Classement thématique série 1848–1945:
IV. LES RELATIONS ÉCONOMIQUES ET FINANCIÈRES AVEC LES PUISSANCES ALLIÉES
Printed in
Diplomatic Documents of Switzerland, vol. 7-II, doc. 279
volume linkBern 1984
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Archive | Swiss Federal Archives, Bern | |
▼ ▶ Archival classification | CH-BAR#E7350#1000/1104#63* | |
Old classification | CH-BAR E 7350(-)1000/1104 30 | |
Dossier title | Eidg. Politisches Departement (1914–1918) | |
File reference archive | 4.1. |
dodis.ch/44490 Le Chef du Département de l’Economie publique, E. Schulthess, au Chef du Département politique, G. Motta1
In Beantwortung Ihrer Zuschrift vom 11. März, mit welcher Sie uns die Kopie einer Note der Englischen Regierung über die Hilfsaktion in Zentraleuropa übermittelt haben2, und unter Bezugnahme auf unsere soeben stattgefundene telephonische Besprechung beehren wir uns, Ihnen in der Angelegenheit die folgenden Mitteilungen zu machen: In Ausführung des Bundesratsbeschlusses vom 1. März3 sollte unseres Erachtens ein Delegierter an die geplanten Verhandlungen in Paris entsendet werden. Wir sind vollständig mit Ihnen einverstanden darüber, dass diese Mission Herrn von Haller übertragen wird. Er ist bereits auf dem laufenden und hat soeben die Sache noch mit uns besprochen. Es könnte somit der englischen und amerikanischen Gesandtschaft von Ihnen aus mit Beförderung eröffnet werden, dass wir grundsätzlich bereit sind, an der Hilfsaktion mitzuwirken, und die Konferenz in Paris beschicken werden. Über unsere Pläne sind die massgebenden Herren von der englischen und amerikanischen Seite im wesentlichen bereits aufgeklärt. Wir würden also wohl dabei bleiben, dass wir im ganzen mit 25 Millionen partizipieren, wovon bereits 10 Millionen Österreich vorgeschossen resp. kreditiert worden sind, und zwar für die Lebensmittelversorgung Österreichs und dann speziell des Tirols und des Vorarlbergs. Dazutreten weitere 15 Millionen, auf welche – wie bekannt – auf Anregung des Herrn Bundesrat Chuard 1,6 Millionen Vorschuss für die Rheinregulierung verrechnet werden sollen. Sodann wäre der Wunsch auszusprechen, dass eine Million verwendet würde für die Rapatriierung der in Sibirien in Kriegsgefangenschaft sich befindlichen Österreicher, sodass rund 1272 Millionen für Lebensmittel- und Warenankäufe übrigblieben. Diese Summe hätten wir also bar zur Verfügung zu stellen. Sie würde im wesentlichen oder wohl ganz für Ankäufe in der Schweiz verwendet werden. Die Natur der einzukaufenden Waren wird sich nach den österreichischen Wünschen und Bedürfnissen richten. Wir möchten aber nur darauf aufmerksam machen, dass der Einkauf ein rationeller sein muss, und zu diesem Zwecke wird es sich empfehlen, dass er durch das Ernährungsamt erfolgt, um so mehr als die Alliierten speziell wünschen, dass wir die Versorgung Österreichs in Milchprodukten übernehmen.4
Was nun die ganze Organisation der Kredite, die Erreichung und Verteilung der Sicherheiten usw. betrifft, so ist es unseres Erachtens zur Stunde nicht möglich, darüber nähere Instruktionen zu geben. Unser Delegierter wird dafür zu sorgen haben, dass unsere Guthaben in gleicher Weise behandelt werden wie die Guthaben anderer Staaten, und dass im ganzen möglichst weitgehende und gute Sicherheiten erreicht werden. Wie wir schon Herrn von Haller seinerzeit nach Paris telegraphierten, ist die Frage noch nicht gelöst, ob der Bundesrat die Erteilung des Kredites auf sich nehmen oder der Bundesversammlung unterbreiten soll. Wir glauben indessen, dass mit Rücksicht auf die Dringlichkeit der Angelegenheit und auf den humanitären Zweck der Bundesrat die volle Verantwortung übernehmen sollte. Dabei fällt auch in Betracht, dass wir das denkbar grösste Interesse an der Wiederaufrichtung unserer Nachbarstaaten haben.
- 1
- Lettre (Copie): EVD Zentrale 1914-1918/29-30no 1182. Hilfsaktion in Zentraleuropa. Paraphe: KW.↩
- 2
- Cf. no 273.↩
- 3
- Cf. no 260, note 1.↩
- 4
- Dans une note remise le 16 mars 1920 au Département politique, la Légation des Etats-Unis à Berne faisait savoir au Conseil fédéral: In view of the fact that various countries of Central Europe are in most urgent need of assistance, the United States Grain Corporation will supply immediately on credit from stores already at the ports 200.000 tons of wheat flour to Austria, 100.000 tons to Poland, in addition to 10.000 tons already promised, of which 20.000 tons have been shipped, 15.000 tons to Hungary, and 25.000 tons to Czechoslovakia. The British Government will arrange for the transportation of this flour as promptly as possible. Since it is clear, however, that in a comprehensive plan for the relief and rehabilitation of Central Europe, provision should be made for milk products, fats, and raw materials, the United States Government has learned with satisfaction that Switzerland has offered to advance Fifteen Millions Francs for the purchase of cattle, milk and cheese. If such an advance were made, the Austrian milk problem would be solved for some months to come, and the United States Government, therefore, hopes that the Swiss Government will give favorable consideration to such an advance. The terrible conditions in Central Europe are already so well understood in Switzerland that there is no reason for the United States Government to point them out, except to urge that such conditions promote political chaos and consequently disrupt economic relations and also menace the world with epidemies of diseases, thereby creating a situation which is as dangerous to one nation as to another. In bringing this situation to the attention of neutral governments, the Government of the United States is urging them to extend credits either for food necessary to prevent famine or for raw materials necessary for the revival of industry, thereby assuming a share in the humanitarian work of rehabilitation. In order to avoid waste and duplication of effort, the suggestion has been made that representatives be sent to Paris by the Governments participating to act in an advisory capacity. It is felt that the Swiss Government will appreciate the fact that it is necessary to have a comprehensive plan and to act promptly. (EVD KW Zentrale 1914–1918/29–30).↩
Tags
Economic and financial negotiations with the Allies (World War I)