dodis.ch/43251

Der Chef der Generalstabsabteilung, Th. von Sprecher, an den Vorsteher des Militärdepartementes, C. Decoppet1

Unter das vom Bundesrat am 8. August v. J. festgesetzte Minimum eines 60tägigen Vorrates darf man unter keinen Umständen gehen, solange die Völker Europas sich bis an die Zähne bewaffnet gegenüberstehen, wie es heute der Fall ist und nicht den Anschein hat, sich ändern zu wollen. Ich kann also dem Vorschlag des O.K.K., die abgehenden 500 Wagen nicht zu ersetzen und die an den beschlossenen 1400 Waggons noch fehlenden ca. 730 Waggons nicht zu beschaffen, nur unter der Bedingung zustimmen, dass Vorsorge getroffen sei, dass die Summe der sichtbaren Weizenvorräte des Bundes und der privaten Lagerhausbestände zu keiner Zeit unter den Bedarf von 60 - 25 = 35 Tagen sinke, also unter 35 x 140 = 5000 Waggons. Wir rechnen dabei schon mit dem ungewissen Faktor unsichtbarer Vorräte bei Müllern und Bäckern für 25 Tage, wofür Niemand die Garantie wird übernehmen wollen. - Bieten sodann die Holzschuppen wirklich keine Garantie für gute Erhaltung der Vorräte, so wird man ohne Verzug an deren Ersetzung durch Silos gehen müssen2.