Lingua: ns
1943-1944
BArch Berlin; R 3, 1949;
Info Commissione Indipendente d'Esperti Svizzera-Seconda Guerra Mondiale (CIE) (UEK)
Info UEK/CIE/ICE ( deutsch français italiano english):
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- alle Dokumente als KOPIEN vorhanden:

* Dumont an Saager, [juli 1944]:
Lieferungen von Stickstoff-Kompressoren, Kälte-Kompressoren und 2 Gegendruck-Turbinen. Sehr dringende Lieferungen. (Ruhrgebiet: Strommangel)

* Gäfgen, Vermerk [an den Leiter des Planungsamtes], 1.7.1944:
Bestellungen in der Schweiz.

* ? (Planungsamt, Ein- und Ausfuhrplanung), Vermerk. Ein- und Ausfuhr Schweiz, 6.6.1944:

Schuhe und Lederwaren. [zweite Seite sehr schlecht lesbar]

* Schnurre/Köcher an das AA, 1.7.1944:

[agedruckt in: ADAP]

* ?, an Reichsbankrat Jarbet (?), Vermerk über die Besprechung mit den Schweizer Sachverständigen, betreffend Eisenlief

* Walther Schieber an das AA, Eisentransitlieferungen durch die Schweiz, 4.7.1944:


* Köcher (Gesandtschaft / Der Sonderbeauftragte Oberkommando des Heeres (WaA), 28.6.1944:

Verhandlungen: Kürzung von Position 948a (Zünder) um 50% wahrscheinlich nicht oder nur unter ganz aussergewöhnlichen Konzessionen vermeidbar. Feststellen, welche Positionen "lebenswichtig" sind. Junghans-Auftrag. Dixi, TElefunken, Zeiss Jena, u.a. [!!]

* DIKO (?), Vermerk für Dr. Saager (Planungsamt), 27.6.1944:

"General Schricker erklärt, dass das Interesse des Heereswaffenamtes an der weiteren Belieferung aus der Schweiz in 2-cm-Kanonen, 2-cm-Munition und fertigen Zündern relativ gering sei und eine Kürzung dieser Positionen demnach nicht von Bedeutung sei. Dagegen lege das Heereswaffenamt grössten Wert auf Beibehaltung oder Ausweitung der Kontingent-Positionen: Waffenteile und Zünderteile. Von der Lieferung der Waffenteile hinge die Wiederinstandsetzung der im Einsatz befindlichen Waffen ab, und von den Zünderteilen hinge im Wesentlichen die Zünder-Fabrikation im Reich ab." [!!]

* Prospekt der Firma O. Schmuziger Rüschlikon, Spannlager:

* Stössel (Sonderbeauftragter OKH/Wa A Bern) an DIKO, Neues Halbjahresabkommen mit der Schweiz. Achslagerbuchsen für Panzermotoren, 21.6.1944:

Firma Maschinenbau Hilti (Schaan/Liechtenstein) grösser Aufträge von Maybach (Friedrichshafen) und Bosch (Stuttgart). Bisher in Zollpositionen 809 und 914d. Es sei der Firma gelungen, bei der Oberzolldirektion eine Umtarifierung zu erreichen in 741. [!!]

* Schnurre, Verhandlungsnotiz, 30.6.1944:

* [Schnurre], Telegramm [an das AA] (Abschrift), 15.6.1944:
Bericht zu Verhandlungen: Auflockerung der Situation, wohl durch Einflussnahme Pilet-Golazs. Schweiz mache Druch durch die zurückbleibenden deutschen Lieferungen. Deshalb Senkung der SChweizer Kontingente. Selbstragendes Clearing. Unter Hinweis auf die Zahlungsschwierigkeiten versuche  die Schweiz zwischen Alliierten und Deutschen jeweils Bruch zu vermeiden. Kürzuung der Kontingente von 3-4 Mio. Fr. könne man eintreten. "Dies enttspricht der Hälfte des tatsächlichen monatlichen Fehlbetrags, der sich bisher bei dem bisherigen Vertragsrahmen ergeben hat, so dass auch bei einem solchen Vertragsrahmen mit einem weiteren Defiztit, das die Schweiz zu tragen hätte, zu rechnen wäre. Ob es gelingt, diese für uns immer noch günstige und praktisch einen erheblichen Kredit enthaltende Lösung zu vereinbaren, ist nicht mit Sicherheit zu sagen." Kürzungen bei Liste A tragbar, weil wegen bisherigen Grössenordnung ein wesentliches deutsches Interesse nicht mehr bestand. Abschluss am 30.6. aber nur möglich, wenn nicht alle mit Forderungen noch kommen werden. Deshalb Verlangen nach elastischer Verhandlungsführung. Auch für Lieferbereitschaft der Schweizer Industrie (besonders Maschinenindustrie) längere Verhandlungsdauer über den 30.6 hinaus zu vermeiden.
"Bei der heutigen Diskussion ergab sich überraschenderweise eine positive Haltung der schweizerischen Delgation in der Frage der Goldtransaktionen der Reichsbank (vgl. hierzu meinen gesonderten Drahtbericht vom heutigen Tage.)

* ?; Aufzeichnung über ersten Verhandlungstag mit Schweizer Delegation, [Juni 1944?]:
"Um das Clearing weiter zu entlasten, verlangt die SChweiz die Zahlung der Transitfrachten im Nord-Süd- und Süd-Nordverkehr künftig in freien Devisen. Dies macht monatlich eine Betrag von 3.5 Mio Sfr. aus. Im Effekt bedeutet dies die Beseitigung der Devisenspitze der Reichsbank." Fragt um Bewilligung nach, bei zu erwartendem Nichtnachgeben der Schweiz abreisen zu dürfen. SChweiz müsse Defizit übernehmen. "Dies als Preis der Schweiz dafür, dass wir ihren Aussenhandel mit den übrigen Ländern durch unseren Machtbereich hindurch snktionieren und unsere Verkehrswege im deutschen Machtbereich weiterhin zur Verfügung stellen." Aber Bruch zu erwarten. Deshalb müsse endgültig geklärt werden, on man Bruch in Kauf nehme.

* RWM an den Reichsminister für Rüstung und Kriegsproduktion (Speer) z.Hd. Hettlage, 20.1.1944:
Speer habe mit Schultze-Schlutius gesprochen. Dabei Stellungnahme zu schweizerisch-deutschen Wirtschaftsbeziehungen:
1) "Auf den Strombezug aus der Schweiz kann notfalls verzichtet werden."
2) "Auf die Warenbezüge aus der Schweiz einschl. Liste A kann notfalls verzichtet werden".
3) "Auf den Transitverkehr durch die Schweiz kann, da er für Deutschland lebenswichtig ist, nicht verzichtet werden. Auch bei einem verringerten Volumen ist der Transit von solcher Bedeutung, dass ein Wirtschaftskrieg vermieden werden muss." [!!]


* ?, Schweiz (Abschrift)[Abdruck für Saager], [29.1.1944?]: [Weisung an deutsche Delegation]

Wiederholung von oben: 1) Auf Warenlieferungen kann notfalls verzichtet werden. 2) Auf Stromlieferungen kann notfalls verzichtet werden. 3) Auf Transit kann auch in beschränktem Umfang nicht verzichtet werden. Wenn aus politischen Gründen (Gegenleistungen nicht mit deutschen Leistungen übereinstimmtend) nicht anders möglich, soll die an Transitfrage nicht scheitern. 4) "Auf die Benutzung der Schweiz als Devisenmarkt kann aus wirtschaftlichen Gründen nicht verzichtet werden". 5) Deutsche Gegenleistungen: Eisen- und Kohlenliefeerungen werden aufgeholt, Gegenblockade soll verschärft werden. 6) "Es besteht Übereinstimmung darüber, dass jetzt der Zeitpunkt noch nicht gekommen ist, eine Führerentscheidung unter Abänderung der früheren Entscheidung, es mit der Schweiz auf keinen Fall zum Bruch kommen zu lassen, herbeizuführen. Diese Entscheidung soll nötigenfalls erst herbeigeführt werden, wenn ein für Deutschland aus politischen und wirtschaftlichen Gründen tragbares Mindestprogramm nicht durchsetzbar ist." 7) Delegation solle anstreben, ohne Provisorium auszukommen, die Kontingentierungen und Verzicht auf Reichsbankspitze ablehnen, jedoch erforderlichenfalls ohne neue Kredite und mit 25,5 Mio. Fr. Monatsausfuhr, wenn 27 Mio. nicht durchsetzbar. Es sei ein Jahresvertrag anzustreben.

* ?, Vorschlag für eine am 8.1.1944 zu übergebende schriftliche Mitteilung an die Schweizerische Delegation durch den Stellvertretenden Delegationsleiter und gleichzeitig an den Schweizerischen Aussenminister durch den Deutschen Gesandten in Bern, ?:

* Planungsamt an Saager (Abt. Ein- und Ausfuhr / Planungsamt), Schweiz-Importe von Spanien und Portugal, 24.5.1944:

Beschluss, dass Schweizer Importe aus Spanien/Portugal über Hafen von Sète zu leiten seien, um Eisenbahnverbindungen für deutschen Verkehr freizuhalten.

* Saager an Bail, 19.5.1944:
Reichsstelle Chemie dränge dauernd bei AA auf Aergotamin-Einfuhren aus der Schweiz.

* Claus Morgenstern an Major Momm (RMRuK), 10.5.1944:
Angebot der Schweizer Firma Julius Hess&Co. zum Kauf von 100 Tonnen Zinn aus Spanien [siehe unten], das nahe Grenze oder in Zollfreilager gebracht werde. Telefonisch mit DIKO Bern besprochen (sehr interessiert), aber zu gefährlich am Telefon wegen Alliierten, die Firma bestrafen würde. "Die Verkäuferfirma Hess hat sich dem Lieferanten gegenüber bereit erklärt, in einem einfachen Schreiben mitzuteilen, dass sie die Ware nicht nach Deutschland verkaufen werde. Sonst wird in derartigen Fällen eine eidesstattliche Versicherung in bestimmter Form verlangt, die die Firma Hess gern umgehen möchte, was offenbar auch möglich ist." Die Schweizer Ausfuhrbewilligung liege vor.

* Planungsamt (Ein- und Ausfuhr), Vermerk: Zinneinfuhr im Transit Schweiz, 19.5.1944:
Angebot, Zinn für 47 Fr. das Kilo zu kaufen undiskutabel, weil Preissturz (Deutschland kaufe weniger in Portugal um Devisen zu sparen): 17 RM fürs Kilo. Interessant nur Angebote erheblich unter 30 Fr./Kilo. Morgenstern sei SD-Mitarbeiter

* Diverse Akten [nicht sehr relevant] zu Uhren-Käufen in der SChweiz für Diensstellen der Wehrmacht und der Ministerien.

* Kehrl (Leiter des Planungsamtes) an Staatssekretär Hayler (RWM), ?.1.1944:
Einfuhrplanung Schweiz mit Dringlichkeitsstufen. 1) welche Lieferungen sind sehr wichtig für Dt. Kriegswirtschaft? Die sogenannten ausfuhr- oder transfer-kontingentierten Waren. Schon erheblich Anzahlungen dafür geleistet. Speer habe persönlich Ribbentrop am 20.12.1943 geschrieben, "dass er in der Lage sei, auch diese Lieferungen der Schweiz einfrieren zu lassen, falls handelspolitische Notwendigkeiten hie[xx nicht lesbar] zwingen." Dem sei nur bezufügen, dass bei den ausfuhr-kontingentierten Gütern "unsererseits das grösste Interesse an [der] Lieferung von 2 cm Flakgeschützen, Munition hierzu sowie von Zünderteilen besteht", bei den transferkontingentierten bei "Kugellagern und Transformatoren". Dagegen enthalte Liste B nur wenige Waren, die im Verhältnis zum deutschen Verbrauch oder Produktion  besodners kriegswichtig ist: graphitelektroden, Industriediamanten, Ersatzteile für Maschinen, Prothesen, Bestandteile für Uhren, fertige Uhren, ... "Diese Waren könnten notfalls auch ohne Bestehen eines Handelsvertrages erworben werden, wenn entsprechende Frankenbeträge vorhanden sind".
2) Welche Bedeutung haben SChweizer Energielieferungen? Gutachten von Staatssekretär Schultze-Fielitz. Persönlich sei er der Meinung, dass man mit den Schweizern auch ausserhalb eines Handelsvertrages sprechen könne über Weiterlieferungen.
3) Welche Bedeutung kommt Transitverkehr von und aus Italien zu? Er habe Frage an Staatsrat Schieber weitergeleitet.

* Planungsamt, Vermerk, 18.1.1944:
Verhandlungen mit Schweiz ausserordentlich zugespitzt. Deshalb wolle Hayler von Kehrl Fragen zur Bedeutuung Schweiz beantwortet haben [siehe oben]


* DIKO an Saager, 2.2.1944:
Georg Fischer liefert Kochgeschirr nach Deutschland.

* Reichsbeuaftragter für elektrotechnische Erzeugnisse an das RWM, 3.2.1944:
Lieferprogramm der Maschinenfabrik Oerlikon in Zürich: Herstellung des Grosstransformators für Firma Ostenergie. [siehe unten]

* [Planungsamt] an Gäfgen, Trafolieferungen der Schweiz, 7.2.1944:

Die Produktion der Firma Ostenergie in Krakau müsse unbedingt sichergestellt werden, denn von ihr hänge Einsatz zahlreicher Rüstungsbetriebe ab. Deshalb Befürwortung der Herstellung des Grosstransformators.

* Planungsamt, Vermerk Einfuhrplanung Schweiz, 12.1.1944:
Frage, ob Schweiz Reparaturaufgaben übernehmen könnte: Uhren, Waagen, Büromaschinen, Wollwaren, Strümpfe, Koffer etc.


* Reichsbeauftragter für elektrotechnische Erzeugnisse an Saager (Planungsamt), 17.1.1944:
1. Graphitelektroden: Veredelungsverkehr, denn Rohelektroden werden in der Schweiz graphitiert. SChweiz werde aber dies nicht anerkennen und als normalen Warenverkehr unter Wertgrenzen stellen wollen.
2. Transformatoren, "die sehr nötig gebraucht werden" fallen unter ausfuhrkontingentierte Waren und deshalb kaum mehr zu erwarten. "ICh habe aber bei der engen Verflechtung, die BBC Baden mit einem Teil der Elektroindustrie hat, ermittelt, dass für Grosstransformatoren bei BBC Baden eine Produktion von etwa jährlich RM 7000000 möglich ist, die ausgenutzt werden könnte."
3. Metallfadenlampen. 4. Schwachstromkondensatoren. 5. Präzisionsmessinstrumente. 6. Magnet-Zündapparate. 7. Vorrichtungen für elektrische Beleuchtung: unbedingt sicherstellen, weil laufende Unterhaltung der in Deutschland eingesetzten Schweizer Maschinen.
Einfuhr von elektr. Haushaltgeräten: Er mache dabei aufmerksam, "dass ich auf dem Standpunkt stehe, trotz des dringenden Bedarfes für Fliegergeschädigte so wertvolle Devisen wie die Schweizer für diesen Verwendungszweck nicht zu verausgaben." Diese Geräte sollte man zum Export nach Schweden verwenden.

* Reichsbeauftragter Eisen und Metalle an das Planungsamt (RWM), 28.12.1943:

Zusammenstellung der Einfuhrwünsche aus der Schweiz für das erste Halbjahr 1944: "Die Einfuhr von Uhrensteinen aus der Schweiz wurde an erster Stelle genannt, weil es hier hierbei um wichtige Schlüsselerzeugnisse für Wehrmachtsfertigungen handelt, die in Deutschland nicht in ausreichendem Umfange zur Verfügung stehen und deren Einfuhrwert gegenüber den übrigen Einfuhrerzeugnissen verhältnismässig gering ist." Aluminium, Magnesium und Eisenerze in gleiche Dringlichkeitsstufe eingeteilt, weil "1. Aluminium und Magnesiummetall nur für die Luftwaffe bestimmt sind und von diesem Wehrmachtsteil dringend benötigt werden, 2. es sich bei den Eisenerzen um ein phosphorarmes Eisenerz handelt, welches von saarländischen Werken mit phosphorreichen Erzen verschnitten werden muss." In ANLAGE: Einfuhrplan

* Reichsstelle industrielle Fette und Waschmittel an das Planungsamt, 17.1.1944:

Einfuhrplan Schweiz für das Jahr 1944.

* Reichsbeauftragter der Reichsstelle Chemie an das Planungsamt, 14.1.1944:

Einfuhrplan Schweiz. Teerfarbstoffe und Textilhilfsmittel dringend erwünscht, weil Spezialprodukte und gedrosselte deutsche Produktion. "Diese Erzeugnisse sind vorwiegend in kriegswichtigen Produktionen eingesetzt worden." ANHANG: Aufstellung der Bedeutung der verschiedenen Produkte. [Kopien]
* Reichsstelle für Papier an das RMRuK, 8.1.1944:

Möglichkeit, die Einfuhren aus der Schweiz mit Produktion in Deutschland oder besetzten Gebieten zu ersetzen bestehe nicht. Wichtig: Holzstoff, amtliche Vordrucke, Altpapier (aber Schweiz könne nicht mehr liefern), Isoliermaterial (für die Schweizer Textilmaschinen)

* Reichsstelle für Technische Erzeugnisse an das Planungsamt, 14.1.1944:

Bei der angeführten Liste solle keinerlei Abstriche gemacht werden: ANHANG mit Listen der Produkte.
Frage des Aluminiums.

* Saager, Vermerk für Präsident Kehrl, 19.1.1944:

1) Graphitelektroden: Einfuhr 1944 betrage 10% der gesamtdeutschen Erzeugung und etwa 8% des deutschen Bedarfs (Bedarf trotz Einfuhr Schweiz nicht voll gedeckt). "Herstellung in der Schweiz vor allen Dingen wegen der Stromseite wichtig".
2) Industriediamanten: keine Prozentzahlen ermittelbar, wegen Uhrensteinen aber besonders vordringlich.
3) Bestandteile für Uhren: Die einzige deutsche Uhrenindustrie liege in Pforzheim. "Pforzheim ist zwischen 18-25% der Bestandteile auf Schweizer Einfuhren angewiesen. Aus den Beständen hieraus kann Pforzheim nach überschlägiger Schätzung noch etwa 2 Monate arbeiten. Ersatz für die Schweizer Uhrenbestandteile lässt isch nicht schaffen. An fertigen Uhren könnte eventuell die italienische Produktion, die aber wieder auf schweizer Bestandteile fusst, in gewissem Ausmass Hilfestellung leisten."

* Rüstungsamt an RWM, 17.1.1944:

Aluminiumlieferungen. SChweizer Auftragnehmer und deutsche Auftraggeber.

* Saager an die Reichsstellen, 5.1.1944:

"Aus Anlass der Erstellung der Einfuhrplanung Schweiz für die gegenwärtig in Bern stattfindenden Wirtschaftsverhandlungen hat sich ergeben," dass die von den Reichsstellen als "Einfuhrbedarf" angegebenen Zahlen meist nicht wirklichen Bedarf darstellten sondern kaum abgeänderte Wertgrenzen der Vergangenheit. Kehrl mache aber jetzt im Falle Schweiz jeden Leiter der Reichsstellen persönlich verantwortlich für Richtigkeit der Zahlen. Besprechung am 7.1. Dringlichkeit weil Delegation in Schweiz Abänderungsvorschläge brauche.

* Saager, Aluminiumerzeugung Schweiz (streng vertraulich), 31.12.1943:

Produktions- und andere Zahlen.

* Planungsamt, Vermerk Einfuhrplanung Schweiz, 21.12.1943:

Aufrechnungen des Clearingverkehrs. Beachtlich sei, dass immer noch 25 Mio. freie Devisen für Duetschland (Reichsbankspitze?). Ausserdem würden Kaliexporte von der Schweiz laut Landwirtschaftsbrief in freien Devisen bezahlt. Diese stünden dem Kalisyndikat zur Verfügung, was mit diesen geschehe sein SChweizer Referat nicht bekannt, nur Reichsbank (Puhl) und das RWM (Staatssekretär) unterrichtet.

* Einfuhrplan Schweiz I/44:

Aufstellung der WErtgrenzen 1943 und REichsstelle-Wünsche 1944

* Reichsstelle Kautschuk an das RWM, 21.12.1943:

u.a. Spezialtransportbänder und Keilriemen (u.a. Ersatzteile für SChweizer Maschinen).

* Saager an Kehrl, Kohlenlieferungen 1943 an die Schweiz, 18.12.1943:

Mitteilung Reichsvereinigung Kohle: Deutsche Liefermengen an die Schweiz.

* Reichsstelle für Lederwirtchaft an das RWM, 13.12.1943:

angespannte Lage Versorgungslage mit Schuhen. Dringender Einfuhrbedarf aus der Schweiz. Bombengeschädigte Menschen lebenswichtige Ware.

* Seyboth (RWM) an Saager (Planungsamt), 24.4.1944:

Schweiz wolle selbsttragendes Clearing, deshalb komme der deutschen Ausfuhr nach der Schweiz eine grosse Bedeutung zu. Insbesondere Chemischer Sektor laufe gut, so dass man da noch Exportsteigerungen erwarten könne.

* Statistisches Reichsamt, Die Entwicklung der Ausfuhrpreise im Warenverkehr mit der Schweiz (Abschrift), ?:

Preisveränderungen Juli 1939 bis Juli 1942.

* Gäfgen (DIKO) an Schnurre, Lindemann, Rüstungsamt und Planungsamt (Saager), 4.3.1944 (Geheim):

von Napolski an Gäfgen: Deutsche Ware sei viel zu billig verkauft worden. Ansonsten hätte man nicht das Problem mit der hohen Clearingverschuldung und man hätte mehr wehrwirtschaftlich wichtige Waren einkaufen können. Zweiter Fehler aber noch schlimmer: Im Herbst 1943 habe man zur psychologisch ungünstigsten Zeit massive Preiserhöhungen in den meisten Warengattungen verfügt, was die Händler und Käufer vor den Kopf gestossen habe. Grosse Angst dass ganzer Export in die Schweiz zusammenbricht.

* Reichsstelle Maschinenbau an das Planungsamt, 13.3.1944:

Kugel- und Rollenlager: "Die Schweiz ist hier nur in der Lage, Lager bis zu einer bestimmten Grösse zu liefern, ..." Grosse Kugellager werden in die Schweiz geliefert und dort zur Fertigstellung von Verlagerungsaufträgen verwendet werden.  Weisung des Planungsamtes, "dass künftihin Waren, die aus der Schweiz bezogen werden, in gleicher oder ähnlicher Beschaffenheit oder Güte nicht auch nach der Schweiz ausgeführt werden", habe er diesen Sachverhalt an Prüfungsstellen weitergeleitet. Aber diese Vorgänge seien also nur scheinbar gleichzeitige Aus- und Einfuhrgeschäfte.

* Reichsstelle für elektrotechnische Erzeugnisse an das Planungsamt, 28.3.1944:

Metallfadenlampen: "Ausfuhrseitig wird jedoch ein gewisser Teil der Produktion in die Schweiz verbracht, um ein bestimmtes Devisenaufkommen zu sichern". [!!] Weitere Beispiele... Seit dem 1.1.1944 mussten Wehrmachtseinfuhren auch von den Reichsstellen genehmigt werden. Er möchte noch bemerken, dass "ich seit Übernahme der Reichsstellenaufgaben - 1.9.42 - bemüht bin, die Bezüge aus der Schweiz auf das äusserste Mindestmass herabzusetzen."

* Reichsstelle für feinmechanische und optische Erzeugnisse an ? (Planungsamt), ?:

Position 757 b (?) umfasse ausser den terrestrischen Ferngläsern und Fernrohren auch alle Instrumente mit Fernrohren, insbesondere Theodolite und Nivelliere. Diese dürften den Hauptteil der Einfuhr aus der Schweit in 757b ausmachen. Demgegenüber bei Ausfuhr in der Schweiz vor allem Fernrohre und Ferngläser.

* Reichsstelle für Eisen und Metalle, 17.3.1944:

Aufstellung der Ein- und Ausfuhrprodukte, z.B. Aluminium, Zink, Zinn. Einfuhr von Zinn getarnt über die Schweiz. [!! erscheint nicht in CH-Handelsstatistik] [siehe Dok. oben -> 100 Tonnen Zinn-Angebot

* Reichsstelle Chemie an das Planungsamt (Saager), 9.3.1944:
* Reichsstelle für Papier an das Planungsamt, 15.3.1944:

* Reichsstelle für technische Erzeugnisse, 29.2.1944:
Das gesamte Aktenmaterial zur Schweiz sei ihm bei letztem Angriff auf Berlin vernichtet worden.

* Reichsstelle für Steine und Erden an das Planungsamt, 8.3.1944:

Dreiecksabkommen Slowakei-SChweiz-Deutschland, bei dem Slowakei den für die Schweiz bestimmten Zement nach Deutschland liefert, Deutschland wiederum nach der Schweiz liefert.

* Auszug aus "Atlas-Konjunktur-Bericht", 17.4.1944:


* Gäfgen (DIKO), Notiz zu Auftragsverlagerungen in die Schweiz, 10.5.1944:

[sehr schlecht lesbar]

* ?, Notiz für Herrn Amtschef, 10.3.1944:

Lindemann werde am 16.3.1944 in Berlin sein und die Amtschefs über Verhandlungen mit der Schweiz informieren.

* Wolzt, Bericht über meine Reise in die Schweiz vom 2. bis 7.3.1944:

"Die durchgängige Auffassung der Schweiz geht dahin, dass Deutschland den Krieg verloren hat und nur noch kurze Zeit Widerstand leisten könne." ... "Ich habe aber, so wie bei allen früheren Besuchen in der Schweiz, gefunden, dass ruhig denkende Schweizer sehr beeindruckt werden, wenn ihnen mit vernünftigen Gründen und mit Nachdruck auseinandergesetzt wird, dass die Lage des Reiches in keiner Weise so sei, wie es die angelsächsischen Nachrichten darstellen." Alliierte würden SChwarze Listen ergänzen: "Den Schweizern geht diese Seite der Kriegsführung besonders auf die Nerven: jeder Schweizer hat einen panischen Schreck vor dieser Gefahr. Direktor Jäger von der Schweizerischen Bankgesellschaft in Zürich ist auf die Schwarze Liste gesetzt worden, weil er nach Meinung der Engländer mit deutschen Firmen sehr eng zusammengearbeitet hat. Die Entwicklung scheint dahin zu gehen, dass er aus seinem Institut ausscheidet." Kapazitäten der Schweizer Industrie nur schlecht ausgenutzt, v.a. in Textilindustrie.
Schweizer Pläne zur Nachkriegszeit: "Die interessantesten Unterhaltungen habe ich mit den Herren Generaldirektor Vieli von der Schweizerischen Kreditanstalt, Zürich, und Generaldirektor Türler vom Schweizer Bankverein, Zürich, geführt. Ich bin mit beiden Herren seit Jahren gut bekannt. [dann wird es schwer lesbar]. Sie haben mir beide mit der Bitte um streng vertrauliche Behandlung berichtet, dass sich knapp vor meinem Besuch ein Komitee gebildet hat, das aus den beiden erwähnten Schweizer Grossbanken, aus Vertretern namhafter Industriefirmen und aus Vertretern der zuständigen Bundesressorts besteht, mit der Zielsetzung, schon jetzt Vorstudien darüber anzustellen, in welcher Weise die Schweiz nach Beendigung der Feindseligkeiten ihre finanzielle und industrielle Kapazität einsetzen kann, um an der Beseitigung jener SChäden mitzuwirken, die den Krieg den europäischen Volkswirtschaften, insbesondere der deutschen, zugefügt hat. Das erwähnte Komitee soll sich in der nächsten Zeit eingehender mit den angedeuteten Fragenkomplexen beschäftigen. Die Vertreter der Bundesbehörden haben in den einleitenden Besprechungen darauf hingewiesen, dass die begonnenen Beratungen nicht dazu führen dürfen, die Neutralität der Schweiz in Frage zu stellen; insbesondere soll durch entsprechende Geheimhaltung der Beratungen erreicht werden, dass die angelsächsischen Mächte keinen Anlass zum Eingreifen erhalten." Vieli habe ihm gesagt, dass die SChweiz mnatürlich nicht daran denken könne, "in Überschätzung ihrer Kräfte etwa zu weitgehende Pläne zu fassen. Die angestellten Überlegungen gehen davon aus, dass ein Kriegsende möglich sei, das in Europa und insbesondere auch in Deutschland die staatliche Ordnung bestehen lasse  und damit die Möglichkeit gebe, auf privatwirtschaftlicher Grundlage den schweizerischen Wirtschaftskräften die Mitarbeit zu gestatten." Idee, die sehr erheblichen Gold- und Devisenreserven der SChweiz in Übersee für Rohstoffeinkäufe zu verwenden, wenn Deutschland nicht selber Rohstoffe zur Verfügung stellen könne, um dann den schweizerischen Industrieapparat für ganz bestimmte Aufgaben einzusetzen. "Die Schweizer Banken denken daran, ihrerseits Lieferungen oder die Übernahme von Veredelungsaufträgen für Deutschland zu ermöglichen." Deutsche Banken müssten Gegenleistungen bieten, insbesondere Garantiefunktionen." [wieder kaum leserlich] Er habe dann Vieli gefragt, ob die Banken nicht schon jetzt ihnen nahestehenden Unternehmungen veranlassen könne, freie Kapazitäten zur Verarbeitung deutscher Rohstoffe zur Verfügung zu stellen. Grundsätzlich bestehe diese Möglichkeite, so die Antwort Vielis, aber Bezahlung der Arbeitslöhne und Clearing sei nicht mehr genug aufnahmefähig. Wolzt habe diese Anregung, wie es Kehrl gewünscht habe, als durchaus private bezeichnet. Mit Vieli verabredet, dass weiter diskutieren bei nächster Reise Wolzt.

* Mann (Makowerke / Filterwerk?) an [Major Momm] (Abschrift), 25.1.1944:

Oerlikon-Bührle wäre bereit, bei Forschung und Entwicklung in Filterproduktion mitzumachen.

* ?, Vermerk für Ministerialdirektor Bauer (Produktionsamt), 21.2.1944:
In Besprechungen zwischen Kehrl und Hayler wurde in Aussicht genommen, die sehr gespannte Verhandlungslage mit der Schweiz dadurch zu entspannen, "dass statt des die Neutralität störenden Rüstungsmaterials mehr die zivile Fertigung der Schweiz in Anspruch genommen würde." Vorschläge mit Herrn Mann [siehe oben]

* DIKO an Momm, 5.2.1944:

Schnurre und gesamte Delegation halten es für dringend nötig, dass wie Staatsrat Schieber es vorgesehen habe, General Leyers Anfang Woche nach Bern komme.

* Gäfgen (DIKO), Aktennotiz, 27.1.1944:
Decolletage-Ringe: "Von fast allen Schrauben-Firmen liegen schriftliche Beschwerden bei der Allgemeinen Beschaffungstelle vor, dass die Anträge auf Verlängerung von Devisenbescheinigungen, die die deutschen Firmen an die Reichstelle für technische Erzeugnisse eingereicht haben, abgelehnt worden sind, so wurden auch von derselben Reichstelle die Eingaben der hiesigen Dienststelle abgelehnt, trotzdem diese aufmerksam gemacht wurde, dass bei nicht sofortiger Verlängerung ein Fabrikationsunterbruch entstehen würde und dass sich dadurch nicht nur die preisliche Gestaltung grundsätzlich ändern würde, sondern auch das Ausfuhr- bzw. Transfer-Kontingent nicht ausgenützt werden könnte."
Allgemeine Beschaffungsstelle der DIKO bittet darauf, "die geeigneten Stellen in Berlin schärfstens anzuweisen, dass die gestellte Bedingung der Reichsstelle für technische Erzeugnisse sofort rückgängig gemacht wird, da sonst ein Unterbruch im genannten Industrie-Zweig stattfinden würde. Teilweise ist dieser Unterbruch schon erfolgt."

* Planungsamt an Reichsbeauftragten Dr. Müller-Zimmermann, 25.1.1944:
Tonerde-Lieferungen zwecks Alu-Produktion nach der Schweiz.

* Planungsamt an das Rüstungsamt (Major Momm), 20.1.1944:

In der Anlage überreiche er Reihe von Aufstellungen, "die dem von Ihnen genannten Zweck dienen sollen (Prüfung der Handelsblockade gegen die Schweiz hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Auswirkung auf die Schweiz)."

* Gäfgen (DIKO) an das Rüstungsamt (RüIV), 14.1.1944:

In Bern lebe Vetter von Bundesrat von Steiger, Major von Steiger. Dieser war aktiver deutscher Offizier im Ersten Weltkrieg und vermittle für die Schweiz Geschäfte. Gasholz-Lieferung nach D gegen Buna-Lieferung auf dem Kompensationsweg nicht über Clearing.

* Adolf Mann (Betriebsführer und Mitinhaber Firma Wilh. Bleyle K.G.) an Major Momm (Rüstungsamt), 14.1.1944:

Derzeit günstige Aussichten für seine Verlagerungsabsichten nach der Schweiz. Stoffel habe Interesse an Reparaturverlagerung (Strickwaren). Devisenbedarf für dieses Geschäft.

* Gäfgen (DIKO) an Rüstungsamt, 11.1.1944:

Edgar Guilini habe Anregung gemacht: Aluminiumfabrik Martigny habe kalzinierte Tonerde aus Laibach bezogen. Martigny habe sich nach Umschwung in Italien an ihn gewendet, ob seine Firma Tonerde liefern könne. In Deutschland hätten ein Teil der Kapazitäten abgeschaltet werden müssen. Firma würde gern in Schweiz liefern und Deutschland könne so mit Energieeinsparung Alu importieren.

* Prof. Dr. Hettlage an Kehrl, 11.1.1944:

"Herr Reichsminister Speer hat übrigens gestern bei anderer Gelegenheit zum Ausdruck gebracht, dass die stärkere Verlegung deutscher Bezüge an Verbrauchsgütern nach der Schweiz, ähnlich wie nach Frankreich, nicht richtig sei." Speer mache grundsätzlichen Unterschied zwischen Frankreich und Schweiz. "Er ist aber sehr damit einverstanden, dass die bisherigen Bezüge Deutschlands aus der Schweiz auf den nicht unmittelbar kriegswichtigen Gebeiten einer kritischen Durchsicht mit dem Ziele eines Verzichts unterzogen werden."
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