Anlässlich seines heutigen Abschiedsbesuches erklärt der Botschafter von Algerien, Herr D. Bentami, er möchte die Gelegenheit benützen, um auf die Bedeutung des Problems der Beschäftigung algerischer Arbeiter in der Schweiz2 aufmerksam zu machen. Leider sei es nicht gelungen, diesbezüglich zu einer Vereinbarung zu gelangen. Er habe volles Verständnis für unsere Situation, insbesondere im Rahmen unserer gegenwärtigen Massnahmen zur Dämpfung der Überkonjunktur. Unglücklicherweise seien aber ohne sein Wissen unter den algerischen Arbeitern und bei den Behörden gewisse Hoffnungen geweckt worden, so als ob nächstens einige tausend algerische Arbeiter in die Schweiz einreisen könnten. Besonders in der Westschweiz, Lausanne und Genf, hätten einige Bauunternehmer sich nach dieser Richtung eingesetzt. Nun sei in Algerien eine gewisse Enttäuschung eingetreten. Man könnte ihr nach Auffassung von Herrn Botschafter Bentami begegnen, wenn man wenigstens einige hundert algerische Arbeiter in die Schweiz kommen liesse.
Auf meine Frage, ob es sich nur um Arbeitskräfte für das Baugewerbe handeln würde, führt Botschafter Bentami aus, es wären auch solche für die Landwirtschaft. Hingegen wäre es bei der Vermittlung von Arbeitskräften aus Algerien für die schweizerische Landwirtschaft angezeigt, wenn eine schwei zerische Organisation mit einer Organisation in Algerien hierüber verhandeln würde und wenn eine schweizerische Delegation in Algerien mit den in Frage stehenden Arbeitskräften Kontakt aufnehmen könnte. Auch wenn diese Frage nicht sofort gelöst werden könne, so möchte er doch die Hoffnung ausdrücken, dass man die Türe nicht einfach schliesse, sondern für die Zukunft doch noch Möglichkeiten offen lasse.
Ich weise demgegenüber erneut auf unsere Bemühungen hin, die Zahl der ausländischen Arbeitskräfte in der Schweiz nicht ansteigen zu lassen, sondern im Gegenteil zu vermindern3, versprach aber Herrn Botschafter Bentami, seine Wünsche weiter zu leiten.
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