Classement thématique série 1848–1945:
6. POLITIQUE ET ACTIVITÉS HUMANITAIRES
6.4. MISSIONS MÉDICALES SUR LE FRONT DE L’EST
Imprimé dans
Documents Diplomatiques Suisses, vol. 14, doc. 107
volume linkBern 1997
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Archives | Archives fédérales suisses, Berne | |
▼ ▶ Cote d'archives | CH-BAR#E27#1000/721#12705* | |
Ancienne cote | CH-BAR E 27(-)1000/721 2584 | |
Titre du dossier | 1. Ärztemission an die Ostfront, u.a. Angelegenheit Oberstdiv Bircher betr. Leitung der Mission (1941–1941) | |
Référence archives | 06.C.3.c.6.e |
dodis.ch/47293
Mémorandum2
Das Komitee für Hilfsaktionen unter dem Patronat des Schweiz. Roten Kreuzes3, sowie Herr Oberstdiv. Bircher, befinden sich zurzeit in einer heiklen Lage, da Herr Oberstdiv. Bircher noch keinen Auslandurlaub erhalten hat und die Angelegenheit allmählich publik zu werden droht.
Es muss der nicht zu verachtenden Spannung Rechnung getragen werden, die durch die Bezeichnung von Herrn Oberstdiv. Bircher zum Chef der Ärztemission an die Ostfront ausgelöst worden ist.
Auf der einen Seite besteht die Auffassung des Herrn Generals und des Chefs des Eidg. Milit. Departementes, dass es unzulässig und unverantwortlich sei, wenn ein Div. Kdt. während des Aktivdienstes für ca. 3 Monate nach Deutschland als Chef einer Ärztemission beurlaubt werde, dies umsomehr, als es sich dabei um ein rein privates Unternehmen handle.
Diese Auffassung wird in sehr vielen bürgerlichen- und Offizierskreisen geteilt und als unmöglich gegenüber der Armee bezeichnet. Auf der ändern Seite warten die Sozialisten mit einer «Oberstenaffäre» auf, die gewiss hemmungslos ausgenützt werden wird, da wir keine Vorzensur haben. Dadurch werden Zeitungsartikel erscheinen, die «draussen» verschnupfen müssen und Anstoss erregen werden, ganz gleichgültig, ob sie wahr oder übertrieben sind. Die deutsche Propaganda ihrerseits wird noch so froh sein wieder neuen Hetzstoff gegen die Schweiz zu haben.
Das Resultat wird sein: dass der von uns durch die Entsendung einer Ärztemission nach Deutschland gehegte Wunsch zu einer Entspannung beizutragen, in das gerade Gegenteil verwandelt wird.
Es ist aber unser aller Wunsch einzig und allein unserem Lande zu dienen und wir müssen daher trachten, eine rasche Lösung herbei zu führen, die zur allgemeinen inneren und äusseren Entspannung beiträgt.
In Deutschland würde der Rücktritt Oberstdiv. Birchers als Missionschef oder gar als Divisionskdt. als ein Deutschland gegenüber «unfreundlicher Akt» ausgelegt werden.
Als eine der Möglichkeiten der Lösung der ernsten Krise, erlaube ich mir folgenden persönlichen Vorschlag zur Diskussion zu stellen:
Unverzüglich, d. h. bevor die Angelegenheit öffentlich ausgeschlachtet wird, hätte das Komitee folgenden Beschluss zu fassen:
1. Herr Oberstdiv. Bircher ist infolge «dringender Arbeiten» zurzeit verhindert in seiner Eigenschaft als Chef der Ärztemission nach Deutschland zu fahren.
Nach gewalteter Diskussion wird folgende Lösung vom Komitee einstimmig gebilligt:
1. Herr Oberstdiv. Bircher reist mit der Mission nach Deutschland zur Einführung und Übergabe derselben. Dauer der Landesabwesenheit des Herrn Oberstdiv. Bircher wird ca. 14 Tage betragen. Die vorgesehene Tätigkeit als beratender Chirurge wird gutgeheissen. Diese Lösung wird von Herrn Oberstdiv. Bircher akzeptiert.
Zugleich wäre an den Herrn General ein Gesuch zu richten, dass Herr Oberstdiv. Bircher gleichsam als «beratender Chirurge» der Schweiz. Ärztemission die Bewilligung erhielte, von Zeit zu Zeit dieselbe in Deutschland aufzusuchen.
Ein ebensolcher Wunsch wäre in Deutschland vorzutragen. Dadurch wäre Herr Oberstdiv. Bircher in der Lage, persönlich sehr wertvolle Beobachtungen zu sammeln, Anregungen und Wünsche von Seiten der Missionsteilnehmer entgegenzunehmen, sie an Ort und Stelle, sowie in Berlin selbst vorzutragen und direkt zu erledigen, oder sie dem Komitee zu unterbreiten. Dies würde ich als einen in jeder Beziehung unschätzbaren Vorteil und gleichsam als eine Garantie für ein reibungsloses Arbeiten unserer Teilnehmer erachten. Ich glaube auch, dass Herr Oberstdiv. Bircher in dieser Eigenschaft als beratender Chirurge unserer Heimat noch wertvollere Dienste wird erweisen können als Chef der Mission.
2. Als Chef chirurge würde vom Komitee bestimmt, Herr Dr. Ruppanner.
3. Die organisatorische Leitung wird Herrn Oberstlt. von Wyttenbach übertragen4.
- 1
- E 27/12705.↩
- 2
- Ce memorandum a été rédigé par le Lieutenant-Colonel A. von Erlach, médecin à Berne.↩
- 3
- Ce Comité pour les œuvres de secours sous le patronage de la Croix-Rouge Suisse a été constitué à Zurich, le 27 août 1941, par les initiateurs de l’envoi d’une mission sanitaire sur le front germano-russe. La composition de ce comité est la suivante: Président: le Colonel divisionnaire J. von Murait, président de la Croix-Rouge Suisse; Remplaçant: le Dr. E. Ruppanner, Médecin Chef de l'hôpital de Samaden en Haute-Engadine; Trésorier: P. Vieli, Directeur général du Crédit Suisse; Membres: - le Colonel brigadier P. Vollenweider, Médecin en Chef de l’Armée suisse; - le Lieutenant-Colonel H. Remund, Médecin en Chef de la Croix-Rouge Suisse; - C.E. Koechlin, Président de la Chambre de Commerce de Bâle; - le Lieutenant-Colonel A. von Erlach, Service de Santé, Berne. Sur la constitution et la première séance de ce Comité, cf. Sitzung des provisorischen Komitees zur Absendung einer schweizerischen Ärzte- und Schwestermission nach Deutschland im Bahnhofbuffet Zürich vom 27. August 1941, 14 Uhr (J.II. 15.1977/152); aussi lettre de P. Vollenweider au Général Guisan du 28 août 1941 (E 27/12705).↩
- 4
- Dans une note marginale, Kobelt propose de répondre aux propositions du Comité de Secours: Im Einvernehmen mit Bundesrat dem General mitgeteilt, dass mit einmaligem Urlaub von 8-10 Tagen zur Anmeldung der Mission einverstanden. Dabei muss es sein Bewenden haben ansonst seine Demission erforderlich. Bircher sei darüber orientiert. A la suite de plusieurs échanges entre le Colonel divisionnaire Bircher, le Chef du DMF et le Général Guisan, ce dernier lui accorde, par lettre du 11 octobre 1941, le congé que vous m’avez demandé, pour une durée de 20 jours, à dater du mercredi 10 octobre. Au cas où votre tâche serait achevée avant l’expiration des 20 jours, vous auriez à rallier immédiatement afin de reprendre votre commandement dans le plus court délai. - Je précise que ce prolongement de votre congé de 10 à 20 jours est déterminé par les intérêts supérieurs du Pays, mais qu’il ne saurait être étendu au-delà de la limite accordée (E 27/12705). A la suite d’une convention signée entre le Comité pour les services de secours de la Croix-Rouge Suisse et le Haut Commandement de l’Armée allemande, le 13 octobre 1941, la mission sanitaire suisse se rend à Berlin où elle est accueillie le 16 octobre, pour en repartir en direction de Smolensk, les 18 et 19 octobre. Cf. Rapport de H. Frölicher du 18 octobre 1941 (E 2001 (D) 2/176). Dans un communiqué pour la presse du 12 octobre 1941, le Comité de secours annonce le départ de la mission médicale suisse composée de deux groupes dont l’un se transportera au moyen de sept voitures automobiles et dont l’autre empruntera la voie ferrée. La mission se compose de 31 médecins et de 30 gardes-malades (E 2001 (D) 2/176).↩
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