Classement thématique série 1848–1945:
II. RELATIONS BILATÉRALES
2. Allemagne
2.1. Traité de commerce
Imprimé dans
Documents Diplomatiques Suisses, vol. 4, doc. 440
volume linkBern 1994
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Archives | Archives fédérales suisses, Berne | |
▼ ▶ Cote d'archives | CH-BAR#E13#1000/38#69* | |
Ancienne cote | CH-BAR E 13(-)1000/38 16 | |
Titre du dossier | Korrespondenz des Handelsdepartements mit der Schweizer Gesandtschaft in Berlin; Berichte der Gesandtschaft T. 1 (1899–1903) |
dodis.ch/42850
Mein Bericht von heute war eben zur Post gegeben, als Minister von Bülow bei mir vorsprach. Er war wirklich acht Tage lang Patient und ist erst seit gestern wieder ausgegangen.
Unsere Handelsvertrags-Unterhandlungen2 betreffend machte er mir vertraulich folgende Mitteilungen:
Man sei – sagte er – bei Beginn der Verhandlungen in Bern etwas gereizt gewesen; es habe ihm geschienen, man vertrete die Auffassung, die deutsche Delegation habe einen diplomatischen Sieg Deutschlands über die Schweiz tendiert, was ja natürlich völlig unzutreffend gewesen sei; man habe auch gefunden, wir seien in unseren Konzessionen zu weit gegangen, etc. etc. etc. Schliesslich habe sich dann aber doch wieder eine ruhigere Stimmung Bahn gebrochen. Unsere Anregung durch das Mittel vertraulicher Zwischen-Besprechungen eine Verständigungs-Basis für die zweite Lesung anzustreben, habe hier eine günstige Aufnahme gefunden; ich werde wahrscheinlich morgen schon eine diesbezügliche offizielle Rückäusserung erhalten, in welcher das Einverständnis der Kaiserlichen Regierung mit unserem Vorschlag zu meiner Kenntnis gebracht und für die Abhaltung der fraglichen Zwischen-Konferenz der Zeitraum zwischen dem l.und 15. Dezember und als Ort Frankfurt oder Berlin beantragt werde; vor acht Tagen dürfte indes Herr Direktor von Koerner, der hiefür in Aussicht genommen sei, schwerlich abkömmlich sein. In der Hauptsache seien Sie bereits hievon verständigt: er habe Ihnen vor circa acht Tagen geschrieben.3
Betreffend die Verlängerung des Hüninger-Kanals und die Schiffbarmachung des Rheins habe er im Auswärtigen Amte eine uns entgegenkommende Stimmung wahrnehmen können, Herr Direktor von Koerner im speziellen vertrete die Auffassung, in dieser wichtigen Frage einer möglichst weitgehenden Nutzbarmachung der Wasserstrassen müssen kleinere Interessen, wie z.B. diejenigen der Eisenbahnen von Elsass-Lothringen und des Grossherzogtums Baden und diejenigen der Stadt Mannheim, als Hafenstadt, etc., weichen. Die Frage wolle aber gründlich studiert sein, namentlich die eventuelle Anerkennung der Schweiz als Rheinuferstaat, im Sinne der Rheinfschiffahrt Akte, erfordere eine reifliche Prüfung. Er, Herr von Bülow, bitte mich aber diese Mitteilungen als streng vertraulich aufzufassen, denn er habe mir dieselben ohne eine Ermächtigung hiezu und rein auf eigenes Risiko gemacht.
So viel für heute. Herr von Bülow wird Mitte der nächsten Woche bei mir essen. Sollten Sie wünschen, von ihm bei diesem Anlasse durch mich unter der Hand noch dies oder jenes zu erfahren, oder ihm durch mich diese oder jene Mitteilung zukommen zu lassen, so bitte ich um einen Wink.
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