Classement thématique série 1848–1945:
VI. AFFAIRES DE PRESSE, CENSURE, PROPAGANDE ET OPINION PUBLIQUE
Pubblicato in
Documenti Diplomatici Svizzeri, vol. 13, doc. 415
volume linkBern 1991
Dettagli… |▼▶Collocazione
Archivio | Archivio federale svizzero, Berna | |
▼ ▶ Segnatura | CH-BAR#E2001D#1000/1553#445* | |
Vecchia segnatura | CH-BAR E 2001(D)1000/1553 39 | |
Titolo dossier | Nationale Bewegung Schweiz (NBS) (Eidg. Erneuerung) Frontistenempfang (1940–1945) | |
Riferimento archivio | A.45.14.10 |
dodis.ch/47172
Wie Ihnen bereits durch die Presse bekannt geworden ist, hat der Bundesrat mit Beschluss vom 19. November d.J. auf Antrag des Eidgenössischen Justizund Polizeidepartements die «Nationale Bewegung der Schweiz» (NBS) aufgelöst, ihre Tätigkeit unter Strafe gestellt und etwaige Ersatzorganisationen verboten3.
Die Massnahme ist, wie wir vorweg betonen möchten, aus innenpolitischen Gründen erfolgt, doch dürfte es am Platze sein, Sie über die Erwägungen, die zu dem Erlass geführt haben, kurz zu unterrichten. Die NBS hatte am 12. und 17. d.M. dem Bundesrat Erklärungen zukommen lassen, in denen er zu einer Antwort auf eine Anzahl aufgeworfener Fragen binnen Monatsfrist aufgefordert wurde. Ferner wurde darin angeregt, der Bundesrat möchte einer Delegation eine neue Audienz gewähren. Dieses Drängen, gleichzeitig bekanntgegebene Drohungen, sowie die gegenüber der Bundesanwaltschaft eingenommene Haltung haben den Bundesrat in dem Eindruck bestärkt, dass weitere Erörterungen mit einer Bewegung, die sich bereits als ebenbürtig verhandelnde Macht aufführte, zu keinem praktischen Ergebnis führen, ja dem Ansehen der Regierung nur schädlich sein könnten, umsomehr als solche Auseinandersetzungen einer Politik vertrauensvoller zwischenstaatlicher Zusammenarbeit nicht nur keineswegs förderlich, sondern je länger je mehr geradezu hinderlich waren. Auf Grund der von den NBS-Leuten angewandten Methoden musste der Bundesrat die Überzeugung gewinnen, dass sie mit zum Teil illegalen Mitteln ein illegales Ziel, nämlich den Umsturz der öffentlichen Ordnung, verfolgten und dass unter diesen Umständen nichts anderes übrig blieb, als die Organisation zu verbieten. In diesem Zusammenhang ist zu bemerken, dass die kommunistische Partei bisher als solche nicht verboten war, indem nur die kommunistische Tätigkeit untersagt wurde; doch ist auch diese Unebenheit nunmehr beseitigt worden.
Von dem bundesrätlichen Verbot ist die «Eidgenössische Sammlung» des Herrn Tobler, die ebenfalls den autoritären Staatsgedanken vertritt, nicht betroffen. Wir glauben zu wissen, dass Herr Tobler von der NBS deutlich abgerückt ist, offenbar weil ihm das Gebaren der hinter ihr Stehenden je länger je weniger behagte.
Sie ersehen aus Vorstehendem, dass die vom Bundesrat beschlossene Massnahme nicht dahin gedeutet werden darf, dass sie sich gegen Schweizerbürger wegen ihrer Denkweise richtet, sondern dass sie als Vorkehrung zur Sicherheit des Staates und zur Wahrung der Regierungsautorität verstanden sein will.
Wir nehmen an, dass diese Mitteilungen Ihnen nützlich sein werden, um etwaigen falschen Auffassungen entgegentreten zu können4.
- 2
- (Copie): E 2001 (D) 3/39.↩
- 3
- Un rapport du 5 juillet 1940 du Ministère public au Chef du Département de Justice et Police constatait une reprise de l’activité de ces mouvements «rénovateurs» (E 2001 (E) 1/96). Lors de sa séance du 6 août 1940, le Conseil fédéral avait approuvé un rapport du Ministère public sur les problèmes juridiques soulevés par l’activité de ces mouvements (PVCF No 1310 du 6 août 1940, E 1004.1 1/400/ Le 16 novembre 1940, le Général Guisan adressait une lettre au Chef du Département militaire, R. Minger, pour demander que le Ministère public surveille plus efficacement les mouvements subversifs de droite et de gauche (E 5795/151). Le 22 novembre 1940, le Conseil fédéral décide d’interdire le parti communiste dans toute la Suisse (Cf. PVCF No s 1877 et 1893, E 1004.1 1/403).↩
- 4
- Cette décision du Conseil fédéral incite le Ministre de Suisse à Berlin à demander un entretien avec le Président de la Confédération (cf. lettre de Frölicher du 21 novembre 1940, non reproduite). Le Ministre d’Italie à Berne, au cours d’une réception, désapprouva cette interdiction; mais Pilet-Golaz devait observer, dans une notice pour De Stoutz du 24 novembre: Ne pas attacher trop d’importance aux conversations de «dîner». Guerre des nerfs. Cf. aussi E 2200 Rom 23/11.↩
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