Classement thématique série 1848–1945:
III. RELATIONS ÉCONOMIQUES INTERNATIONALES
III.2. LES ALLIÉS
III.2.1. NÉGOCIATIONS ÉCONOMIQUES AVEC LES ALLIÉS
Abgedruckt in
Diplomatische Dokumente der Schweiz, Bd. 15, Dok. 31
volume linkBern 1992
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Archiv | Schweizerisches Bundesarchiv, Bern | |
▼ ▶ Signatur | CH-BAR#E2001E#1000/1571#1479* | |
Alte Signatur | CH-BAR E 2001(E)1000/1571 129 | |
Dossiertitel | Sulzer, Gebr. AG., Winterthur (1943–1946) | |
Aktenzeichen Archiv | B.51.322.1191 • Zusatzkomponente: Grossbritannien |
dodis.ch/47635 Le Chef du Département de Justice et Police, Ed. von Steiger, au Chef du Département politique, M. Pilet-Golaz, et au Chef du Département de l’Economie publique, W. Stämpfli1
Gestern, Sonntag, den 31. Oktober 1943, wollte die Schweizerische Depeschenagentur folgende Reutermeldung aus London durchgeben lassen:
«LONDRES, le 31 octobre - ag. (Reuter) - Le ministère de la guerre économique a inscrit sur la «liste noire» (liste des entreprises avec lesquelles les maisons britanniques ne doivent plus entretenir de relations commerciales) la maison d’armements suisse Sulzer frères. Une mesure analogue a été prise par les Etats-Unis. Cette maison est sous le contrôle de M. Hans Sulzer, ancien ministre de Suisse à Washington. Ces usines à Winterthour, près de Bâle, fabriquent des moteurs Diesel et des machines-outils.»
Nach geltendem Presserecht haben wir an und für sich keine Befugnis, eine Mitteilung, dass irgend eine Schweizerfirma auf die Schwarze Liste der Alliierten gesetzt worden sei, zu verbieten.
Beim Hause Sulzer liegen die Dinge etwas anders, namentlich wenn Herr Minister Hans Sulzer in der Meldung persönlich erwähnt wird. Ich habe die Meldung verboten, weil sie unsere Aussenpolitik, soweit es sich um Wirtschaftsverhandlungen dreht, betrifft.
Dagegen scheint es mir unbedingt notwendig, dass unverzüglich amtlich durch den Bundesrat nun irgend etwas bekannt gegeben wird. Ich habe die Abt. Presse und Funkspruch und durch sie die Schweiz. Depeschenagentur darauf aufmerksam gemacht, dass sich der Bundesrat bereits mit dieser Angelegenheit befasst hat und dass demnächst eine Mitteilung herauskommen wird.
Ich nehme an, dass spätestens morgen in der Bundesratssitzung die Angelegenheit besprochen wird2.
- 1
- Lettre: E 2001 (E) 1/129.↩
- 2
- Le Chef du Département politique étant absent lors de la séance du Conseil fédéral du 2 novembre, une séance extraordinaire est prévue pour le lendemain. L’attitude du Ministre de Suisse à Londres a suscité une grosse Konsternation à Berne et il est proposé de convoquer Thurnheer à Berne pour rapport (Cf. la notice de Kohli pour Pilet-Golaz du 2 novembre 1943, E 2001 (E) 1/129; cf. aussi le télégramme de Thurnheer du 10 septembre 1943, E 7110/1973/135/18). Le 20 octobre, le Directeur de la Division du Commerce du DEP, J. Hotz, a réuni les dirigeants des principales entreprises de la métallurgie suisse afin de répondre aux pressions croissantes des Alliés. Die Vertreter der Maschinenindustrie waren einhellig der Auffassung, dass der Bundesrat gegenüber den Einmischungen nicht untätig bleiben dürfe, wenn nicht anstelle geordneter zwischenstaatlicher Verhandlungen ein Chaos treten solle. Herr Dr. Wolfer, Delegierter des Verwaltungsrates der Firma Gebrüder Sulzer, hatte gestern eine Besprechung mit Minister Norton, der Herrn Sullivan zuzog. Es wurde Herrn Wolfer, angeblich gemäss Instruktion aus London, auf heute bis Mitternacht, Frist angesetzt zu Unterzeichnung des Undertakings. Gesprächsweise wurde Herrn Wolfer zu verstehen gegeben, dass die Firma Sulzer, wenn sie mit der Annahme des Undertakings voranginge, den britischen Behörden einen grossen Dienst erweisen würde. Anscheinend wäre man dafür der Firma Sulzer gegenüber zu gewissen Erleichterungen bereit gewesen: wenn die Firma nur eingewilligt hätte, ein Präjudiz zu schaffen. Die Handelsabteilung beabsichtigt, Herrn Bundesrat Stämpfli die sofortige Einberufung der Finanzdelegation des Bundesrates zu beantragen, zwecks Beratung eines Bundesratsbeschlusses gemäss angeheftetem noch unbereinigtem Entwurf [non reproduit]. Die Konferenz ist sich der akuten Krise, die die vorgeschlagene Verfügung als Antwort auf die britischen Einmischungen auslösen könnte, bewusst. Vor allem ist mit der sofortigen Versetzung der in Untersuchung befindlichen Firmen auf die schwarze Liste zu rechnen. Ferner ist auch die Möglichkeit nicht von der Hand zu weisen, dass uns die Alliierten die halbe Lebensmittelquote wieder sperren. Die Folgen, die mit einem Gewährlassen der Einmischungen verbunden wären, könnten aber nicht minder unheilvoll sein; umso mehr, als Anzeichen dafür vorhanden sind, dass auch an andere Wirtschaftszweige, vorab die chemische Industrie, die Uhrenindustrie und das Bankgewerbe, über kurz oder lang Forderungen gestellt werden dürften. [...] tNotice de R. Kohli du 21 octobre 1943, E 2001 (E) 1/129). Sur les négociations en vue de la radiation de l’entreprise Sulzer des «listes noires» des Alliés, cf. aussi E 7110/1976/134/61.↩
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