Language: German
28.3.1941 (Friday)
CONSEIL FÉDÉRAL Procès-verbal de la séance du 28.3.1941
Minutes of the Federal Council (PVCF)
Accréditation du Consul général de Suisse à Vienne auprès du Gouvernement slovaque. Echanges commerciaux slovaco-suisses. Le Conseil fédéral renonce à cette solution à la suite d’objections allemandes.

Classement thématique série 1848–1945:
2. RELATIONS BILATÈRALES
2.20. SOLVAQUIE
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Printed in

Antoine Fleury et a. (ed.)

Diplomatic Documents of Switzerland, vol. 14, doc. 25

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Bern 1997

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dodis.ch/47211
CONSEIL FÉDÉRAL
Procès-verbal de la séance du 28 mars 19411

468. Beglaubigung des schweizerischen Generalkonsuls in Wien bei der slowakischen Regierung

Bald nach Schaffung eines slowakischen Staates im Frühjahr 1939 gingen dem Politischen Departement verschiedene Anregungen zu, die die Errichtung einer offiziellen schweizerischen Vertretung in der Slowakei bezweckten. Das Departement konnte eine solche Massnahme damals aus mehrfachen Gründen nicht für opportun halten2. Es erteilte indessen dem schweizerischen Generalkonsul in Wien den Auftrag, unsere Belange in der Slowakei soweit als möglich in offiziöser Weise - nötigenfalls durch periodische Besuche in Pressburg - wahrzunehmen.

Am 15. Juli 1939 ist zwischen der Schweiz und der Slowakei ein Abkommen über den gegenseitigen Waren- und Zahlungsverkehr abgeschlossen worden. Im Anschluss hieran wiesen halbamtliche und amtliche Wirtschaftsstellen unseres Landes darauf hin, dass eine offizielle Vertretung in der Slowakei für die Anbahnung schweizerischer Exportbeziehungen und die Abwicklung grösserer Kompensationsgeschäfte wesentliche Vorteile böte und somit sehr zu begrüssen wäre. Sodann schuf zu Beginn des Jahres 1941 die Schweizerische Zentrale für Handelsförderung im Einverständnis mit der Handelsabteilung des Eidg. Volkswirtschaftsdepartements in Bratislava eine Handelsagentur, die anfänglich von der Schweizer Handelskammer in Wien aus betraut wurde, nun aber ihren Sitz undgültig in Pressburg hat. Dieser Agentur, die mit dem schweizerischen Generalkonsulat in Wien für alle wichtigen Fragen in enger Fühlungnahme steht, ist es gelungen, für die Förderung der schweizerisch-slowakischen Handelsbeziehungen schon wiederholt gute Dienste zu leisten. Doch bleibt nach wie vor die Tatsache bestehen, dass es sich nur um eine inoffizielle Stelle handelt und dass der Delegierte daher nur beschränkte Möglichkeiten hat, bei den massgebenden slowakischen Regierungsstellen Eingang zu finden.

Laut Statistik betrug der Wert der slowakischen Einfuhr nach der Schweiz im ersten Jahr der slowakischen staatlichen Selbständigkeit 14,1 Millionen Franken, derjenige der Ausfuhr der Schweiz nach diesem Lande 3,1 Millionen Franken. Die Schweiz besitzt in der Slowakei überdies ansehnliche Kapitalinteressen. Nach einem Berichte, den das Politische Departement unlängst vom Eidg. Volkswirtschaftsdepartement erhalten hat, gewinnt die Slowakei unter den heutigen Verhältnissen für unser Land als Lieferant wichtiger und lebensnotwendiger Produkte erhöhte Bedeutung. Die Schweiz bezieht in steigendem Masse Waren aus der Slowakei, die aus ändern Bezugsländern nur mit grössten Schwierigkeiten zu erhalten sind.

Im Frühjahr 1940 hat die Slowakei in Bern eine Gesandtschaft errichtet, die durch einen Geschäftsträger geleitet wird3. Seither haben sowohl der slowakische Geschäftsträger in Bern gegenüber dem Politischen Departement, wie auch hohe slowakische Persönlichkeiten gegenüber dem schweizerischen Generalkonsul in Wien zu verstehen gegeben, dass man seitens der slowakischen Regierung Wert darauf legen würde, wenn auch die Schweiz einen diplomatischen Vertreter in Pressburg akkreditierte. Es wurden dabei nicht in erster Linie Gründe des Prestiges für den slowakischen Staat angeführt, sondern auf die unerfreuliche Tatsache hingewiesen, dass es für die slowakischen Regierungsstellen schwer sei, mit der Schweiz enge wirtschaftliche Beziehungen zu unterhalten, weil sich die zuständigen Behörden in Pressburg an keinen amtlichen Vertreter unseres Landes wenden könnten. Nichtsdestoweniger zeigen sich die massgebenden slowakischen Regierungs- und Wirtschaftskreise in der Belieferung der Schweiz mit lebenswichtigen Gütern bisher noch ziemlich bereitwillig. Das Eidg. Volkswirtschaftsdepartement befürchtet aber, dass diese Einstellung eine Änderung erfahren könnte, wenn man sich schweizerischerseits den slowakischen Erwartungen gegenüber auf die Länge ablehnend verhielte. Aus diesen Überlegungen heraus befürwortet das Volkswirtschaftsdepartement nachdrücklich die Errichtung einer schweizerischen Vertretung in der Slowakei. Ebenso treten der Vorort des Schweizerischen Handels- und Industrievereins und die Schweizerische Verrechnungsstelle für eine entsprechende Lösung ein.

Es wird slowakischerseits von der Schweiz nicht die Schaffung einer autonomen Gesandtschaft in Pressburg erwartet, sondern man würde sich damit zufrieden geben, wenn Herr Generalkonsul von Burg in Wien, der unsere Interessen in der Slowakei bisher offiziös wahrgenommen hat, unter Beibehaltung seines Postens und seines jetzigen Residenzortes zum schweizerischen Geschäftsträger in der Slowakei ernannt würde. Herr von Burg hätte sich entweder persönlich von Zeit zu Zeit nach Pressburg zu begeben oder einen seiner Mitarbeiter mit periodischen Besuchen in der slowakischen Hauptstadt zu beauftragen. Diese Art der Vertretung würde für den Bund nur unwesentliche Mehrausgaben nach sich ziehen. Da schon in Bälde neue Wirtschaftsverhandlungen mit der Slowakei in Aussicht stehen4, wäre es nach Auffassung des Volkswirtschaftsdepartements sehr erwünscht, wenn eine Lösung noch vorher getroffen werden könnte, da dadurch ohne Zweifel eine günstige Atmosphäre für diese Verhandlungen geschaffen würde.

Das Politische Departement beantragt daher und der Rat1. Das Politische Departement wird ermächtigt, bei der slowakischen Regierung um die Genehmhaltung von Herrn Generalkonsul von Burg in Wien als schweizerischer Geschäftsträger in der Slowakei (mit Sitz in Wien) nachzusuchen.

2. Dieser Beschluss hat bis zum Eintreffen einer Antwort der slowakischen Regierung vertraulichen Charakter5.

1
E 1004.1 1/407.
2
Cf. DDS, vol. 13, doc. 66, dodis.ch/46823.
3
Cf. DDS, vol. 13, doc. 235, dodis.ch/46992 et annexe.
4
Dans sa séance du 25 avril 1941, le Conseil fédéral autorise le Département de l’Economie publique d’entreprendre des négociations économiques avec la Slovaquie. PVCF No 640, E 1004.1 1/408.Sur les résultats de ces négociations qui ont eu lieu à Berne du 6 au 14 juin 1941, cf. E 1004 1/410, No 976. Dans sa séance du 1er juillet 1941, le Conseil fédéral approuve le Message concernant le traité de commerce conclu le 14 juin 1941 entre la Confédération suisse et la République Slovaque. PVCF No 1028, E 1004.1 1/411 et FF, 1941, pp. 573-584; pour /’Avenant du 14 juin 1941 à l’arrangement sur le règlement des paiements entre la Slovaquie et la Suisse, cf. RO, 1941, vol. 57, p. 992. Sur ces négociations et leurs suites en 1942 et 1943, cf. E 2001 (D) 2/233, E 2001 (E) 2/619; E 7110/1967/146/821/24 et E 7110/1973/119/38.
5
Finalement, le Conseil fédéral décide d’établir un Consulat général à Bratislava, confié à M. Grässli, le 3 février 1942. PVCF No 219, E 1004.1 1/418.Auparavant, M. von Burg qui avait reçu l’agrément du gouvernement slovaque, avait effectivement été nommé, le 2 mai 1941, tout en conservant son poste à Vienne. Mais il avait dû être rappelé à Berne avant de pouvoir présenter ses lettres de créance. Dans la proposition du DPF, on lit ce commentaire: Le Département apprit ensuite par notre Légation à Berlin que l’Office allemand des Affaires extérieures voyait des objections irréductibles au cumul des fonctions de Consul général à Vienne et de Chargé d’Affaires à Presbourg. L’idée également d’accréditer à Presbourg un ministre résidant dans un pays tiers ne peut guère être retenue, notamment dans les circonstances actuelles, où sans une présence presque permanente un diplomate ne peut guère fournir un travail utile. Entre-temps, la Légation de Slovaquie à Berne a, d’ordre de son gouvernement, renouvelé ses démarches pressantes pour qu’une décision fût prise; d’autre part, nos milieux économiques et financiers insistent de façon de plus en plus vive sur la nécessité d’arriver promptement à un règlement de cette question si l’on veut éviter de voir gravement compromis nos intérêts en Slovaquie (cf. PVCF No 468 du 28 mars 1941, E 1004.1 1/407). Pour l’installation du Consulat à Bratislava, cf. E 2200Bratislava 1/1.