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Documents Diplomatiques Suisses, vol. 23, doc. 62
volume linkZürich/Locarno/Genève 2011
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▼▶Emplacement
| Archives | Archives fédérales suisses, Berne | |
▼ ▶ Cote d'archives | CH-BAR#E2001E#1978/84#2138* | |
| Ancienne cote | CH-BAR E 2001(E)1978/84 552 | |
| Titre du dossier | Zahlungsdienst der Auslandschulden (1964–1967) | |
| Référence archives | C.41.125.0 • Composant complémentaire: Brasilien |
Transcription
DDS
Facsimile
dodis.ch/31530
Beim beiliegenden Antrag2 geht es um die Finanzierung der Konsolidierung zwischen dem provisorischen Inkrafttreten des Abkommens und der Genehmigung des Kredites von 16. Mio. Fr. durch die Räte (wohl Juni 65)3. Der Bundesrat beschloss im Juli4, die ERG-Rückstellungen dafür zu verwenden, soweit die zu konsolidierenden Schulden unter ERG5 standen, aus der Überlegung, dass die ERG ohnehin hätte einspringen müssen, wenn die internationale Konsolidierungsaktion nicht Brasilien6 vor dem Bankrott gerettet hätte7.
Die ERG-Rückstellungen sind nun aber reserviert für gesetzliche Verpflichtungen der ERG8; deshalb soll nun der Prämienfonds die Vorfinanzierung ganz übernehmen.
Der Prämienfonds wurde vor allem zur Zeit des gebundenen Zahlungsverkehrs von den Exporteuren geäufnet, um Importe zu ermöglichen und damit Zahlungsmittel zur Bezahlung der Exporte zu schaffen9. Der Saldo gehört nach Auffassung von Vorort und Handelsabteilung mit stillschweigender Zustimmung der Finanzverwaltung der Exportindustrie in globo und soll im Allgemeininteresse verwendet werden. Die Finanzverwaltung verwaltet den Fonds in diesem Sinne.
Um nicht den Appetit des Parlaments auf diesen Fonds zu wecken, wurde seine Existenz bisher vertraulich behandelt. Vielleicht werden nun die Parlamentarier nach den Erfahrungen mit dem Italienabkommen10 neugierig, mit welchen Mitteln eine Konsolidierung vorfinanziert werden kann, bevor das Parlament Abkommen und Kredit genehmigt hat. Herr Bundesrat Schaffner wird dann m. E. überzeugend darlegen können, dass der Fiskus keinen Anspruch auf den Prämienfonds hat11. Doch wird man in Zukunft über seine Verwendung nicht mehr so frei entscheiden können wie bisher.
- 1
- Notiz: E 2001(E) 1978/84 Bd. 552 (C.41.125.0). Verfasst und unterzeichnet von H. Hess, visiert von P. Micheli.↩
- 2
- Antrag des Volkswirtschaftsdepartements im BR-Prot. Nr. 1257 vom 16. Juli 1965, E 1004.1(-) 1000/9 Bd. 699.2.↩
- 3
- Bundesbeschluss vom 17. Juni 1965, vgl. AS, 1965, S. 717 f.↩
- 4
- Vgl. das BR-Prot. Nr. 1345 vom 17. Juli 1964, dodis.ch/31532, bes. S. 6.↩
- 5
- Zur Exportrisikogarantie vgl. DDS, Bd. 13, Dok. 38, dodis.ch/46795; DDS, Bd. 15, Dok. 194, dodis.ch/47798; DDS, Bd. 20, Dok. 12, dodis.ch/11134, und Dok. 104, dodis.ch/11140; DDS, Bd. 21, Dok. 36, dodis.ch/15547; Dok. 49, dodis.ch/15580 und Dok. 75, dodis.ch/14426; DDS, Bd. 22, Dok. 10, dodis.ch/30683. Für eine Erklärung der Exportrisikogarantie vgl. das Schreiben von H. Hofer an G. Gilg vom 4. Juni 1964, dodis.ch/31912. Zur Exportrisikogarantie in Indien vgl. DDS, Bd. 23, Dok. 79, dodis.ch/30926; zu Malaysia und Thailand vgl. DDS, Bd. 23, Dok. 183, dodis.ch/31339; für Brasilien vgl. die beiden Schreiben von A. Dominicé an E. Stopper vom 2. Juli 1964, dodis.ch/31534 und vom 22. Juli 1965, dodis.ch/31485; für die Dominikanische Republik vgl. die Notiz von H. Hofer an P. R. Jolles vom 17. Juni 1964, dodis.ch/31911. Vgl. auch die Notiz von E. Stopper für die Sitzung der Ständigen Wirtschaftsdelegation vom 7. August 1965, dodis.ch/32035; die Notiz von E. Stopper an H. Schaffner vom 20. Oktober 1965, dodis.ch/31800; die Notiz von R. Probst vom 16. November 1965, dodis.ch/31799 und das Protokoll der Sitzung der Kommission für Aussenwirtschaft des Nationalrats vom 17.–18. November 1965, dodis.ch/32032.↩
- 6
- Vgl. dazu den Bundesbeschluss betreffend eine Finanzhilfe an Brasilien vom 29. April 1965, BBl, 1961, I, S. 999. Vgl. auch die Stellungnahme von F. T. Wahlen im BR-Verhandlungsprot. der 25. Sitzung vom 26. März 1964, E 1003(-) 1994/26 Bd. 2, S. 8: Die Gefährdung schweizerischer Unternehmungen, die durch Nationalisierung bedroht seien, sei akut geworden.↩
- 7
- Zur internationalen Konsolidierungsaktion für Brasilien vgl. das Protokoll von A. Fankhauser vom 30. Mai 1964, dodis.ch/31535; das Aide-Mémoire aus den Kreisen der schweizerischen Privatwirtschaft an die brasilianische Regierung vom 4. Juni 1964, dodis.ch/31533; die Notiz von B. Torrione an P. Micheli vom 19. Juni 1964, dodis.ch/31531; das Protokoll der Ständigen Wirtschaftsdelegation vom 26. Juni 1964, dodis.ch/32022 sowie das Schreiben von A. Dominicé an E. Stopper vom 17. Dezember 1964, dodis.ch31536. Vgl. ferner die Notiz von P. R. Jolles vom 26. Februar 1965, dodis.ch/31542.↩
- 8
- Zur Frage der Exportrisiko-Versicherung für Brasilien vgl. die beiden Schreiben von A. Dominicé an E. Stopper vom 2. Juli 1964, dodis.ch/31534 und vom 22. Juli 1965, dodis.ch/31485.↩
- 9
- Vgl. dazu das Protokoll der Aussenpolitischen Kommission des Ständerats vom 26. Mai 1965, dodis.ch/31566, S. 4.↩
- 10
- Zum Abkommen mit Italien vgl. DDS, Bd. 23, Dok. 48, dodis.ch/30799, Anm. 2. Vgl. auch DDS, Bd. 23, Dok. 37, dodis.ch/30798; Dok. 53, dodis.ch/30796 und Dok. 54, dodis.ch/30797.↩
- 11
- Das Konsolidierungsabkommen wurde am 8. Juni 1965 im Nationalrat beraten. In seinem Votum erwähnte aber H. Schaffner den Prämienfonds nicht, vgl. E 1301(-) 1960/51 Bd. 470, S. 48–49. Vgl. dazu auch die Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung zum Entwurf eines Bundesbeschlusses betreffend den Abschluss von Schulden-Konsolidierungsabkommen (vom 20. September 1965) vom 30. September 1965, BBl, 1965, II, S. 1201–1204.↩
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Brésil (Général) Garantie contre les risques à l’exportation (GRE)