dodis.ch/47592

Le Directeur général de la Société de Banque Suisse, M. Golay, au Directeur de l’Union suisse du Commerce et de l’Industrie, H. Hornberger12

Ich empfing Ihr Schreiben3 von gestern und sende Ihnen beigeschlossen gerne eine Notiz4 über den Abbau der schweizerischen Stillhalteengagements in Deutschland.

Wie Sie daraus ersehen werden, komme ich zu dem Schlüsse dass Deutschland seit Beginn der Stillehaltung5 Rückzahlungen im Betrage von RM. 850 Millionen, oder zum heutigen Kurse von 173.- gerechnet, Fr. 1470.5 Millionen (rein theoretische Umwandlung) auf diese Kategorie von Schulden gegenüber der Schweiz geleistet hat.

Dabei muss man sich allerdings vor Augen halten, dass die Verminderung der Stillhalteengagements zum geringeren Teile auf echten Rückzahlungen in Devisen beruht, vielmehr hauptsächlich durch Registermark-Abrufe und Verkäufe seitens der schweizerischen Banken erreicht worden ist. Aber es ist klar, dass gemäss der Technik des Devisenmarktes diese Registermark letzten Endes durch die Deutsche Reichsbank selbst gekauft werden mussten. Zwar wurde ein Teil davon durch Reisende nach Deutschland oder für Unterstützungszwecke etc. gekauft; wenn jedoch diese Registermark nicht durch die schweizerischen Banken zur Verfügung gestellt worden wären, so hätte die Deutsche Reichsbank selbst diese Mark verkaufen und in entsprechendem Masse Devisen einkassieren können.

Die Verminderung der Stillhaltekredite lässt sich auf drei Hauptquellen zurückführen:

1. ein geringer Teil auf echte Rückzahlungen in Schweiz. Franken,

2. ein Teil auf Registermark-Verkäufe,

3. ein Teil auf die Transferierung unter andere Schuldenkategorien.

Wenn es sich also vorwiegend nicht nur um echte Devisenrückzahlungen handelt, so bleibt zusammenfassend doch die Tatsache bestehen, dass die Kredite schweizerischer Banken in Deutschland unter dem Deutschen Kreditabkommen um 850 Millionen Reichsmark abgebaut wurden. Es versteht sich, dass diese Ziffern nur mit der grössten Vorsicht verwendet werden sollten; es dürfte sich daher empfehlen, wenn Sie zuerst mit der Schweizerischen Nationalbank Fühlung nehmen und dieses Argument im Einverständnis mit ihr benützen.

ANNEXE