Classement thématique série 1848–1945:
4. POLITIQUE ET ACTIVITÉS ÉCONOMIQUES
4.5. TRANSIT ET EXPORTATIONS DE MATÉRIEL DE GUERRE
Printed in
Diplomatic Documents of Switzerland, vol. 14, doc. 112
volume linkBern 1997
more… |▼▶Repository
Archive | Swiss Federal Archives, Bern | |
▼ ▶ Archival classification | CH-BAR#E6351F#1000/1044#28550* | |
Old classification | CH-BAR E 6351(F)1000/1044 655 | |
Dossier title | Durchsuchung von Kohlenzügen (1940–1942) | |
File reference archive | 450-108 |
dodis.ch/47298 Le Chef du Département politique, M. Pilet-Golaz, au Directeur général des Douanes, A. Gassmann1
Wir beziehen uns auf Ihr Schreiben2 vom 20. v. M. betreffend die Frage der Durchfuhr von Kriegsmaterial über Schweizergebiet und beehren uns Ihnen mitzuteilen, dass wir ferner in den Besitz eines Schreibens3 der Nachrichtenabteilung des Armeekommandos gelangt sind, worin eine mündliche Besprechung der Angelegenheit unter Vertretern der verschiedenen Amtsstellen vorgeschlagen wird.
Von Ihren Ausführungen haben wir mit grosser Aufmerksamkeit Kenntnis genommen und daraus ersehen, dass eine gewisse Unsicherheit hinsichtlich der Behandlung der Durchfuhr von Kriegsmaterial besteht, ohne dass indessen irgendwelche konkrete Fälle eine administrative Entscheidung erheischen würden. Wir glauben deshalb, dass eine Notwendigkeit zu einer konferenziellen Besprechung nicht vorliegt und dass es einstweilen genügt, wenn wir Ihnen unsere Auffassung schriftlich bekanntgeben.
Es ist grundsätzlich daran festzuhalten, dass die Durchfuhr von Kriegsmaterial an sich rechtlich keiner Beschränkung unterliegt. Es ist indessen ebensowenig ausser acht zu lassen, dass die Gewährung der Durchfuhr von politischen Überlegungen abhängig ist, die sich nach den Umständen des Einzelfalles richten werden. Daraus ergibt sich, dass die Zulassung von Kriegsmaterialtransporten über schweizerisches Gebiet einem Bewilligungsverfahren zu unterwerfen ist, das auch durch Art. 4 der bundesrätlichen Verordnung über die Handhabung der Neutralität vom 14. April 19394 stillschweigend vorausgesetzt wird. Die von Ihnen gestellten beiden Anfragen wären u. E. somit wie folgt zu beantworten:
1. Die Durchfuhr der als Kriegsmaterial deklarierten Waren untersteht einer Bewilligungspflicht der eidgenössischen Behörden. Die Durchfuhrgesuche sind den zuständigen Departementen zu melden, damit die in Betracht kommenden Amtsstellen Gelegenheit erhalten, die Verumständungen jedes Einzelfalles und die zur Antragstellung an den Bundesrat erforderlichen Voraussetzungen abzuklären.
2. Sofern Waren unter Umgehung der Zollvorschriften durch unser Land zu senden versucht werden sollte, sei es unter unvollständigen Angaben oder im Schmuggelwege, so würden solche Handlungen durch die einschlägigen Bestimmungen der Zollgesetzgebung zu ahnden sein. In Zweifelsfällen wäre die Angelegenheit den zuständigen Departementen zu unterbreiten.
Eine Abschrift dieses Schreibens haben wir der Nachrichtenabteilung des Armeekommandos zugehen lassen5.
- 1
- Lettre: E 6350 (B) 7/655. Paraphe: ZO.↩
- 2
- E 2001 (D) 3/352.Cf. aussi la lettre de la DG des Douanes du 20 mai 1941 en réponse à une demande du D PF. Pilet-Golaz communique verbalement ces renseignements à M. Kelly le 25 mai, puis Feldscher remercie le 29 mai 1941 la DG des Douanes qui permit de répondre aux allégations britanniques d’après lesquelles d’importantes quantités d’armes et de munitions emprunteraient cette ligne d’Allemagne en Italie (E 2001 (D) 3/352).↩
- 3
- Signée par W. Müller, cette lettre du Service de Renseignements et de Sécurité de l’EMG a le contenu suivant: Die Frage was für unseren Eisenbahntransitverkehr als Kriegsmaterial fremder Mächte zu betrachten ist und in welchem Umfang solches Material durch die Schweiz transportiert werden darf, berührt die Armee, insbesondere unseren Sicherheitsdienst, in erheblichem Masse. Es ist vorauszusehen, dass bei Bekanntwerden des Transitverkehrs ausländischen Kriegsmaterials durch die Schweiz Sabotageakten gegen unsere wichtigsten Bahnanlagen ausgeführt werden. Dadurch wird eine bedrohliche Gefährdung der Sicherheit unseres Landes entstehen. Wir sind deshalb der Auffassung, dass entsprechend der Anregung der Oberzolldirektion dieser ganze Fragenkomplex in einer Konferenz behandelt werden muss und wir gestatten uns, Sie zu ersuchen, einen Vertreter des Sicherheitsdienstes im Armeekommando zu dieser Konferenz einzuladen (Lettre du 25 septembre 1941, E 2001 (D) 3/352/↩
- 4
- Cf. DDS, vol. 13, doc. 139, dodis.ch/46896.↩
- 5
- La DAE adresse le 7 octobre 1941 une lettre signée par P. Bonna au Service de Renseignements et de Sécurité afin de lui communiquer le refus du DPF d’organiser une conférence à ce sujet (E 2001 (D) 3/352). Une annotation manuscrite en bas de page indique le contenu d’une circulaire (non reproduite) de la Direction générale des Douanes du 16 octobre 1941 qui demande désormais aux bureaux de douanes de contrôler le transit de matériel de guerre à travers la Suisse. De plus, le 9 octobre, le Chef du DPF adresse une lettre personnelle au Président de la Confédération, E. Wetter, avec une copie du document publié ci-dessus: [...] Je désire attirer ton attention sur la distinction à faire entre le droit et la politique. En droit, la situation est claire. En politique, elle dépend des circonstances. C’est dire que nous ne pouvons pas prendre de décision de principe ou établir des instructions, mais que nous devons nous réserver une décision in casu. Il n’est d’ailleurs pas utile que des discussions de ce genre, académiques, se déroulent prématurément. Il en résulte toujours des fuites et des indiscrétions fâcheuses. J’ai tenu à t’expliquer, et notre point de vue et la brièveté de notre réponse. Tu comprendras immédiatement que nous n’ayons pas prêté les mains à un débat conférentiel. Ton bien dévoué Pilet-Golaz (E 2001 (D) 3/352).↩
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