Langue: allemand
26.3.1934 (lundi)
CONSEIL FÉDÉRAL Procès-verbal de la séance du 26.3.1934
Procès-verbal du Conseil fédéral (PVCF)
La presse de gauche emploie un langage de plus en plus violent à l’égard des Gouvernements allemand et autrichien. Décision du Conseil fédéral d’avertir ou d’interdire les organes de presse dont les articles menacent les bonnes relations de la Suisse avec l’étranger.

Classement thématique série 1848–1945:
II. RELATIONS BILATÉRALES
1. Allemagne
1.6. Affaires de presse
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Jean-Claude Favez et al. (ed.)

Documents Diplomatiques Suisses, vol. 11, doc. 23

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Bern 1989

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Emplacement

dodis.ch/45944
CONSEIL FÉDÉRAL
Procès-verbal de la séance du 26 mars 19341

561. Massnahmen gegen die Presse

In der Sitzung des Bundesrates vom 24. November 19332 wurden das politische und das Justiz- und Polizeidepartement beauftragt, gemeinsam zu prüfen, ob gegen schweizerische Zeitungen, die durch ihre heftige Schreibweise die auswärtigen Beziehungen der Schweiz gefährden, administrative Massnahmen ergriffen werden können.

Mit Schreiben vom 13. Februar 19343 kam das politische Departement auf die Angelegenheit zurück unter Verweisung auf die zügellose Schreibweise des «Kämpfer» und des «Vorwärts» vom 10. Februar (Hitler: «Meuchelmörder», «Hitler-Bestien», «bestialische Mordtaten der Hitler-Regierung», «blutige Tatzen des Henkers Göring»). Mit Schreiben vom 9. Februar4 machte die zürcherische Justizdirektion auf den Leitartikel des «Kämpfer» vom 6. Februar («Vierfacher Meuchelmord an kommunistischen Führern») aufmerksam, worin Hitler und Göring als Schurken und die deutsche Regierung als eine Bande von Mördern bezeichnet werden. Am 8. Februar verteilte das Jugendkomitee gegen Krieg und Fascismus in Basel ein Flugblatt, das zu einer Protestversammlung gegen die Haftbelassung von Dimitroff und Genossen aufforderte und Göring und Göbbels als die wirklichen Brandstifter, Göring ausserdem als blutiger Henker bezeichnete. Das Basler Justizdepartement fragte an, ob gegen das Flugblatt nicht eingeschritten werden könne.5 Wegen dieses Flugblattes griff die Karlsruher Zeitung «Der Führer» vom 16. Februar 1934 die Schweizer Behörden in scharfer Weise an. Nach den Beobachtungen der Bundesanwaltschaft enthielten kommunistische und sozialdemokratische Zeitungen bei vielen aussergewöhnlichen Ereignissen (Reichstagsbrandprozess, Vorgehen der Dollfuss-Regierung gegen die Sozialdemokratie) schärfste Angriffe auf die beiden ausländischen Regierungen mit ehrbeleidigenden Äusserungen und Zeichnungen. Solche Angriffe sind auch in Broschüren, Flugblättern und bildlichen Darstellungen, die in der Schweiz vertrieben werden, enthalten, ebenso in der Emigrantenpresse («Deutsche Freiheit», «Der Gegen-Angriff», «Deutsche Volks-Zeitung», «Freie Presse» (Amsterdam), «AJZ» etc.) die aus dem Auslande in die Schweiz kommen.

Das Justiz- und Polizeidepartement hat sich bis jetzt auf den Standpunkt gestellt, dass nach unserer Gesetzgebung Angriffe auf die Ehre fremder Regierungen in ordentlichen Zeitungen gemäß Art. 42 des Bundesstrafrechtes6 zu verfolgen seien, dass aber der Bundesra, in kritischen Zeiten gemäss Art. 102, Ziff. 8 und 9 BV7 administrative Massnahmen ergreifen könne (vgl. Schreiben der Bundesanwaltschaft i. S. Tonello vom 1. Februar 1926, das Justiz- und Polizeidepartement an das politische Departement vom 2. Juli 1932).8 Strafklagen gemäss Art. 42 BSTR sind bis jetzt nicht gestellt worden. Das Justiz- und Polizeidepartement hat sich bis jetzt mit der Einziehung einzelner Broschüren (vgl. «Angeklagter Hitler», Zirkular des Aktionskomitees für den Boykott deutscher Waren, beide durch BRB vom 18. Juli 19339 eingezogen) oder mit dem Ausschluss von der Postbeförderung gemäss Art. 25 PVG10 (vgl. «Assassins» u. a.) begnügt.

Die Sprache der Linkspresse, insbesondere der kommunistischen Organe gegen die deutsche und die österreichische Regierung wird aber immer heftiger, sodass dieser Zustand nicht länger geduldet werden kann. Warnungen des Vorstehers des Justiz- und Polizeidepartementes im Nationalrate haben nichts genützt. Das Justiz- und Polizeidepartement hat sich deshalb mit dem politischen Departemente dahin verständigt11, dem Bundesrate für die Dauer der gegenwärtigen kritischen Zeit bestimmte administrative Massnahmen gegen die Presse und übrigen Druckerzeugnisse vorzuschlagen. Man muss sich natürlich wohl besinnen, bevor man von der klaren Linie abgeht, welche die fremde Regierung auf die Strafklage des Art. 42 BStR verweist und von ihr den Nachweis des Gegenrechtes verlangt. Wenn man der einen Regierung eine freiwillige Konzession machen muss, wird man sie zwangsläufig auch den ändern bewilligen müssen. Anderseits hat man ein unzweifelhaftes Interesse daran, den fremden Regierungen auch keinen moralischen Vorwand zu Reklamationen und Interventionen irgendwelcher Art zu liefern. Von diesem Gesichtspunkt aus hat man Veranlassung, vorbeugend die völkerrechtlichen Pflichten nicht nur des Rechtes, sondern auch des Anstandes aus eigener Initiative sorgfältig zu erfüllen. Es ist nicht zu verkennen, dass die Kontrolle der Presse und der übrigen Presseerzeugnisse, sowie der Entscheid, ob im Einzelfalle eine administrative Massnahme gerechtfertigt sei, schwierig sein wird. Während des Krieges war die Pressekontrollkommission mit dieser Aufgabe betraut und bestand die Verordnung betr. die Beschimpfung fremder Völker etc. vom 2. Juli 191512. Man könnte so vorgehen, dass gestützt auf Art. 102, Ziff. 8 und 9 BV ein allgemeiner Bundesratsbeschluss betr. Massnahmen gegen den Missbrauch der Pressefreiheit, mit Massnahmen gegen Presseorgane und Druckschriften und mit Strafbestimmungen gegen die Übertretung der vom Bundesrate verfügten Verbote erlassen würde. Das Justiz- und Polizeidepartement möchte im Einverständnis mit dem politischen Departement vorläufig von einer solchen Verordnung absehen und sich mit folgenden Massnahmen begnügen, die vorübergehenden Charakter haben und nur für die gegenwärtigen kritischen Zeiten gelten sollen:

1. Der Bundesrat beschliesst grundsätzlich, dass in Zukunft bei besonders schweren Ausschreitungen einzelner Presseorgane, wodurch die guten Beziehungen der Schweiz und ändern Staaten gefährdet werden, eine Verwarnung und bei ihrer Nichtbefolgung ein Verbot des Erscheinens auf bestimmte Zeit ausgesprochen wird. Dieser grundsätzliche, eine neue Praxis begründete Beschluss kann rein internen Charakter haben und bloss als Wegleitung für die interessierten Departemente und als Grundlage für die im Einzelfalle auszusprechende Massnahme dienen. Sollte aber der Bundesrat den zu erlassenden Beschluss im Bundesblatt veröffentlichen wollen, so kann man hiergegen auch keine Einwendungen erheben. Die Durchführung der Verbote wird auf Schwierigkeiten stossen. Bis zu einem gewissen Grade sollte es immerhin der Polizei gelingen, die entgegen dem Verbote erscheinenden geheimen Zeitungsorgane oder ihre Ersatzblätter zu beschlagnahmen. Es wird Gewicht darauf gelegt, dass die Verwarnung und das Verbot nicht bei jeder unfreundlichen Haltung der Presse, sondern nur bei sch wer en Ausschreitungen verfügt werden sollen. Diese Massnahmen werden durch das Justiz- und Polizeidepartement (Bundesanwaltschaft) beim Bundesrate beantragt13.

2. Der Bundesrat ermächtigt das Justiz- und Polizeidepartement an die Kantone ein Kreisschreiben14 zu richten, worin sie eingeladen werden, Druckschriften (mit Ausnahme von Zeitungen), Bilder und ähnliche Darstellungen, die geeignet sind, die guten Beziehungen der Schweiz und ändern Staaten zu gefährden, vom öffentlichen Ausstellen und vom Vertrieb auszuschliessen, vorläufig zu beschlagnahmen und der Bundesanwaltschaft einzusenden, die beim Bundesrate Antrag auf Einziehung stellt. Wie das eingangs erwähnte Schreiben des Basler Polizeidepartementes zeigt, sind nicht alle Kantone nach ihrer Gesetzgebung zu einem wirksamen Einschreiten befugt. Die Hauptsache ist aber gerade ein rasches Eingreifen durch die kantonalen Polizeibehörden. Eine Einziehung ist nicht in jedem Falle notwendig, das Verbot des Ausstellens oder Vertreibens kann manchmal genügen.

3. In bezug auf die aus dem Auslande eingeführten nichtperiodischen Druckschriften der genannten Art sollte die Bundesanwaltschaft ermächtigt werden, die vorläufige Beschlagnahme zu verfügen und beim Bundesrate Antrag auf definitive Einziehung zu stellen (vgl. den Bundesratsbeschluss vom 23. Dezember 191915

betr. Einziehung aus dem Auslande eingeführter revolutionärer Propagandaliteratur).

Die Zuständigkeit des Bundesrates zu den vom Departement in Aussicht genommenen Massnahmen muss bejaht werden. Prof. Burckhardthat in einem Gutachten vom 23. Mai 193316

neben ändern damals hängigen Fragen auch die vorliegende besprochen. Das Gutachten stellt voran, dass gegen den Missbrauch der Pressefreiheit in erster Linie die Bestimmungen des Strafrechts heranzuziehen sind, dass präventive Massnahmen nach Art. 55 BV17 nur in beschränktem Masse zulässig sind und dass vor allem eine präventive Zensur nicht statthaft ist. Im Übrigen bejaht das Gutachten die Zuständigkeit des Bundesrates, gestützt auf Art. 102, Ziff. 9 und 1018,

Bestimmungen gegen den Missbrauch der Presse zu erlassen, weil dadurch die innere und äussere Sicherheit gefährdet werden. Die Frage sei, wann und welche ausserordentlichen Massnahmen begründet sind. Es müsse sich handeln um die Aufrechterhaltung der staatlichen Macht. Eine Verordnung des Bundesrates, die solche ausserordentliche Massnahmen vorsehe, könne nur vorübergehenden Charakter haben. In bezug auf die Zuständigkeit des Bundesrates mag noch darauf hingewiesen werden, dass die staatsrechtliche Abteilung des Bundesgerichtes am 23. Februar abhin i.S. Kämpfer ca. Regierungsrat Zürich angenommen hat, dass ein zeitweiliges Zeitungsverbot zu den Notstandsmassnahmen einer Regierung gehöre und dass der Bundesrat gestützt auf Art. 102, Ziff. 8–10 BV von diesem Rechte schon mehrmals Gebrauch gemacht habe.

Auf Grund dieser Erwägungen stellt das Justiz- und Polizeidepartement den Antrag und der Bundesrat, gestützt auf Art. 102, Ziff. 8 und 9 der Bundesverfassung beschliesst:

1. Presseorgane, die durch besonders schwere Ausschreitungen die guten Beziehungen der Schweiz zu anderen Staaten gefährden, werden verwarnt. Bei Nichtbefolgung der Verwarnung wird ihr Erscheinen auf bestimmte Zeit verbo

Der Bundesrat entscheidet auf Antrag des Justiz- und Polizeidepartementes. Die Kantone haben für die Durchführung des Verbotes zu sorgen.

2. Der Bundesrat ermächtigt das Justiz- und Polizeidepartement, an die Kantone ein Kreisschreiben zu richten, worin sie eingeladen werden, Druckschriften (mit Ausnahme von Zeitungen), Bilder und ähnliche Darstellungen, die geeignet sind, die guten Beziehungen der Schweiz zu anderen Staaten zu gefährden, vom öffentlichen Ausstellen und vom Vertrieb auszuschliessen, vorläufig zu beschlagnahmen und der Bundesanwaltschaft einzusenden, die beim Bundesrate Antrag auf definitive Einziehung stellt.

3. Der Bundesrat ermächtigt die Bundesanwaltschaft, die aus dem Auslande eingeführten Druckschriften der genannten Art beschlagnahmen zu lassen und beim Bundesrate Antrag auf Einziehung zu stellen.

4. Die Strafverfolgung gestützt auf Art. 42 des Bundesstrafrechtes bleibt Vorbehalten.

5. Der Bundesrat bestimmt den Zeitpunkt, in welchem dieser Beschluss ausser Kraft tritt.19

1
E 1004 1/345.
2
Cf. DDS vol. 10, no 359, https://dodis.ch/45901 A.
3
Non reproduit.
4
Non retrouvé.
5
Non retrouvé.
6
L’outrage public envers une nation étrangère ou son souverain ou un Gouvernement étranger, sera puni d’une amende qui peut être portée à fr. 2000 et dans des cas graves, être cumulée avec six mois au plus d’emprisonnement. Les poursuites ne peuvent toutefois être exercées que sur la demande du Gouvernement étranger, pourvu qu’il y ait réciprocité envers la Confédération (RO, 1851-1853, vol. 3., pp. 347-348).
7
Les attributions et les obligations du Conseil fédéral, dans les limites de la présente constitution, sont notamment les suivantes:[...] 8. Il veille aux intérêts de la Confédération au dehors, notamment à l’observation de ses rapports internationaux, et il est, en général, chargé des relations extérieures. 9. Il veille à la sûreté extérieure de la Suisse, au maintien de son indépendance et de sa neutralité.
8
Pour Tonello, cf. DDS vol. 9, surtout nos 102, dodis.ch/45119, 118 dodis.ch/45135, et 179, dodis.ch/45196. Pour la lettre du 2 juillet 1932, cf. DDS vol. 10, no 179, dodis.ch/45721.
9
Cf. DDS vol. 10, no 313, dodis.ch/45855.
10
Loi fédérale sur le service des postes, du 2 octobre 1924 (RO, 1925, vol. 41, pp. 333 ss.).
11
Cf. Proposition du 20 mars 1934 in E 1001 1/ DJP 20.3.1934.
12
Cf. PVCF no 1536 du 2 juillet 1915 in E 1004 1/260.
13
FF, 1934, I, p. 867. Au sujet de l’arrêté du 26 mars 1934 et de son développement, cf. Rapport du Conseil fédéral à l’Assemblée fédérale sur le régime de la presse en Suisse avant et pendant la période de guerre de 1939 à 1945 in FF, 1947, I, pp. 125–137.
14
Le DJP communique l’arrêté aux cantons en l’accompagnant des recommandations suivantes: [.. 7Cet arrêté n’est valable que pour les temps critiques actuels et sera abrogé dès que les circonstances le permettront. Il fut imposé par le langage blessant tenu tout spécialement par la presse communiste contre les gouvernements allemand et autrichien, de même que par des feuilles volantes et des brochures qui ont été distribuées et qui contenaient de violentes attaques contre l’honneur personnel de membres de gouvernements étrangers. Ce sont des départements cantonaux qui nous ont signalé ces abus de la liberté de la presse et qui nous ont demandé si le Conseil fédéral ne pouvait pas prendre des mesures pour les réprimer. Le Département fédéral de Justice et Police s’est placé jusqu’ici au point de vue que pour les temps ordinaires les atteintes à l’honneur de gouvernements étrangers devaient être poursuivies en vertu de l’article 42 du code pénal fédéral, mais que, pendant des temps critiques, le Conseil fédéral pouvait prendre des mesures administratives en se basant sur l’article 102, chiffres 8 & 9 de la Constitution fédérale. C’est le langage sans retenue, qui ne cesse d’accroître[sic], de la presse prédésignée qui a conduit le Conseil fédéral à prendre cet arrêté. Dans une intention préventive, nous voulons non seulement remplir avec soin nos obligations juridiques relevant du droit des gens, mais aussi en maintenir les convenances de notre propre initiative. On ne devra appliquer les mesures prévues par l’arrêté que quand on se trouvera en présence de publications particulièrement graves et non pas quand il s’agira d’une attitude inamicale ou d’une critique sévère tenue dans une forme correcte. Nous pensons tout d’abord aux expressions attentatoires à l’honneur comme elles ont été employées ces derniers temps dans la presse de gauche (p. ex. assassin, buveur de sang, bourreau, pendeur, etc.) ou comme elles ont été produites par l’image avec la même signification. En nous référant à l’arrêté du 26 mars 1934 du Conseil fédéral, nous vous prions de retirer, dans votre canton, de l’exposition et de la vente publique les imprimés tels que livres, brochures, feuilles volantes, images et publications semblables de nature à nuire aux bonnes relations de la Suisse avec d’autres Etats, de les séquestrer provisoirement et de les adresser au Ministère public fédéral qui aura à examiner s’il y a lieu d’en proposer la confiscation au Conseil fédéral. Une confiscation n’est pas nécessaire dans chaque cas. Ce qui importe c’est que les autorités de police des cantons interviennent avec rapidité. Ces autorités n’étant pas en droit, dans tous les cantons, à prendre de telles mesures, le Conseil fédéral accorde l’autorisation nécessaire en vertu des dispositions d’exception qui lui sont conférées par l’article 102, chiffres 8 et 9 de la Constitution fédérale. Les cantons n’ont pas à prendre de mesures de leur propre chef en ce qui concerne les journaux mêmes. Le Conseil fédéral s’est réservé la décision d’adresser un avertissement et d’interdire provisoirement la publication dans chaque cas que nous lui proposerons. Par contre, nous avons besoin de la collaboration des cantons pour l’application de l’interdiction. C’est intentionnellement que le Conseil fédéral n’a pas établi de dispositions pénales et a compté rencontrer des difficultés par l’application de l’interdiction. Ces difficultés se feront voir particulièrement en ce sens qu’on cherchera à publier en secret ou sous une autre forme l’organe de presse interdit. La police devrait toutefois pouvoir empêcher l’impression et la vente de numéros de journaux paraissant illégalement. Nous vous saurions gré d’examiner déjà maintenant les mesures qui s’imposent pour faire respecter l’interdiction prononcée contre un journal (E 4001 (A) 1/42). En réponse à cette circulaire, L. Nicole, alors Chef duDJP à Genève, adresse le 13 avril la lettre suivante à H. Hüberlin: Le Conseil d’Etat m’a chargé de répondre à votre circulaire du 4 avril 1934 dans le but de vous demander des indications complémentaires. Votre circulaire parle, en effet, du langage blessant tenu tout spécialement par la presse communiste contre les gouvernements allemand et autrichien. Il nous serait agréable de savoir si cette interdiction est limitative en ce sens qu’un même langage tenu par une autre presse que la presse communiste ou éventuellement la presse socialiste, à l’égard d’autres gouvernements que ceux d’Autriche et d’Allemagne, ne tomberait pas sous le coup des dispositions édictées par le Conseil Fédéral en la matière. Nous nous expliquons en précisant que la presse politique et d’information de notre canton a, à maintes reprises, publié des articles dans un langage blessant et même diffamatoire à l’égard du gouvernement de 1’«Union des Républiques Soviétiques» représenté, comme vous le savez, à la Conférence du Désarmement et qui doit, paraît-il, présenter une demande d’entrée dans la Société des Nations. Ï1 s’est agi, concernant les attaques contre l’U.R.S.S., non seulement d’attaques de presse, mais même d’une exposition dite «contre les sans Dieu», dirigée en fait contre la politique du gouvernement soviétique (E 4001 (A) 1/42). H. Hüberlin lui répond le 17 avril en ces termes: Sie fragen uns im Aufträge Ihrer Regierung an, ob unser Zirkular vom 4. April 1934, die dort vorgesehenen Sanktionen nur gegenüber ausfälligen Entgleisungen der kommunistischen und sozialistischen Presse ins Auge fasse. Wir verweisen Sie demgegenüber auf den massgebenden Wortlaut des Bundesratsbeschlusses vom 26. März 1934, der Ihnen in diesem Zirkular vollständig bekanntgegeben wurde. Wenn im Zirkular von beleidigenden Äusserungen der kommunistischen oder überhaupt der Linkspresse gesprochen wird, so sind diese in unzweideutiger Weise als Beispiel aus der letzten Zeit und als Veranlassung zum Bundesratsbeschluss genannt worden; das Anwendungsgebietes Beschlusses ist in keiner Weise auf diese Presse eingegrenzt worden. Wir sind der Meinung, dass die guten Formen zu wahren sind gegenüber allen Staaten. Wir haben auch eine Regierungsverpflichtung, in unserem Lande uns hierfür einzusetzen im Verhältnis zu allen Staaten, mit welchen wir durch völkerrechtliche Beziehungen verbunden sind und welche uns gegenüber die geschriebenen und ungeschriebenen Gesetze des Völkerrechts respektieren, und denen gegenüber wir auch die Möglichkeit besitzen, gegen Verletzung dieser Gesetze uns auf diplomatischem Wege zur Wehre zu setzen. Wir lassen solchen Schutz auch Vertretern von Staaten, die von uns nicht anerkannt sind, zuteil werden, wenn jene z. B. auf dem Umwege über den Völkerbund unser Gastrecht geniessen und es nicht missbrauchen. Die Abgrenzung zwischen unflätigen, schon der Form nach beleidigenden Publikationen einerseits, zwischen der scharfen Kritik und der sachlichen Bekämpfung anderseits, muss im einzelnen Falle getroffen und kann nicht durch eine einheitliche Formel bestimmt werden. Um das Beispiel der von Ihnen zitierten «Gottlosenausstellung» aufzunehmen, könnte u.E. der Bundesratsbeschluss dann nicht angewendet werden, wenn es sich um Ausstellung von Schriftstücken, Bildern, Pamphleten usw. handelt, die in einem ändern Staate sei es offiziell und offiziös verbreitet oder gefördert, sei es zum mindesten wohlwollend geduldet werden (E 4001 (A) 1/42).
15
CfE 1004 1/273.
16
En fait, il existe deux rapports de W. Burckhardt; l’un date du 10 mai 1933 et est intitulé: Aufzeichnung von Prof. W. Burckhardt über die Frage, ob der Bundesrat befugt sei, im Interesse der äusseren und inneren Sicherheit Verbote mit Strafandrohung aufzustellen; l’autre du 23 mai 1933– Gutachten von Prof. Burckhardt betr. Massnahmen des Bundesrates gegen sog. Kampforganisationen (E 4001 (A) 1/42).
17
La liberté de la presse est garantie.
18
Il[le Conseil fédéral]veille à la sûreté extérieure de la Suisse, au maintien de son indépendance et de sa neutralité. Il[le Conseil fédéral]veille à la sûreté intérieure de la Confédération, au maintien de la tranquillité et de l’ordre.
19
Suite à cet arrêté, le Conseil fédéral décide le 15 mai 1934 d’instaurer une commission consultative de la presse: Der Vorsteher des Justiz- und Polizeidepartements erstattet Bericht über die Anwendung des Bundesratsbeschlusses vom 26. März 1934 betreffend das Pressenotrecht. Es handelt sich um die Schaffung einer Pressekommission. Der Departementsvorsteher hält die Mitwirkung einer solchen Kommission für wünschbar, doch unter Vorbehalt, dass sie nur konsultativen Charakter habe und keine verbindlichen Beschlüsse fassen könne. Es würde sich also nicht etwa um eine Pressekontrollkommission handeln, wie gegen Ende des Weltkrieges, sondern bloss um eine begutachtende Instanz. Herr Baumann besprach gestern die Angelegenheit mit dem Zentralpräsidenten des Verbandes der Schweizerpresse, Herrn Dr. Feldmann, ohne sich jedoch irgendwie zu verpflichten. Auf Grund der Beratung wird antragsgemäss Der Bundesrat ermächtigt das Justiz- und Polizeidepartement mit Bezug auf die Ausführung des Bundesratsbeschlusses vom 26. März 1934 unter Vorbehalt der Fälle besonderer Dringlichkeit, der Verwarnung und dem Verbote des Erscheinens einer Zeitung vorgängig, das unverbindliche Gutachten einer Pressekommission als Vertreterin der Schweizerpresse einzuholen und das Gutachten dieser Kommission mit dem Antrag des Departements dem Bundesrat vorzulegen. Die Wahl der Mitglieder dieser Pressekommission bedarf der Genehmigung des Bundesrats. Das Justiz- und Polizeidepartement wird sich wegen der Ernennung dieser Kommission mit den Organisationen der Schweizerpresse in Verbindung setzen. Die Kommission hätte aus drei bis höchstens fünf Mitgliedern zu bestehen. PVCF no 921 du 15 mai 1934 (E 1004 1/346).