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Der Bundespräsident und Vorsteher des Politischen Departementes, L. Forrer, an die schweizerischen Gesandten in Paris, Berlin, Wien, Rom und London1

Herr von Bacherachtverlangte heute eine Audienz und teilte in dieser mit: Bis heute war ich Optimist; jetzt bin ich’s nicht mehr und schaue die Lage als sehr ernst an. Die Erklärung von Bethmann Holweg hat dies bewirkt. In allem Vertrauen kann ich Ihnen mitteilen, dass vor einigen Tagen, vor der Rede des Reichskanzlers, Cambon Herrn Kiderlen direkt gefragt hat: Wenn Frankreich neutral bleibt, wird Deutschland dennoch für Österreich gegen Russland marschieren? Antwort: Ja.

Da nun feststeht, dass das Bündnis zwischen Deutschland und Österreich-Ungarn weiter gehe als man bis jetzt gewusst, d. h. dass nicht nur, wenn der Russe den Österreicher angreife, ein casus foederis gegeben sei, sondern auch in jedem Falle eines Krieges zwischen Österreich und Russland, so verschärfe das die Situation sehr stark.

Wenn Österreich die Serben angreife, so werde Russland marschieren und jene Absicht bestehe unzweifelhaft. Frankreich werde unbedingt zu Russland stehen.

Er, Bacheracht, teile mir das mit, auf dass wir uns vorsehen.

Zum Schlüsse fragte er mich, ob Herr Choffat in Wien gute Connexionen besitze. Antwort: das kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen.

Diese Frage erklärt mir den Zweck des Besuches. Er, Bacheracht, hatte offenbar den Auftrag, uns die Mitteilung zu machen, nicht uns zu Liebe, sondern damit wir sie weitergeben und zwar speziell nach Wien2.