragen stocken "wegen einiger Zollfragen". Firma Scintilla spielt bei einem Punkt eine Rolle.
"In den letzten Tagen ist schweizerische Delegation wiederholt auf Frage deutscher Eisenlieferung zurückgekommen, nachdem Bundesrat Stampfli den Gesandten angesprochen hatte. Obwohl Eindruck hervorzurufen versucht wird, dass Vertragsabschluss von befriedigender Regelung Eisenfrage abhängt, habe ich Erwartung Schweizer Delegation, dass über Eisenlieferung ähnliche formelle Zusagen gemacht werden wie im August für Kohle, als unerfüllbar bezeichnet. Die Schweiz beruft sich auf angebliche Äusserungen massgebender deutscher Eisenleute, dass deutsche Eisenlage sich ständig bessere. Erbitte Weisung zur Regelung meiner Sprache."
Verhandlungen Schweiz mit Holland und Norwegen beginnen heute.

Telegramm Deutsche Gesandtschaft Bern (Köcher) an AA Berlin, 19.9.1940


[KOPIE]

Italiener wollen auch einen Clearing-Kredit, nachdem den Deutschen am 9.8.1940 ein solcher eingeräumt worden ist.
"Im Auftrag der italienischen Kriegsmarine sind bei der Firma Werkzeugmaschinenfabrik Oerlikon, Bührle & Co. in Zürich-Oerlikon für etwa 40 Mill. Sfr. Aufträge auf 20 mm-Flugabwehrgeschütze mit Bootslafette plaziert worden."

Deutsche Gesandtschaft (i.A. gez. v. Selzam) an AA Berlin, "Betr. Geleitscheinsystem", 21.9.1940


[KOPIE]

längere Ausführungen über das Geleitscheinsystem (aufgeteilt nach den einzelnen Exportländern).

Telegramm Koecher an AA Berlin, 6.11.1940


[KOPIE]

Dr. Feisst, Direktor der Abteilung für Landwirtschaft im EVD, "der mit 2 anderen Schweizern von Reichsminister Darré nach Elmshorn eingeladen", weilt in Berlin vom 9.-15.11.1940.
"Wäre dankbar, wenn Wunsch von Dr. Feisst sich ermöglichen liesse, von Reichsminister Darré und Reichsführer SS Himmler, die ihm beide bekannt, empfangen zu werden. Als Schweizer in leitender Stellung hat er aus seiner positiven Einstellung zum Dritten Reich seit Jahren nie einen Hehl gemacht."

Telegramm Hemmen / Koecher an AA Berlin, 19.11.1940


[KOPIE]

"Habe in mehreren Besprechungen mit Bundesrat Stämpfli [sic] Direktor Hotz und Direktor Hoberger [sic, = Homberger] den deutschen Antrag auf Vergebung von Wehrmachtaufträgen an schweizer Firmen in Höhe von ca 300 Millionen Franken und deren Bevorschussung durch den Bund vertreten. Die Aufnahme war überall sehr zurückhaltend. Stämpfli [sic] wies in erster Linie auf die schwierige Finanzlage der Nationalbank hin, sowie auf die politische Rückwirkung, die solch ein Rüstungskredit in England zu ungunsten [sic] der Schweiz auslösen werde, er wird auftragsgemäss den Bundesrat informieren."
Hemmen meint, dass der Bundesrat - wenn überhaupt - nur unter Bedingungen darauf eintreten werde.

Telegramm Koecher an AA Berlin, 19.11.1940


[KOPIE]

Sieht Diskrepanzen zwischen schweizerischer (Handels-)Statistik und statistischer Erfassungen deutscher und italienischer Geleitschein-Stellen. Verdacht auf Umgehung der Geleitscheinregelungen.
Fordert "erneut beschleunigte Einrichtung einer umfassenden Zollaufsicht an der französisch-schweizerischen Grenze".

Telegramm Sabath an Deutsche Gesandtschaft Bern, 6.12.1940


[KOPIE]

"Nach hier [Berlin] vorliegenden Meldungen sind am 26. November mit Lastkraftwagen von Bern nach Lissabon über Frankreich und Spanien 16 Kisten, enthaltend 64 Goldbarren im Gesamtgewicht von 799,27177 Feingold, gezeichnet [...] durch die Speditionsfirma Gebr. Gondrand A.G. Basel zur Verschiffung nach New York transportiert worden.
Mit [...] gezeichnete 10 Kisten sollen am 6. Dezember mit Dampfer Excalibur verschifft werden. Die restlichen 6 Kisten werden bei Banco de Portugal für B.I.Z. zurückgehalten.
Bitte Drahtbericht, ob für genannte Transporte Geleitscheine ausgestellt sind. Wenn nicht, bitte Angelegenheit mit italienischer Geleitscheinstelle weiter verfolgen."

Brieftelegramm Koecher an AA Berlin, 14.12.1940


[KOPIE]

Hotz teilt mit: "Bundesrat ist grundsätzlich bereit, für das Jahr 1941 unter gewissen Voraussetzungen für unsere Bestellung in der Schweiz einen Kredit bis zu dem Betrag von maximal 200 Mill. Schweizer Franken zu gewähren. Bedenken Bundesrats gegen Zustimmung lagen auf finanz- und währungspolitischen Gebiet. Weiter hatte Überlegung Rolle gespielt, dass ähnliche Kreditwünsche auch von anderen Staaten (wohl Italien) gestellt werden können."
Es folgen Schweizer Gegenforderungen: Kohlelieferungen, Eisen, Nichteisenmetalle; "Verteilung der Nutzniessung an dem Kredit auf andere Industrien"; sonstige Forderungen.
"Direktor Hotz sprach die persönliche dringende Bitte aus, dass die Verhandlungen über den gesamten Fragenkomplex in Bern geführt werden möchten; er und seine Mitarbeiter seien zur zeit in ganz besonderem Masse durch Besprechungen kriegswirtschaftlicher Art im Hinblick auf in Aussicht genommene einschneidende Massnahmen auf dem Gebiet der Mangelbewirtschaftung in Anspruch genommen."

Telegramm Clodius an Deutsche Gesandtschaft Bern, 23.12.1940


[KOPIE]

vielleicht nur Entwurf, weil handschriftliche Korrekturen enthalten, dafür keine Telegrammnummer [vgl. auch AfZ NARA T 120 MF 1991 / 4050]. Antwort auf die obigen Schweizer Forderungen (im Gegenzug für einen Clearingkredit).
"Zusätzlicher Vorschuss bis maximal 200 Millionen Franken völlig unzureichend. nach Berechnung Wehrmacht 326 Millionen Franken erforderlich. Wir müssen auf 300 Millionen Franken bestehen. Wie weitgehend Schweizer Forderungen [handschriftlich: sind,] ergibt sich im übrigen daraus, dass [handschriftlich: verlangte] deutsche Lieferungen bei Erfüllung aller Schweizer Wünsche rund 323 Millionen Franken ausmachen Würden. Allerdings wird diese Ziffer zwangsläufig dadurch korrigiert, dass wir [handschriftlich: grossen Teil] Schweizer Wünsche ablehnen."
"Mit Verhandlungsführung Bern einverstanden."

Telegramm Hemmen / Koecher an AA Berlin, 7.1.1941


[KOPIE]

"Schweizerische Regierung grundsätzlich bereit, für Auftragsliste OKW für 1941 Erhöhung Clearing-Kredits um 317 Millionen Franken zu gewähren."

Telegramm Seyboth / Koecher an AA Berlin, 25.1.1941


[KOPIE]

"Endgültiger Abschluss über Vorschussgewährungen 317 (dreihundertsiebzehn) Millionen Franken für Heereslieferungen ohne Zusage für Kohle und Eisen nach April nicht erreichbar."

[Telegramm?] Sabath an ? [Konsulat Zürich?], o.D.


[KOPIE]

"Auf Wunsch Reichsbank erbitte Drahtäusserung, ob von Schweizer Bankgesellschaft Zürich empfohlene dortige Lombardbank A.G. durchaus zuverlässig und für streng vertrauliche Sondergeschäfte der Reichsbank geeignet. Bitte von Umfrage bei Banken absehen."

Telegramm Kordt an AA Berlin, 21.2.1941


[KOPIE]

"Hotz erwähnte in diesem Zusammenhang [Beginn der Verhandlungen mit Deutschland], dass zur zeit ausser bereits bekannten Schweizer Verhandlungen mit Russland und Spanien Verhandlungen mit Italien und Portugal liefen durch die er, Homberger und Kohli, sehr in Anspruch genommen seien. Doch werde es sich wohl einrichten lassen, dass er während gleichen Zeitraums neben Verhandlungen der Deutschen Delegation, die er als ihm wichtigsten bezeichnet, auch andere Verhandlungen werde führen können."

Telegramm Koecher an AA Berlin, 12.3.1941


[KOPIE]

Hotz über deutsche Verbalnote und mündliche Erklärungen "bestürzt". Deutsche Forderungen erfüllen ihn "mit grosser Sorge". Thema ist das Geleitscheinsystem. "Beiläufig bemerkte er, dass deutsches Vorgehen die Einstellungen massgebender Kreise gegenüber unseren Kreditwünschen ungünstig beeinflussen werden."

"Aufzeichnung" Clodius, 11.3.1941


[KOPIE]

Thema: Abbruch der Verhandlungen in Bern. Beide sind offenbar unglücklich darüber; Clodius hat deshalb ein Gespräch mit Frölicher (auf dessen Wunsch) zu diesem Thema geführt. Deutsche beharren auf ihren Forderungen.

Telegramm Clodius an Deutsche Gesandtschaft Bern, 8.3.1941


[KOPIE]

Thema: Geleitscheine. Wg. Datum vgl. auch MF 1990.

Telegramm Clodius an Deutsche Gesandtschaft Bern, 7.3.1941


[KOPIE]

Wahrscheinlich nur Entwurf, da handschriftliche Korrekturen enthaltend.
Thema: Geleitscheine.

Telegramm Voigt an AA Berlin, 5.3.1941


[KOPIE]

"Lombardbank kann wegen jüdischer Beteiligung und Verbindung mit England nicht empfohlen werden. Geniesst ausserdem keinen guten Ruf."

Telegramm Hemmen / Kordt an AA Berlin 1.3.1941


[KOPIE]

Deutsche Vorschläge gemäss HPA 18.2.1941 werden von Schweizern abgelehnt, "trotz unserer Bereitschaft, feste Kohlen- und Eisenlieferungen zuzusagen. Bedenken richten sich vor allem gegen die mit unseren Vorschlägen verbundene grundsätzliche Umstellung auf unbeschränkte Ausgabe Devisenbescheinigungen, da darin die Schweizer - trotz einer oberen Kreditgrenze - die Gefahr einer unbegrenzten Verschuldung auf ausschliessliche schweizerischem Risiko sehen."

Telegramm Koecher an AA Berlin, 17.3.1941


[KOPIE]

"1. Reichsstelle für Edelmetall bittet Gesandtschaft mit Schreiben vom 12.d.M. ]...] um Ankauf von 60 (sechzig) kg Platin zum Preis von 9400 (neuntausendvierhundert) bis 10 000 (zehntausend) Schweizer Franken pro kg gegen Devisen.
Da Ausfuhrbewilligung nicht erhältlich, kann Geschäft durch Vertrauensmann nur abgewickelt werden, wenn Genehmigung zur Beförderung Platins mit Kurier erteilt wird. Erbitte Drahtweisung.
2. Im Falle der Zustimmung wären im Hinblick auf steigende Tendenz Platinpreises sofort per Kurier 200 000 (zweihunderttausend) Schweizer Franken in Noten zu überweisen, um Ankauf von zirka 20 (zwanzig) kg versuchen zu können."

Telegramm Sabath an Deutsches (General-)Konsulat Zürich, 19.3.1941


[KOPIE]

"Die dortige Auskunft in jeder Hinsicht von Informationen Schweizer Bankgesellschaft abweicht, erbittet Reichsbank vorsichtig neueste Auskünfte über Lombardbank einzuholen. Zur Unterrichtung: Lombardbank soll für getarnte Einfuhr aus Übersee eingeschaltet werden."

Telegramm Voigt an AA Berlin, 22.3.1941


[KOPIE]

"Nach streng vertraulicher Mitteilung hat schweizer Bank-Gesellschaft vor allerkürzester Zeit Lombard-Bank übernommen und arisiert, was aber nicht an Öffentlichkeit gelangen soll. Verbindung mit London offiziell gelöst. Wegen politischer Einstellung leitender Persönlichkeiten folgt Schriftbericht."

Brieftelegramm Köcher an AA Berlin, 3.4.1941


[KOPIE]

"Gelegentlich einer Unterredung, zu der mich Bundesrat Pilet-Golaz aus anderem Anlass gebeten hatte, habe ich ihn über die Eindrücke befragte, die der Schweizerische Gesandte in London, Thurnheer, mitgebracht habe. Pilet-Golaz erklärte zunächst, er habe Thurnheer zur Berichterstattung hierher gerufen, weil der Gesandte unter dem Eindruck der englischen Umwelt offenbar nicht mehr ganz die Haltung vertrete, die der Bundesrat Grossbritannien gegenüber einnehme. Herr Thurnheer werde Gelegenheit haben, sich in der Schweiz einmal wieder zu orientieren und zugleich so viele kontinentale Eindrücke mitzunehmen, dass er in der Lage wäre, allzu einseitige Auffassungen auf Grund eigener Beobachtungen zu korrigieren. Von Einzelheiten aus der Berichterstattung des Herrn Thurnheer erzählte der Bundesrat folgendes:" Es folgte allgemeiner Stimmungsbericht.

Telegramm Döhle an Deutsche Gesandtschaft Bern und Konsulat Zürich, 18.4.1941


[KOPIE]

Puhl (Reichsbank) reist nächste Woche zu Besprechungen mit Schweizer Bankgläubigern betr. Verlängerung Stillhalteabkommen.

Brieftelegramm Koecher an AA Berlin, 22.1.1941


[KOPIE]

Gerüchte über Blockierung schweizerischer Guthaben in USA. "Im Bundeshaus sieht man vorläufig keinen Anlass zur Beunruhigung. Derartige Gerüchte tauchten sporadisch auf."

Telegramm Voigt an AA Berlin, 21.4.1941


[KOPIE]

über Neugründung der aufgelösten niederländischen Handelskammer.

Telegramm (i.A. gez. Martius) an Oberkommando Kriegsmarine (Durchdruck an AA Berlin), 22.4.1941


[KOPIE]

Thema: Ölumschlagseinrichtung in Wien, die vom OKM der Schweiz zur Verfügung gestellt wurde.

Telegramm Koecher an AA Berlin, 9.5.1941


[KOPIE]

"Entscheidung Bundesrats in Kreditfrage für nächste Woche zu erwarten.
Aus Andeutung Hotz kann geschlossen werden, dass er sich in seinem Bericht an Bundesrat positiv im Sinne unserer Kreditwünsche geäussert hat."

Telegramm AA Berlin (Sabath) an Deutsche Gesandtschaft Bern, 15.5.1941


[KOPIE]

"Militärbefehlshaber Frankreich erbittet tatkräftige Unterstützung des Deutschen Konsulats Zürich zur grösstmöglichen Beschleunigung der Erteilung aller Formalitäten und der Beförderung eines bei Firma MAAG in Zürich von Poliet u. [xxx] u. Chausson, Lormont (Gironde) bestellten Zahnrades. Zementwerk Lormont kommt durch Bruch eines Zahnrades zum Stehen. Erheblicher Produktionsausfall beeinträchtigt unmittelbar deutsche Interessen.
Erbitte weitere Veranlassung."


Serial Number: 4059 H


Seitennummer: E 066817 - 067247
Umfang: -
Bemerkung (Karteikarte AfZ, paraphrasiert - meist aktenproduzierende Stelle plus Dossiertitel bzw. Inhaltsangabe): AA Pol. Archiv, Presseabteilung. Auffindung von Dokumenten bei den Beuteakten des Quai d'Orsay
Kurzbeschrieb: Ist auf dem Film nicht enthalten (ausser: 067227 - 067247)

Einzelne Dokumente:

-


Serial Number: 4081 H


Seitennummer: E 069159 - 069186
Umfang: 27 S.
Bemerkung (Karteikarte AfZ, paraphrasiert - meist aktenproduzierende Stelle plus Dossiertitel bzw. Inhaltsangabe): AA Pol. Abt. V, Oberschlesien, 1/1937 - 7/1938.
Kurzbeschrieb: nicht relevant.

Einzelne Dokumente:

-


Serial Number: 4082 H


Seitennummer: E 069188 - 069205
Umfang: 17 S.
Bemerkung (Karteikarte AfZ, paraphrasiert - meist aktenproduzierende Stelle plus Dossiertitel bzw. Inhaltsangabe): AA Botschaft Moskau. Geheime Sache der Abt. C, 4/1940 - 4/1941.
Kurzbeschrieb: nicht relevant.

Einzelne Dokumente:

-


Serial Number: 4083 H


Seitennummer: E 069207 - 069209
Umfang: 2 S.
Bemerkung (Karteikarte AfZ, paraphrasiert - meist aktenproduzierende Stelle plus Dossiertitel bzw. Inhaltsangabe): AA Botschaft Warschau, Beziehungen Deutschland - UdSSR, Bd. 1, 1935-1939
Kurzbeschrieb: nicht relevant.

Einzelne Dokumente:

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Serial Number: 4084 H


Seitennummer: E 069211 - 069215
Umfang: 5 S.
Bemerkung (Karteikarte AfZ, paraphrasiert - meist aktenproduzierende Stelle plus Dossiertitel bzw. Inhaltsangabe): AA Botschaft Warschau, Personalien Schelika.
Kurzbeschrieb: nicht relevant.

Einzelne Dokumente:

-


Serial Number: 4085 H


Seitennummer: E 069217 - 069220
Umfang: 3 S.
Bemerkung (Karteikarte AfZ, paraphrasiert - meist aktenproduzierende Stelle plus Dossiertitel bzw. Inhaltsangabe): AA Botschaft Moskau, Geheimakten, 12/1939-8/1940.
Kurzbeschrieb: nicht relevant.

Einzelne Dokumente:

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10 - ICE: Foreign trade and payments / Economic policy

Export of war material Swiss financial market Monetary issues / National Bank Neutrality policy Economic relations Security policy Trade relations Energy and raw materials Attitudes in relation to persecutions Transit and transport Policy of asylum 60.01 - ICE: Raw materials 40 - ICE: Monetary and central bank policy 41 - ICE: Gold transactions with the Axis powers 30 - ICE: Banks 50 - ICE: Insurances 82 - ICE: "Aryanisation" / Annexation and expropriation of assets of refugees 80 - ICE: Jews / Anti-semitism 70.02 - ICE: Transfer of assets on behalf of refugees 15 - ICE: Neutrality 60.03 - ICE: Watchmaking industry 14 - ICE: Military / National defence / Threat 10.02 - ICE: (Governmental) economic negotiations 16 - ICE: Monetary and payment transactions / Clearing 65 - ICE: Armaments industry / Exports of weaponry 64 - ICE: Transport 60.09 - ICE: Energy 60.02 - ICE: Metal and machine industry

Persons

Mentioned
Bachmann, Hans (1898–1989)Bergemann, GüntherBibra, Hans Sigismund von (1894–1973)Clodius, Carl (1897–1952)Darré, Richard Walter (1895–1953)Feisst, Ernst (1897–1968)Frölicher, Hans (1887–1961)Göring, Hermann (1893–1946)Helfenberger, HermannHemmen, Johannes Hans Richard (1888–1956)Himmler, Heinrich (1900–1945)Hotz, Jean (1890–1969)JankeKeller, Paul Victor (1898–1973)Köcher, Otto (1884–1945)Kordt, Theo (1892–1962)Landfried, Friedrich (1884–1952)Matter, Erwin (1872–1954)Obrecht, Hermann (1882–1940)Pilet-Golaz, Marcel (1889–1958)Puhl, Emil Johann (1888–1962)Ritter, Karl (1883–1945)Sabath, Hermann Friedrich (1888–1968)Schacht, Hjalmar (1876–1970)Schulthess, Willy (1885–1968)Selzam, Edwart vonSeyboth, Gottfried (1880–)Stucki, Walter Otto (1888–1963)Weizsäcker, Ernst von (1882–1951)Wiehl, Emil Karl Joseph (1886–1960)Wingen, Oskar (1889–1949)Woermann, Ernst (1888–1979)

Organizations

Mentioned
Aarewerke A.G.Aluminium AssociationArmasuisseBank for International SettlementsDeutschland/Auswärtiges Amt/Handelspolitische AbteilungDeutschland/Oberkommando der MarineEVD/KriegstransportamtFDEA/Federal Office of Foreign Economic AffairsFederal Department of Economic Affairs, Education and ResearchFederal Supreme Court of SwitzerlandFrance/GovernmentGermany/Army of the Third Reich/High CommandGermany/Consulate general in ZurichGermany/Consulate in GenevaGermany/Embassy in BernGermany/Federal Foreign Office of the RealmGermany/FRG/Embassy in MoscowGermany/FRG/Embassy in WarsawGermany/Ministry of Economy of the ReichGermany/Ministry of Transport of the RealmGermany/National BankHahn & KolbLombardbankMaag-Zahnräder & -Maschinen AGMesserschmitt-WerkeOerlikon-Bührle HoldingPermanent Economic DelegationPortugal/National BankRheinisch Westfälischen Kohlensyndikat (RWKS)Schwarze ListeSchweizerische Bodenkredit-AnstaltSchweizerische Gesandtschaft in BerlinScintilla A.-G.Spar- und Leihkasse, BernSwiss Federal CouncilUnion Bank of Switzerland

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