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Archive | Swiss Federal Archives, Bern | |
Archival classification | CH-BAR#E2023A#1999/138#3090* | |
Dossier title | PNUE: UNCED 1992; Conférence des NU sur l'environnement et le Développement, Rio de Janeiro, Band 2 (1990–1990) | |
File reference archive | o.713-845.2(1) |
dodis.ch/54782Die Direktion für internationale Organisationen an den Vorsteher des EDA, Bundesrat Felber1
UNO-Umweltkonferenz über Umwelt und Entwicklung (UNCED) 1992
Aus schweizerischer Sicht stellt der Beschluss zur Durchführung einer UNO-Konferenz über Umwelt und Entwicklung im Jahre 1992 mit der Wahl Genfs als zentralem Etappenort im Vorbereitungsprozess eines der wichtigsten Ergebnisse der 44. Tagung der UNO-Generalversammlung dar.2
Die zweiwöchige Konferenz wird um den Weltumwelttag (dem 5. Juni) herum in Brasilien stattfinden, und es wird die Teilnahme der höchsten politischen Verantwortlichen erwartet.3 Zu ihrer Vorbereitung setzte die Generalversammlung ein Vorbereitungskomitee ein, und zwar mit einer Formulierung, die eine vollberechtigte schweizerische Mitarbeit sicherstellt. Die erste Tagung des Vorbereitungskomitees in New York vom 5.–16. März 1990 wird organisatorischen Fragen gewidmet sein. Die darauffolgende Tagung ist in Nairobi vorgesehen, die beiden nächsten dann in Genf und die letzte wieder in New York.4 Vorbereitungsprozess und Konferenz werden aus dem ordentlichen UNO-Budget finanziert.
Der UNO-Generalsekretär5 wurde beauftragt, nach der Märztagung des Vorbereitungskomitees ein Konferenzsekretariat, geleitet von einem Generalsekretär, in Genf mit Zweigstellen in New York und Nairobi einzurichten.6 Dieses Element war lange umstritten und stellt ein Zugeständnis der lateinamerikanischen Staaten dar, die den Vorbereitungsprozess vollständig in New York ansiedeln wollten.
Das Angebot der Schweiz (Bund und Kanton), für das Sekretariat in Genf kostenlos die nötigen Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, spielte dabei eine nicht zu unterschätzende Rolle, ebenso wie die erklärte Bereitschaft der Schweiz (DEH) zu einem grosszügigen Beitrag an einen Sonderfonds zur Finanzierung der Teilnahme von qualifizierten Experten aus Entwicklungsländern an der Konferenz und ihrem Vorbereitungsprozess.7
Da eine Weiterentwicklung und Verstärkung der UNO-Instrumente und -Institutionen im Umweltbereich unumgänglich ist, schafft die Einrichtung des Sekretariates für die Konferenz von 1992 in Genf gute Voraussetzungen für eine künftige zusätzliche Aufwertung der Stellung der Genfer Region als Zentrum für die internationalen Umweltbestrebungen.8
- 1
- CH-BAR#E2023A#1999/138#3090*(o.713-845.2(1)). Die an den Vorsteher des EDA, Bundesrat René Felber, gerichtete Notiz wurde von Wilhelm Schmid, dem für internationale Umweltangelegenheiten zuständigen Sektionschef in der Direktion für internationale Organisationen verfasst und von deren Direktor, Botschafter Jean-Pierre Keusch, unterzeichnet.↩
- 2
- Vgl. die Resolution Nr. 44/228 der UNO-Generalversammlung vom 22. Dezember 1989, UN doc. A/RES/44/228. Zur Bedeutung der Konferenz für die schweizerische Umweltaussenpolitik vgl. die Notiz der Direktion für internationale Organisationen des EDA Die Schweiz und das Klimaproblem vom September 1990, dodis.ch/57223.↩
- 3
- Vgl. dazu das BR-Prot. Nr. 163 vom 30. Januar 1991, dodis.ch/56189 sowie die thematische Zusammenstellung Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung (UNCED) in Rio de Janeiro (1992), dodis.ch/T1726.↩
- 4
- Zur Beteiligung der Schweiz an den Vorbereitungen der Konferenz vgl. die Zusammenstellung dodis.ch/C2113.↩
- 6
- Vgl. dazu das BR-Prot. Nr. 1329 vom 27. Juni 1990, dodis.ch/56142.↩
- 7
- Vgl. dazu dodis.ch/56496.↩
- 8
- Vgl. dazu dodis.ch/56993 sowie die Zusammenstellung dodis.ch/C1849. Vgl. ferner DDS 1990, Dok. 46, dodis.ch/56282.↩
Tags
United Nations Conference on Environment and Development (UNCED) in Rio de Janeiro (1992)
Environmental issues Geneva's international role