Language: German
24.4.1978 (Monday)
Telegram (T)
Gespräch des indischen Finanzministers, H. M. Patel, bei Bundesrat Honegger über die KIWZ, den Protektionismus und die indische Politik gegenüber ausländischen Investitionen. Patel begrüsst zudem die Intensivierung des Dialogs Schweiz–Indien.
How to cite:
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Printed in
Sacha Zala et al.
(ed.)
Diplomatic Documents of Switzerland, vol. 27, doc. 136
volume linkZürich/Locarno/Genève 2022
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CopySacha Zala et al.
(ed.), Diplomatic Documents of Switzerland, vol. 27, doc. 136, dodis.ch/51858, Zürich/Locarno/Genève 2022.
▼▶Repository
Archive | Swiss Federal Archives, Bern | |
Archival classification | CH-BAR#E2001E-01#1988/16#3711* | |
Dossier title | Einzelfälle A - Z (1976–1978) | |
File reference archive | B.15.50.4 • Additional component: Indien |
dodis.ch/51858Telegramm der Handelsabteilung des Volkswirtschaftsdepartements an die schweizerische Botschaft in New Delhi1
Besuch Finanzminister Patel2 in Bern
Bern, 24. April 1978, 15.00 Uhr
P[atel] stattet am 21. April nachmittags zuerst Bundesrat Chevallaz Höflichkeitsbesuch ab. Anschliessend Gespräch mit Bundesrat Honegger. Übrige Teilnehmer indischer Botschafter3, Jolles, Heimo, Iselin, Tscharner. Da Gespräch ca. 40 Minuten dauerte, konnten die meisten Themen nur kurz berührt werden. Stichworte:
- - Sonderaktion KIWZ4: P[atel] dankte H[onegger] für schweizerischen Beitrag.
- - Ergebnis KIWZ5: Beiderseits wurden positive Aspekte hervorgehoben. P[atel] teilte Auffassung, dass Pariser Konferenz Bewusstsein (awareness) für Probleme gehoben hat. P[atel] anerkannte, dass Rezession und protektionistische Tendenzen Lage für Industrieländer komplizieren.
- - Zum Stichwort Protektionismus betonte J[olles], dass innerhalb OECD Bewusstsein Gefahren einer Abkapselung, namentlich auch gegenüber E[ntwicklungsländern] heute vorhanden sei. Länder wie Indien, die Zahlungsbilanzüberschuss haben, können durch eigene Einfuhrliberalisierung Beitrag leisten. P[atel] akzeptierte diese Betrachtungsweise und wies auf neue indische Einfuhrpolitik hin.
- - Rest des Gespräches drehte sich vor allem um indische Politik gegenüber ausländischen Investitionen6. P[atel] bestritt deren restriktiven Charakter, sie sei liberal aber selektiv. Zur Zeit würden zahlreiche neue Investitionen bewilligt. Vorteile der indischen Politik u. a. kein Wortbruch betreffend Nationalisierung, 100-prozentige Steuerfreiheit für Forschungsaufgaben (z. B. Ciba-Geigy-Zentrum).
- - Zur allfälligen Herabsetzung des ausländischen Aktienanteils7 an Schweizer Pharma-Töchtern bemerkte P[atel], indischer Anteil werde von finanziellen Institutionen übernommen werden. Beeinträchtigung der vollen Kontrolle des Managements durch Basler Mutterhäuser sei nicht zu befürchten.
- - Gemischte Kommission8: P[atel] äusserte Genugtuung über Zusammentreten und Intensivierung Dialog Schweiz–Indien.
- 1
- Telegramm (Versandkopie): CH-BAR#E2001E-01#1988/16#3711* (B.15.50.4). Verfasst von B. von Tscharner.↩
- 2
- Vgl. dazu auch die Notiz von B. von Tscharner an das Volkswirtschaftsdepartement vom 17. April 1978, dodis.ch/52006.↩
- 3
- U. Sh. Bajpai.↩
- 4
- Vgl. dazu DDS, Bd. 27, Dok. 75, dodis.ch/51697.↩
- 5
- Vgl. dazu DDS, Bd. 27, Dok. 77, dodis.ch/50202.↩
- 6
- Vgl. dazu das Schreiben von E. Suter an P. R. Jolles vom 15. Oktober 1976, dodis.ch/51996.↩
- 7
- Korrigiert aus: Aktienkapitals.↩
- 8
- Zur Sitzung der Gemischten Kommission Schweiz–Indien im Mai 1978 in New Delhi vgl. Doss. CH-BAR#E7110#1989/32#2285* (821).↩
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