Également: Rapport de la police schaffhousoise sur la manifestation ayant fait l’objet du mémoire allemand. Discours de Bringolf et de Schmid-Ammann sur le thème «Welche Bedeutung haben die Ereignisse der letzten Tage?». Annexe de 15.3.1938 (CH-BAR#E2001D#1000/1552#480*):
Également: Refus d’entrer en matière sur des accusations allemandes provenant d’un agent allemand ou d’un mouchard. Annexe de 13.6.1938
Printed in
Diplomatic Documents of Switzerland, vol. 12, doc. 302
volume linkBern 1994
more… |▼▶Repository
Archive | Swiss Federal Archives, Bern | |
▼ ▶ Archival classification | CH-BAR#E2001D#1000/1551#3247* | |
Old classification | CH-BAR E 2001(D)1000/1551 99 | |
Dossier title | Anti-deutsche Propaganda in der Schweiz, Allgemeines (1938–1938) | |
File reference archive | B.46.A.30 |
dodis.ch/46562
La Légation d’Allemagne à Berne au Département politique1
Der Deutschen Gesandtschaft sind folgende Mitteilungen über eine von der marxistischen «Richtlinienbewegung2 des Kantons Schaffhausen» einberufene öffentliche Kundgebung am 14.3.38 um 19.30 Uhr auf dem sogenannten «Platz» in Schaffhausen zugegangen, die sich mit der Wiedervereinigung Österreichs mit dem Reich befasste.
Nach der Eröffnung der Kundgebung durch den Baumeister Erb aus Schaffhausen sprach der Redakteur Schmid-Ammann. Er führte in seiner halbstündigen Rede u. a. aus:
«Alle Blicke gehen dieser Tage auf Österreich und verfolgen den Raubzug Hitlers. Bei jedem taucht die Frage auf, welches Land wohl als nächstes fallen werde.»
Stadtpräsident Bringolf soll u. a. folgendes erklärt haben:
«Seyss-Inquart hat in Berlin seine Instruktion empfangen. Hitler hat ihm erklärt, dass er, Hitler, der grösste Germane aller Zeiten sei. Die durch Goebbels verlesene Proklamation Hitlers enthielt die gemeinsten Lügen.»
Nach Beendigung der Demonstration gelangten Flugblätter des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Schweiz zur Verteilung, in denen behauptet wurde, dass die deutsche Schweiz in das Dritte Reich eingegliedert werden soll, ein Heer von bezahlten deutschen und italienischen Agenten sowie von Spionen in der Schweiz unterhalten wird, und dass die deutschen und italienischen Parteiorganisationen in der Schweiz gewissermassen Hilfstruppen für die gewaltsame Gleichschaltung der Schweiz seien.
Am 17.3.38 abends 20 Uhr fand im Restaurant «Wasserfels» in Stein am Rhein eine öffentliche Kundgebung statt, bei der Herr Bringolf über «Die Ereignisse in Österreich und ihre Bedeutung» referierte. Dabei erklärte er u. a., dass jeder geistig normal denkende Mensch daraus ersehen muss, dass Österreich durch die Nazi-Barbaren vergewaltigt wurde. Mit dem grosschnörrigen Herrn Hitler kann kein Staat Verträge schliessen, da doch jeder gebrochen wird». Er bezeichnete die Nationalsozialisten als Mörder und fügte hinzu «Mussolini sei derselbe Schuft wie Hitler, sonst hätte der falsche Hund den Dollfusskindern nicht die Vaterschaft anbieten, ja sogar übernehmen können, wo er doch auch Schuld am Tode Dollfuss habe».
Während seiner Rede behauptete Bringolf ausserdem, dass Hitler die Schweiz als ein Ein- und Durchmarschgebiet betrachte, nannte die Deutschen Vertragsbrüchige Gauner und sagte zum Schluss, «dass die Schweiz ein Staat für sich sei, der weder von den nördlichen noch von den südlichen Lumpen regiert werden will»3.
- 1
- Mémoire (Copie): E 2001 (D) 1/99.↩
- 2
- Mouvement des lignes directrices.↩
- 3
- Pour une autre version de cette manifestation, cf. le rapport de la police cantonale de Schaff - house reproduit en annexe. Mis au courant de la démarche allemande par une lettre du Conseil d’Etat de Schaffhouse, auquel le Département politique avait demandé des éclaircissements, W. Bringolf répondit au Conseil d’Etat, par lettre du 13 juin 1938, à l’attention du Département politique: Ich beehre mich, Ihnen auf Ihre Zuschrift mit Beilagen vom 30. Mai 1938 betreffend Anfrage des Politischen Departementes in Bern im Aufträge oder auf Veranlassung der deutschen Gesandtschaft folgendes mitzuteilen: Ich lehne es ab, auf die von der deutschen Gesandtschaft erhobenen Anschuldigungen einzutreten, weil sie offensichtlich einem verlogenen Bericht eines Beauftragten und vielleicht auch bezahlten Spitzels entnommen sind. Beweis: Die deutsche Gesandtschaft behauptet, die Kundgebung vom 14. März in Schaffhausen sei durch den Baumeister Erb aus Schaffhausen eröffnet worden. Es gibt einen Baumeister Erb in Neuhausen, der mit der Richtlinienbewegung jedoch nie etwas zu tun hatte, mir persönlich nicht bekannt ist und auch in keinerlei verwandtschaftlichen Beziehungen zu Herrn Stadtrat Erb steht, der die erwähnte Kundgebung eröffnet hat. Im übrigen vertrete ich die Ansicht, dass es mit der Würde unseres Landes nicht zu vereinbaren ist, Mitglieder der Bundesversammlung in ihrem Tun und Lassen der Kontrolle der Agenten einer fremden Macht auszusetzen. (E 2001 (D) 2/26). Le dossier de cette affaire, à l’exception d’un accusé de réception, ne contient pas de réponse du Département politique au mémoire allemand. La lettre du Conseil d’Etat de Schaffhouse (18.6.1938) transmettant la réponse de Bringolf et le rapport de police reproduit ci-dessous porte la remarque marginale non signée suivante: Vorläufig a.a. Abwarten bis die Deutsche Ge. wieder auf die Angelegenheit zu sprechen kommt.↩
Tags
Austria (Politics)
Anschluss of Austria (1938)