Classement thématique série 1848–1945:
I. LA SUISSE ET LA SOCIÉTÉ DES NATIONS
I.6. Questions relatives au désarmement
Également: Explication de l’attitude réservée de la Suisse à l’égard des mesures de limitation des armements décidées par la SdN. La Suisse peut souscrire au vœu de la SdN de ne pas augmenter des dépenses militaires pendant deux ans, pour autant que les autres Etats prennent le même engagement. Annexe de 8.2.1922
Imprimé dans
Documents Diplomatiques Suisses, vol. 8, doc. 205
volume linkBern 1988
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Archives | Archives fédérales suisses, Berne | |
Cote d'archives | CH-BAR#E1004.1#1000/9#11763* | |
Titre du dossier | Beschlussprotokoll(-e) 07.07.-07.07.1922 (1922–1922) |
dodis.ch/44847
CONSEIL FÉDÉRAL
Procès-verbal de la séance du 7 juillet 19221
1847. Völkerbund. Konvention betreffend die Kontrolle des Waffen- und Munitionshandels
Procès-verbal de la séance du 7 juillet 19221
Im Zusammenhang mit den ändern Problemen militärischen Charakters, die auf Grund von Resolutionen der Versammlung des Völkerbundes zur Erörterung stehen, legt das politische Departement dem Bundesrate die Frage des Beitrittes der Schweiz zur Konvention von Saint-Germain betreffend die Kontrolle des Waffen- und Munitionshandels zur Entscheidung vor.
Der Bundesrat hat sich bereits in seiner Sitzung vom 17. Februar 1920 mit dem Inhalt dieses am 10. September 1919 Unterzeichneten Abkommens beschäftigt, das bezweckt, durch eine allgemeine Beaufsichtigung über den privaten Handel mit Waffen und Munition einen ersten Schritt zur Ausführung der in den Artikeln 8, 22, Al. 5, und 23, litt, d, des Völkerbundspaktes niedergelegten Grundsätze betreffend die Abrüstung zu tun.
Gemäss Art. 23 der Konvention sollten sämtliche zum Eintritt in den Völkerbund eingeladenen Staaten aufgefordert werden, der Konvention beizutreten, die beinahe von sämtlichen dem Völkerbund angehörenden Signatären der Friedensverträge (und auch von den Vereinigten Staaten) unterzeichnet wurde. Auf eine vorläufige Anfrage der grossbritannischen Gesandtschaft in Bern erklärte das politische Departement im Februar 19202 namens des Bundesrates, dass die Schweizerische Regierung jeden Versuch, den Grundsatz der Abrüstung seiner Verwirklichung entgegenzuführen, begrüsse, dass sie indessen keine endgültige Antwort über ihre Stellungnahme zur Konvention abgeben könne bis die Frage des Beitrittes der Schweiz zum Völkerbund, mit der der Anschluss an die Konvention im Zusammenhang stehe, ihre endgültige Erledigung gefunden hätte.
Inzwischen hatte – nachdem die Schweiz Mitglied des Völkerbundes geworden war – die erste Versammlung des Völkerbundes sich einlässlich mit der Konvention von Saint-Germain beschäftigt und durch eine Resolution vom 14. Dezember 1920 einen Appell an die Signatärstaaten des Abkommens und an die zum Anschluss eingeladenen Staaten gerichtet, durch die die letztgenannten dringend ersucht wurden, den Vertrag zu ratifizieren bezw. ihren Beitritt offiziell mitzuteilen.
Die vom Völkerbundsrat auf Grund dieser Resolution bei den Mitgliedern des Völkerbundes im Laufe des Jahres 1921 unternommenen Schritte hatten namentlich auch wegen des Fernbleibens der Vereinigten Staaten keinen unmittelbaren Erfolg.
Die zweite Völkerbundsversammlung sah sich daher veranlasst, aufs Neue den besonderen Wert des Inkrafttretens der Konvention von Saint-Germain zu betonen, und erneuerte den von der Versammlung von 1920 geäusserten nachdrücklichen Appell an die Regierungen. Auf Grund dieser Resolution wandte sich das Generalsekretariat des Völkerbundes an das politische Departement mit der Anfrage, ob der Bundesrat nunmehr in der Lage sei, sich abschliessend zu äussern.
Nach erneuter Rücksprache und im Einverständnis mit dem Militärdepartement ist das politische Departement der Ansicht, dass die Schweiz nunmehr ohne Nachteil ihre grundsätzliche Zustimmung zur Konvention von Saint-Germain zum Ausdruck zu bringen in der Lage sei.
Wie sich aus dem Mitbericht des Militärdepartementes ergibt3, ist zwar nicht ausser Acht zu lassen, dass durch den Beitritt zur Konvention die schweizerische private Waffenindustrie eine gewisse Gefährdung erleiden könnte, indem ihr dadurch möglicherweise für den Export ihrer Produkte Schwierigkeiten erwachsen werden. Bereits in einem Schreiben vom 26. Juli 19204 über die grundsätzliche Frage des Beitritts der Schweiz zum Abkommen von Saint-Germain hatte sich jedoch die Handelsabteilung des Volkswirtschaftsdepartementes in dem Sinne geäussert, dass unsere Waffenausfuhr durch die Konvention nicht in dem Masse gefährdet würde, dass wir uns dadurch vom Beitritt überhaupt abhalten lassen könnten. Das Risiko schien ihr im Gegenteil im Falle des Nichtbeitrittes noch grösser zu sein, da voraussichtlich die Vertragsstaaten gegen die Ausfuhr aus Ländern, die eine Sonderstellung einnehmen und daraus Vorteil ziehen wollten, Stellung nehmen würden. Diese Auffassung wird vom eidgenössischen Militärdepartement gestellt, welches zudem betont, dass gegenüber den Interessen der Landesverteidigung, die auf die Möglichkeit, gewisses Kriegsmaterial aus dem Auslande zu beziehen, unbedingt angewiesen ist, Bedenken dieser Art zurücktreten müssen. Diese Möglichkeit wird jedoch in Zukunft von dem Anschluss an die Konvention vom 14. September 1919 abhängen und es ist in dieser Hinsicht an den 1918 eingetretenen Fall zu erinnern, in dem die französische Regierung die Abgabe einer ehemals deutschen 88mm-Batterie, die von den schweizerischen Militärbehörden nachgesucht worden war, von einer Beitrittserklärung zu erwähnten Konvention abhängig machen wollte.
Mit dem Militärdepartement ist jedoch auch das politische Departement der Auffassung, dass unter den oben angedeuteten Verhältnissen ein bedingungsloser Beitritten die Konvention von Saint-Germain nicht in Frage kommen kann. Dagegen ermöglicht es das vom Völkerbund ins Auge gefasste Beitrittsverfahren, eine grundsätzliche Anschlusserklärung der Schweiz erst in jenem Augenblick voll wirksam werden zu lassen, in dem die hinsichtlich der Produktion von Kriegsmaterial wichtigsten Staaten ihren Beitritt kundgegeben haben. Als Länder, deren Waffenindustrie auf die schweizerische Volkswirtschaft zurückwirken kann, nennt das Militärdepartement Frankreich, die Tschechoslowakei, Holland, Schweden und Dänemark.
Namentlich auch wegen der moralischen Rückwirkungen ist die Stellungnahme der Schweiz zu Gunsten der Konvention wünschenswert. Durch eine grundsätzliche Beitrittserklärung wäre es in der Schweiz in die Hand gegeben, aktiv an der Politik der Rüstungsbeschränkung mitzuwirken, die im Völkerbund niedergelegt ist.
Gestützt auf die vorstehenden Erwägungen wird beschlossen:
1. Dem Generalsekretariat des Völkerbundes ist bekanntzugeben, dass die Schweiz der am 14. September 1919 in Saint-Germain Unterzeichneten Konvention betreffend die Kontrolle des Waffen- und Munitionshandels beitrete in dem Sinne, dass ihre Beitrittserklärung erst von jenem Augenblicke an wirksam werde, in dem die zum Beitritt oder zur Ratifikation eingeladenen Länder, die eine Waffen- und Munitionsindustrie besitzen, endgültig dem Abkommen angeschlossen sind. Es wird jedoch beigefügt, dass die Erklärung des Bundesrates noch der verfassungsrechtlichen Genehmigung bedürfe.5
2. Das politische Departement wird beauftragt, dem Bundesrate einen Entwurf einer Botschaft an die eidgenössischen Räte über die Frage des Beitrittes der Schweiz zur erwähnten Konvention zu unterbreiten.6
Département politique (Affaires étrangères) Proposition du 5 juillet 1922
Sur la proposition de sa troisième commission, la deuxième Assemblée de la Société des Nations a adopté, en ce qui concerne la réduction des armements, onze résolutions, dont la seconde était ainsi conçue:
«La commission temporaire sera priée de faire des propositions en traçant les lignes générales d’un plan de réduction des armements, et afin d’en assurer la précision, ces propositions revêtiront la forme d’un projet de traité ou d’un autre projet également précis, qui sera présenté au Conseil, si possible, avant la réunion de l’Assemblée l’an prochain.
Pour permettre à la Commission temporaire mixte d’accomplir cette tâche, le Conseil sera prié de renforcer cette commission.»
La commission temporaire a exposé, entre temps, au Conseil de la Société des Nations qu’elle attacherait du prix, avant de pousser plus avant l’étude du problème, à connaître l’opinion des Gouvernements intéressés. Le Conseil a accédé à cette demande et a chargé son Président «de prier chaque Gouvernement de fournir un exposé des considérations qu’il croira devoir présenter relativement aux exigences de la sécurité nationale, de ses obligations internationales, de sa situation géographique et de ses conditions spéciales, et spécialement d’indiquer séparément (dans la mesure où il le pourra) les forces de police et militaires qu’il estime indispensables à sa sécurité intérieure, ainsi que les dépenses y relatives».
M. Paul Hymans, alors Président en exercice du Conseil, a adressé une demande dans ce sens au Département politique. Sa lettre a été transmise au Département militaire, qui, après examen approfondi de la question, a fait connaître les éléments que devrait contenir, à son avis, la réponse à donner au Conseil de la Société des Nations.
En conséquence, le Département politigue soumet à l’approbation du Conseil fédéral un projet de lettre à adresser au Conseil de la Société des Nations.
Dans la discussion, le projet de lettre au Conseil de la Société des Nations présenté par le Département politique est approuvé en général; toutefois, le vœu est exprimé qu’il soit complété par des développements démontrant que la situation géographique de la Suisse, au centre de l’Europe, l’expose à un bien plus haut degré que les Etats en bordure de l’Europe, tel par exemple que la Norvège, au danger de devenir le théâtre de la guerre, et lui impose en conséquence une obligation plus pressante de préparation, d’autant plus qu’elle est en partie entourée d’Etats fortement armés. Le chef du Département politique se déclare prêt à compléter la lettre dans le sens indiqué.
Sur la base de la discussion, il est décidé:
Le projet de lettre au Conseil de la Société des Nations présenté par le Département politique est approuvé, sous réserve du complément à y apporter par le Département politique, conformément au vœu exprimé dans la discussion. Le Département politique est invité à faire tenir à la Chancellerie fédérale deux copies de la lettre définitive, qui seront jointes au procès-verbal.
- 2
- Sur ces déclarations, cf. DDS 7-2 nos 149 et 264; aussi PV CF no 644 du 17 février 1920 (E 1004 1/274).↩
- 3
- Dans son rapport du 29 juin 1922, le Département militaire écrit: [.. ./Unsere Ansicht geht nach den oben erwähnten Berichten und auch nach seitheriger Prüfung der Angelegenheit nach wie vor dahin, dass der Beitritt der Schweiz das kleinere Übel darstellt, als das Fernbleiben und dass sie, wenn sie nicht beitritt, namentlich hinsichtlich Bezug von Kriegsmaterial aus dem Ausland, das in der Schweiz nicht hergestellt wird, in eine recht missliche Lage kommen könnte. An die Beitrittserklärung aber muss unter allen Umständen die Bedingung geknüpft werden, dass sie erst effektiv wird mit der Ratifikation der Convention durch Frankreich die Tschecho-Slowakei, Holland, Schweden und Dänemark. Wenn wir diese Erklärung abgeben, so sind wir uns wohl bewusst, dass damit unsere schweizerische private Waffenindustrie, in der die Schweiz. Industrie-Gesellschaft in Neuhausen in erster Linie steht, eine gewisse Gefährdung erleidet, indem ihr möglicherweise aus dem Beitritt der Schweiz zu der Convention von St-Germain für den Export ihrer Produkte Schwierigkeiten erwachsen, wie wir dies in unserem Bericht vom 5. Januar dargelegt haben. Gegenüber den Interessen der Landesverteidigung, die auf die Möglichkeit, gewisses Kriegsmaterial aus dem Ausland zu beziehen, unbedingt angewiesen ist, müssen jedoch diese Bedenken zurücktreten. Wir verweisen im übrigen auf das Schreiben der Industrie-Gesellschaft Neuhausen, das wir Ihnen am 27. Mai 1921 zugesandt haben. [...] ( E 2001 (B) 8/21).↩
- 4
- Non reproduit; cf. E 2001 (B) 8/21.↩
- 5
- C’est par lettre du 8 juillet 1922 que G. Motta porta connaissance de cette décision au Secrétaire général de la SdN, E. Drummond(E 2001 (B) 8/21).↩
- 6
- A la suite de la notification en date du 28 juillet 1922 par le gouvernement des Etats-il nis de ne pas pouvoir approuver les dispositions de cette convention ni s’engager à la ratifier, la commission temporaire mixte pour la réduction des armements considéra qu’il y avait lieu de procéder à une révision totale de la convention, tout en cherchant à trouver les bases d’une collaboration possible avec les Etats-Unis. Dans ces conditions, le Conseil fédéral décida, le 17 octobre 1922, de ne pas saisir, par voie de message, les chambres fédérales de la question de l’adhésion de la Suisse à la Convention de St-Germain, du 10 septembre 1919 (E 1004 1/285). Le Département politique fit part de cette décision au Secrétaire général de la SdN, par lettre du 19 octobre 1922 (E 2001 (B) 8/21).↩