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Diplomatic Documents of Switzerland, vol. 24, doc. 147
volume linkZürich/Locarno/Genève 2012
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| Archive | Swiss Federal Archives, Bern | |
▼ ▶ Archival classification | CH-BAR#E5001G#1982/19#2507* | |
| Old classification | CH-BAR E 5001(G)1982/19 138 | |
| Dossier title | Durchfuhrgesuch Italien-Südafrika via Frankreich durch Bührle (1969–1970) | |
| File reference archive | 793.22 |
| Archive | Swiss Federal Archives, Bern | |
▼ ▶ Archival classification | CH-BAR#E4320C#1995/392#1215* | |
| Old classification | CH-BAR E 4320(C)1995/392 215 | |
| Dossier title | Schweizer / BüHRLE & Co / (018)231.0/161 (1969–1969) | |
| File reference archive | 231.0/161 |
| Archive | Swiss Federal Archives, Bern | |
▼ ▶ Archival classification | CH-BAR#E2001E#1980/83#495* | |
| Old classification | CH-BAR E 2001(E)1980/83 125 | |
| Dossier title | Bührle AG, Oerlikon. Übertretung von Beschlüssen betr. die Kontrolle der Waffenausfuhr (1968–1970) | |
| File reference archive | B.51.14.21.20.(05a) |
dodis.ch/33270 Transitgesuch der Méditerranéenne de Transit Marseille
Wir bestätigen den Empfang Ihres Schreibens vom 9. Mai2 in oben vermerkter Angelegenheit3. Wir nehmen Kenntnis von Ihrer Erklärung, wonach sämtliche bisher aus Italien ausgeführten und die von dort noch auszuführenden 16 weiteren 35 mm Geschütze bei der Oerlikon Italiana in Mailand hergestellt wurden bzw. werden.
Trotzdem die schweizerische Kriegsmaterialgesetzgebung4 somit auf dieses Geschäft nicht anwendbar ist, gibt das den französischen Behörden eingereichte Gesuch5 der Méditerranéenne de Transit Marseille zu schweren Bedenken Anlass.
Im Gesuch dieser Firma wird als «pays d’origine» die Schweiz angegeben. Unter der Rubrik «Profession et adresse de l’expéditeur» wird angeführt: Oerlikon-Bührle SA, 155 Birchstrasse-Zürich (Suisse). Ihr Schreiben vom 9. Mai 1969 enthält keinen Hinweis auf die Gründe, welche die Méditerranéenne veranlasst haben könnten, im Transitgesuch Angaben zu machen, die, obwohl sie nach Ihren Erklärungen falsch sind, bei Publikwerden zu einer für unser Land aber auch für Ihre Firma wiederum höchst peinliche Situation führen müssten.
Es ist auch unerklärlich, dass – wie Sie schreiben – das Transitgesuch ohne Ihr Wissen oder das Wissen der Oerlikon Italiana den zuständigen französischen Behörden eingereicht werden konnte. Nachdem nur noch 16 Geschütze aus Italien nach Südafrika ausgeführt werden sollen, vermag Ihr Hinweis, dass mit dem Gesuch zum Transit von 50 Geschützen eine «Transitreserve» geschaffen werden sollte, nicht zu überzeugen.
Sie werden verstehen, dass solche Vorkommnisse nicht geeignet sind, das Vertrauen, um welches Sie sich bemühen, wieder herzustellen6. Wir können uns deshalb auch nicht mit den in Ihrem Schreiben vom 9. Mai 1969 enthaltenen Erklärungen begnügen. Wir ersuchen Sie vielmehr, uns wissen zu lassen, wie Sie verhindern wollen, dass von Ihnen beauftragte Firmen weiterhin in ähnlicher Weise schweizerische Interessen gefährden. Eine offene Darlegung der zwischen der Oerlikon Italiana und der Südafrikanischen Union noch abzuwickelnden Geschäfte würde uns zudem als angezeigt erscheinen7.
- 1
- Schreiben (Kopie): E2001E#1980/83#495* (B.51.14.21.20.(05a)). Handschriftliche Marginalie: recht deutlich.↩
- 2
- Schreiben von D. Bührle an die Direktion der Militärverwaltung des Militärdepartements vom 9. Mai 1969, E2001E#1980/83#499* (B.51.14.21.30).↩
- 3
- Vgl. dazu auch die Notiz von P. Dietschi vom 14. Mai 1969, dodis.ch/33483. Zur Frage des Kriegsmaterialexports nach Südafrika vgl. ferner DDS, Bd. 22, Dok. 33, dodis.ch/30386; Dok. 174, dodis.ch/30415 und Dok. 187, dodis.ch/30436; DDS, Bd. 23, Dok. 28, dodis.ch/31386, bes. Anm. 15 und die Notiz von A. Fankhauser vom 28. Februar 1967, dodis.ch/33487.↩
- 4
- Vgl. dazu DDS, Bd. 23, Dok. 176, dodis.ch/31195.↩
- 5
- Vgl. dazu das Telegramm Nr. 14 der schweizerischen Botschaft in Paris an die Direktion der Militärverwaltung des Militärdepartements vom 7. Mai 1969, Doss. wie Anm. 1.↩
- 6
- Zur Bührle-Affäre vgl. DDS, Bd. 24, Dok. 118, dodis.ch/33266; Dok. 132, dodis.ch/33268; das Schreiben von J. Ruedi an H. Walder vom 22. Januar 1969, dodis.ch/33472 und das Schreiben von R. Hunziker an P. Micheli vom 30. Januar 1969, dodis.ch/33476.↩
- 7
- Laut der handschriftlichen Notiz von P. Dietschi zum Besuch von R. Balsiger von der Oerlikon- Bührle AG vom 18. Juni 1968 wurde das Transitgesuch rückgängig gemacht und das Herkunftsland Italien von Oerlikon Italiana bestätigt. Der Transport sollte in der Folge durch die südafrikanische Botschaft in London geregelt werden. Vgl. Doss. wie Anm. 1. Schliesslich gelang es der Oerlikon- Bührle AG die Geschütze nach Südafrika zu exportieren; vgl. dazu die Notiz von P. Dietschi vom 15. August 1969, dodis.ch/33478.↩
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Export of war material South Africa (General)


