Classement thématique série 1848–1945:
II. RELATIONS BILATÉRALES
1. Allemagne
1.2. Relations financières
Également: Rapport sur les négociations relatives aux transferts entre l’Allemagne et les pays créanciers à propos de la prorogation du moratoire des transferts. Attaques des USA et de la GB contre l’arrangement spécial entre l’Allemagne, la Suisse et la Hollande. Annexe de 7.12.1933 (CH-BAR#E2001C#1000/1533#3614*).
Imprimé dans
Documents Diplomatiques Suisses, vol. 10, doc. 373
volume linkBern 1982
Plus… |▼▶Emplacement
Archives | Archives fédérales suisses, Berne | |
▼ ▶ Cote d'archives | CH-BAR#E7110-02#1000/1065#168* | |
Ancienne cote | CH-BAR E 7110-02(-)1000/1065 38 | |
Titre du dossier | Zahlungsverkehr mit Deutschland: Schweizerische Gesandtschaften und Konsulate im Ausland (1933–1935) | |
Référence archives | 8.9.1 • Composant complémentaire: Deutschland |
dodis.ch/45915
Im Verfolge meines Telephons von heute, beehre ich mich, hierfolgend die Mitteilung zu bestätigen, die ich Herrn Dr. Vieli2 über die Stellung des Ministeriums für Auswärtiges und des Finanzministeriums zur kürzlichen Basler Rede des Reichsbankpräsidenten Schacht3 machte. Ich sagte Ihnen:
«Im Ministerium des Auswärtigen und im Finanzministerium erachtet man es als eine Unverschämtheit Schachts nach der Schweiz zu kommen und dort seine Rede über das Transfermoratorium zu halten. Hier hat man bereits schlechte Erfahrungen mit der Vertrauenswürdigkeit Schachts und seinen Bluffmanövern gemacht. Man weiss aber, dass Schacht bei der Regierung grossen Einfluss ausübt und dass es ihm gewöhnlich gelingt, seine Pläne durchzusetzen. Man glaubt, dass auch die Basler Rede wiederum ein Bluffmanöver war, um die ausländischen Kreditoren zum Glauben zu bestimmen, dass sie sich glücklich schätzen müssen, wenn sie den bisherigen Transfer von 50% der geschuldeten Zinsen in bar erhalten. An eine Devisenarmut der Reichsbank glaubt das Finanzministerium nicht. Auf Grund eigener Einschätzungen und laut Auskünften aus zuverlässiger englischer Quelle weiss man, dass die Reichsbank beständig Gold in London ankauft und die Deutschen fortwährend ihre Anleihen im Ausland zurückkaufen.»)
«Eine Erwiderung wie diejenige des Herrn Minister Stucki4 auf die Basler Rede Schachts komme hierzulande nicht in Betracht. Einmal bestehe hier keine Persönlichkeit, die über genügend Autorität im Lande und Prestige in der Fremde verfüge, um solches zu tun. Andererseits möchte die holländische Regierung das gute Einvernehmen mit Deutschland, das durch den Abschluss des neuen Handelsvertrages hergestellt worden sei, nicht durch einen Protest zerstören.»
«Was die Verlängerung des Transfermoratoriums betrifft, so ist hier in Ermangelung konkreter Vorschläge von Seiten Deutschlands noch nichts beschlossen worden. Die holländische Regierung erachtet aber die bisherige Regelung als das äusserste Zugeständnis, das gemacht werden kann. Sollte Schacht einen Transfer von nur 40% in bar und 60% in Scrips5 vorschlagen, so würde Holland dagegen scharfen Protest einlegen. Im Finanzministerium glaubt man aber, dass Deutschland zu gleicher Zeit vertraulich im Haag vorsprechen lassen würde, mit dem Vorschlag, das alte Abkommen betr. den zuständigen Export als Gegenleistung für den Transfer von 50% in bar aufrecht zu erhalten und Gegenleistungen für den Transfer der neuen 10% nur formell zu verlangen.»
«Schacht hat den übrigen Ländern versprochen, ihnen die zukünftigen Sonderregelungen mit Holland und der Schweiz6 zu zeigen. Holland denkt nicht daran, diesem Prinzip zuzustimmen. Holland wird gegebenenfalls vorschlagen, die neue Regelung in zwei Verträgen abzuschliessen, wovon der eine über den Transfer öffentlich wäre, der andere über den zusätzlichen Export vertraulich. Dieser letztere Vertrag würde der Schweiz übermittelt werden.»
«Im Finanzministerium ist der Wunsch ausgedrückt worden, die Schweiz und Holland möchten gemeinsam vorgehen. Der holländische Gesandte in Berlin ist angewiesen worden, ständig mit Herrn Dinichert in Verbindung zu stehen. Im Aussenministerium wurde darauf hingewiesen, dass die Gläubiger Deutschlands eine gemeinsame Front bilden sollten, da sich Deutschland nur dadurch zwingen lassen würde.»
«Man weiss hier, dass sich Amerika und England über die holländische und schweizerische Sonderregelung aufgehalten haben. Deswegen ist bei den letzten Verhandlungen in Berlin von holländischer Seite versucht worden mit England und den ändern Kreditoren wiederum in nähern Kontakt zu treten.7 »
- 1
- Lettre: E 7110 1/38.↩
- 2
- De la Division du Commerce.↩
- 3
- Cf. no 371, n. 2. Sur les réactions du Conseil fédéral cf. no 371, n. 7 et lettre du Ministre Dinichert à la Division du Commerce du 19 décembre (E 7110 1/45).↩
- 4
- Le 13 décembre, à l’occasion d’une conférence sur la Situation actuelle et l’avenir de la politique suisse d’exportation, prononcée à Zurich, Stucki avait répondu aux déclarations que Schacht avait faites à Bâle, concernant la politique commerciale et financière de la Suisse.↩
- 5
- Cf. no 308.↩
- 6
- Les autres créanciers de l’Allemagne avaient réagi vigoureusement aux accords spéciaux intervenus auparavant entre la Reichsbank et les créanciers suisses et hollandais. Cf. à ce propos l’annexe au présent document.↩
- 7
- Sur les informations fournies par le ministre du Pury, cf. aussi la notice rédigée par P. Vieli, pour W. Stucki, le 19 décembre: Minister de Pury telephoniert soeben, dass ihm der holländische Aussenminister heute nachmittag erklärt habe, Holland werde schon morgen gegen die neue deutsche Transfer. Regelung schärfsten Protest in Berlin einlegen. Er möchte gerne wissen, welche Schritte wir unternehmen oder schon unternommen haben. Pury hat im übrigen mit dem deutschen Gesandten im Haag gesprochen, der seiner Regierung über den schlechten Eindruck berichtet hatte, den die Basler Rede Schachts auch in Holland ausgelöst hat. Die deutsche Regierung hätte ihm geantwortet, dass Schacht ohne Auftrag gesprochen habe u. dass sie seine Äusserungen nicht billige (E 7110 1/38).↩
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