dodis.ch/31413

Der Vorsteher des Politischen Departements, F. T. Wahlen, an den Präsidenten der Generaldirektion der Schweizerischen Kreditanstalt, E. Reinhardt1

Mein Lieber

Mit grossem Interesse habe ich Deinen Brief vom 23. Januar2 mit den beigelegten Dokumenten3, die Einblick gewähren in die Tätigkeit der «Association Internationale d’Etudes pour la Promotion et la Protection des Investissements Privés en Territoires Etrangers (A.P. P. I.)» gelesen.

Von Deinem Einverständnis gerne Gebrauch machend, habe ich die Botschafter in Buenos Aires4 und Lima5 insbesondere über das Schreiben vom 16. Januar6 an den argentinischen7 resp. peruanischen8 Präsidenten orientieren lassen9. Es schien mir richtig, auch Herrn Minister Jolles, den Delegierten des Bundesrates für die Handelsbeziehungen mit Südamerika zu orientieren10, und hoffe Dich damit einverstanden.

Die Bestrebungen der A. P. P. I., bei den Entwicklungsländern Verständnis zu schaffen für die Bedeutung, welche einer völkerrechtskonformen Behandlung der Altinvestitionen für das Investitionsklima und damit für den Umfang der neuen Privatinvestitionen zukommt, ergänzen zweifellos in bedeutsamer Weise die gleichgerichteten Bemühungen von Seiten der Bretton Woods Institute und von Seiten der Regierungen der Industriestaaten.

Auch wir arbeiten in der gleichen Richtung, einerseits im Versuch, konkrete Altinvestitionen zu schützen, wobei uns für Südamerika diejenigen in Argentinien11 seit langer Zeit Sorge bereiten, und anderseits im Bemühen, die Rechtsregeln über den Investitionsschutz multilateral und bilateral zu verankern12. Nachdem ein gewisses Netz von bilateralen Investitionsschutzverträgen mit afrikanischen Staaten13 bereits geschaffen werden konnte, hoffen wir, mit ähnlichen Vereinbarungen gelegentlich auch in Asien14 und Südamerika15 Fuss fassen zu können.

Die privaten und die staatlichen Bemühungen müssen Hand in Hand gehen, wenn ein gewisser Erfolg erreicht werden soll. So kann gerade die A. P. P. I. mit ihrem weitreichendem Einfluss in Industrie- und Finanzkreisen mit ihrer Arbeit auf die Bereitschaft zum Abschluss von Investitionsschutzverträgen hinwirken. Vor allem aber wird es an den Privaten sein, solchen Verträgen in der Folge den erwarteten Gehalt zu geben. Eine enge Zusammenarbeit und gegenseitige Orientierung sind somit unerlässlich. In diesem Sinne bin ich Dir auch für die wertvolle Orientierung sehr dankbar16.