Classement thématique série 1848–1945:
II. RELATIONS BILATÉRALES
II.11 GRANDE-BRETAGNE
II.11.1. GRANDE-BRETAGNE - RELATIONS POLITIQUES
Pubblicato in
Documenti Diplomatici Svizzeri, vol. 15, doc. 344
volume linkBern 1992
Dettagli… |▼▶Collocazione
Archivio | Archivio federale svizzero, Berna | |
▼ ▶ Segnatura | CH-BAR#E2300#1000/716#491* | |
Vecchia segnatura | CH-BAR E 2300(-)1000/716 236 | |
Titolo dossier | London, Politische Berichte und Briefe, Militärberichte, Band 39 (1945–1945) |
dodis.ch/47948
Le Secrétaire de Légation à la Légation de Suisse à Londres, E. Kessler1, au Chef du Département politique, M. Petitpierre2
Ein Abteilungsschef im Foreign Office, mit dem ich mich schon oft über Russland und die britisch-russischen Beziehungen unterhalten habe, schlug mir vor einigen Tagen eine Zusammenkunft mit dem vor der Rückreise nach Moskau stehenden britischen Botschafter vor. Sie wurde arrangiert, und Sie finden nachstehend ein Résumé aller wesentlichen Punkte unseres Gespräches. [...]
Sir Archibald Clark Kerr kam dann von sich aus auf das russisch-schweizerische Verhältnis zu sprechen3. Er sagte sogleich, es habe sogar ihn überrascht, mit welcher Härte Moskau gegen uns vorgegangen sei. («...how hard they cracked down on you».) Er habe eigentlich keine Erklärung dafür, ausser etwa die: - Die Russen, die leitenden Stellen in der Regierung und in der Armee, liebten heute zu sagen, dass sie zu Europa gehören und erwarteten von West-Europa nicht nur, dass es einräume, dass dem so sei, sondern dass die Russen es auch verdient hätten. (Clark Kerr zögert nicht rund heraus zu sagen, dass das nach seinem Dafürhalten und auch nach dem mancher ändern Leute hier zutreffe; denn man müsse zugeben, dass sie, alles in allem gesehen, wahrscheinlich den allergrössten Beitrag in diesem Kriege geleistet haben.) Die Russen sähen Europa heute wie einen Klub an, zu dem sie, nach ihrem Dafürhalten, von rechtswegen gehören. Sie wüssten aber auch, dass manche Westeuropäer und andere Nationen ihnen dieses Recht nicht zuerkennen wollten, und sie wüssten sehr gut, dass die Schweiz, die schweizerische Regierung jedenfalls, im Grunde genommen als Mitglied des Klubs gegen die Aufnahme Russlands gestimmt habe. Sie seien ferner überzeugt, dass wir mit Fascisten und Nazis von jeher wesentlich nachsichtiger gewesen seien als mit ihnen; und an all das dächten sie und solche Vergleiche zögen sie, wenn sie unserer Regierung eine pro-fascistische Haltung zum Vorwurf machen. [...]4
- 1
- E 2300 London/39. Sur la nomination de Kessler, journaliste, attribué le 18 septembre 1939 à la Légation de Suisse à Londres, cf. DDS, vol. 13, p. 416. Le 14 décembre 1944, le Conseil fédéral avait autorisé Kessler à se prévaloir du titre de Secrétaire de Légation de lre classe (PVCF No 2185, E 1004.1 1/453).↩
- 2
- M. Petitpierre a visé ce rapport politique le 6 février 1945.↩
- 3
- A ce sujet, cf. aussi le télégramme de P. Ruegger du 7 décembre 1944 (E 2300London/38).↩
- 4
- Au sujet des attaques de la presse soviétique contre la Suisse, cf. notamment la notice de F. Gygax, de la DC du DEP, zu Londoner Reuter-Meldung vom 26. Nov. 1944 über schweizerische wirtschaftliche Leistungen für Deutschland:
1. Die Schweiz hat Kriegsmateriallieferungen nach beiden Seiten getätigt. Die Besonderheit dieser Lieferungen besteht lediglich darin, dass sie angesichts der Entwicklung der militärischen Ereignisse nicht nach beiden Seiten gleichzeitig, sondern nacheinander erfolgten, wie sich aus folgender Zusammenstellung ergibt: [...] Für die Tabelle vgl. dodis.ch/47948. Pour le tableau, cf. dodis.ch/47948. For the table, cf. dodis.ch/47948. Per la tabella, cf. dodis.ch/47948.↩
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