Printed in
Diplomatic Documents of Switzerland, vol. 8, doc. 68
volume linkBern 1988
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Archive | Swiss Federal Archives, Bern | |
▼ ▶ Archival classification | CH-BAR#E2001B#1000/1503#1360* | |
Old classification | CH-BAR E 2001(B)1000/1503 49 | |
Dossier title | Kaiser Karl I. und sein Gefolge; Dokumente I, II, III und IV (1918–1922) | |
File reference archive | B.44.142.2 |
dodis.ch/44710
Sforza hat mir wichtige und heikle Mitteilungen gemacht, wobei er betonte, dass er nicht als Mitglied der Regierung, sondern als Freund spräche. Die Consulta ist nach bestimmten Nachrichten fest überzeugt, dass Karl2, der von zahlreichen und einflussreichen Parteigängern bestürmt wird, dem Bundesrat gegenüber keine Verpflichtung wird eingehen können/7/, fortfahren wird, das Werkzeug monarchistischer Intriguen zu sein, und demnächst den Versuch erneuern wird, die ungarische Krone wieder zu erlangen. Das Verweilen Karls in der Schweiz in der Nähe der österreichischen Grenze3 ist eine Gefahr für den Frieden Europas. Böhmen und Yugoslavien übten einen Druck auf die Consulta aus und verlangten energische Schritte in Bern, indem sie die Schweiz für einen neuen europäischen Krieg verantwortlich machten. Sforza erinnerte an die schweizerischen Traditionen, widersetzte sich jedem offiziellen Schritte und verhinderte einen in der italienischen Presse vorbereiteten Feldzug gegen die Schweiz betreffend die Gegenwart Karls. Er verhinderte auch die Veröffentlichung gefährlicher Enthüllungen über die Beziehungen Sprechers4 mit Österreich. Ich beantwortete Punkt für Punkt und betonte besonders den festen Entschluss des ganzen Schweizervolkes, die Bundesregierung gegen jeden fremden Druck zu unterstützen. Sforza will keinen Druck ausüben und wird seinen Schritt geheim halten. Ich gestatte mir, Ihnen absolutes Stillschweigen zu empfehlen und Sie zu ersuchen, meine Mitteilung als streng vertraulich anzusehen.5
- 1
- (Copie de réception): E 2001 (B) 3/49.↩
- 2
- Il s’agit de l’ex-empereur Charles de Habsbourg, cf. ri" 60–66.↩
- 3
- C’est à Hertenstein (aux bords du Lac des Quatre-Cantons) que Charles de Habsbourg et sa famille se sont installés.↩
- 4
- Il s’agit du Colonel Theophil Sprecher von Bernegg, Chef de l’Etat-Major général de l’armée suisse. Pour cette affaire, cf. DDS 5, nos 284, 285,292 et A, 311.↩
- 5
- Dans une lettre du 18 avril, Wagnière rapporte à Motta son dernier entretien avec Sforza: «Il m’a déclaré qu’il venait de recevoir de nouveaux renseignements de source autrichienne et très autorisée d’après lesquels les préparatifs d’une nouvelle expédition seraient déjà avancés. Il paraissait très impressionné des nouvelles qu’il avait reçues.» Voir sur la même question la lettre de Wagnière du 24 mai 1921, (E 2001 (B) 3/49).↩
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