dodis.ch/51430Notiz für den Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartements, F. Honegger1

Man kann es drehen, wie man will: Es wird in Bern ein zusätzlicher Botschafterposten geschaffen. Das EPD hat bereits 10 Botschafter in Bern, wir 52. Ich kenne keine andere westeuropäische Verwaltung, die derart zahlreiche Botschafterstellen an der Zentrale aufweist. Wir sind tatsächlich im Begriffe, uns international lächerlich zu machen3.

Es geht keineswegs darum, die Funktion von Herrn Brunner herabmindern zu wollen (obschon die vorgesehenen Verhandlungen4 für die Schweiz eher marginalen Charakter haben). Als Unterhändler braucht er eher den Botschaftertitel als Leute, deren Arbeit mehr internen Charakter hat, wie z. B. der Chef des Politischen Informationsdienstes5. Aber irgendeinmal sollte diese Inflation gestoppt werden.

Übrigens: Wir mussten uns gegenüber dem Eidg. Personalamt bezüglich Stellen in der Überklasse zu einem «standstill»6 verpflichten (nach sehr einlässlicher Begründung unserer Bedürfnisse und Perspektiven). Wenn diese Regel für das EPD nicht gelten soll und dort neue Funktionen in der Überklasse geschaffen werden können, muss dieser Präzedenzfall dann auch für die Handelsabteilung gelten; denn niemand wird bestreiten können, dass unsere Verhandlungsfunktionen in den letzten Jahren und Monaten (GATT7, OECD8, Energie9, Auslandsmissionen im Zusammenhang mit Gipfeltreffen, Exportförderung10 etc.) wohl noch stärker zugenommen haben als diejenigen des EPD.

Dies zur Begründung unseres Mitberichts11 und zur allfälligen mündlichen Erläuterung im Bundesrat. Trotzdem haben wir keine Ablehnung des Antrages des EPD vorgeschlagen.