Language: ns
1.5.1936-12.6.1936
UBS AG CHA. Bestand Interboden. 2307:00034. [Verhandlungen mit der Reichsbank]
Information Independent Commission of Experts Switzerland-Second World War (ICE) (UEK)
Info UEK/CIE/ICE ( deutsch français italiano english):
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Vgl.: dodis.ch/24830 und dodis.ch/24831

Verhandlungen mit der Reichsbank von 1936/37.


Mai 1936. (Entwurf) Brief Interboden an die 'Reichsstelle für Devisenbewirtschaftung'.

Interboden möchte seine Obligationsschuld abbauen. Bisher wurde der Rückkauf der Obligationen über den Verkauf von schweizerischen Effekten finanziert. Im Mai 1936 ersucht die Interboden auch die 'Reichsstelle für Devisenbewirtschaftung' um eine Genehmigung zum Verkauf deutscher Pfandbriefe im Betrag von einer halben Million an die Deutsche Centralbodenkreditaktiengesellschaft. Das Argument der Interboden geht dahin, dass die Rückzahlung der Obligationenschuld, letztlich auch der Deutschen Wirtschaft zugute käme, zumal mehr als die Hälfte des AK deutschen Personen gehöre [12.4 Millionen Franken von 25 Millionen Franken AK, 7.4 Millionen Franken an Aktien wurden seitens der deutschen Aktionäre, aufgrund der Devisenbestimmungen, nicht einbezahlt. "Allerdings ist uns dabei die zuvorkommende Haltung der deutschen Devisenbehörden sowie im spätern Zeitpunkt der schweizerischen Amtsstellen zustatten gekommen, indem wir in den Genuss der Begünstigungen im Sinne des sog. Härteparagraphen gesetzt worden sind. Diese Stellungnahme der Behörden gestattete uns, von einer weitern Einberufung auf das Aktienkapital abzusehen".

13.5.1936. Brief von Dr. Friedenthal (Deutsche Centralbodenkredit-Aktiengesellschaft) an Dr. Rudolph Speich.


Friedenthal schreibt an Speich, dass der vorgesehene Plan von der 'Reichsstelle für Devisenbewirtschaftung' nicht angenommen werden konnte (Frage der Stillhaltegelder). Friedenthal empfiehlt daher, sich an von Wedel von der Reichsbank zu wenden.

3.6.1936. Aktennotiz zu Handen von Herrn Reichsbankdirektor Dr. v. Wedel betreffend die Internationale Bodenkreditbank


[Informationen über den Zweck der Interboden] "Wie bekannt ist, hatte seinerzeit neben anderen Kresien ganz besonders die Reichsbank die Gründung eines internationalen Bodenkreditinstitutes befürwortet und es sind dann auch schon im Sommer 1930 Vertreter führender deutscher Finanzkreise mit dem Plane einer solchen Gründung in der Schweiz an die Grossbanken unseres Landes herangetreten.
Wenn unser Institut rechtlich für einen Wirkungskreis auf internationaler gedacht war, so sollte es doch in erster Linie dazu dienen, einen Ausgleich der damals auf dem deutschen Hypothekarmarkte vorherrschenden hohen Zinsbedingungen und eine bessere Verteilung der verfügbaren Kapitalien zu erreichen. Diese Ausgleichsfunktion sollte durch die Bereitstellung langfristiger Mittel zu einem relativ niedrigen Zinssatz erreicht werden.
Die Gründung der Internationalen Bodenkreditbank erfoolgte am 3.3.1931 mit einem Aktienkapital von Fr. 25 Millionen wovon 20% sofort einbezahlt wurden. Neben Schweizerbanken haben sich daran hauptsächlich deutsche Banken beteiligt, sowie französische, englische, schwedische und amerikanische Finanzkreise. Die deutsche Beteiligung am gegenwärtigen Kapital von Fr. 22.5 Millionen beträgt 12.4 Millionen Franken, d.h. 55.11%".

12.6.1936. Gedächtnisnotiz von Speich.


Wedel wies auf die Schwierigkeiten hin, die sich daraus ergeben könnten, die Zustimmung der anderen Stillhaltegläubiger zu erreichen.
Letzte Notiz des Bestandes ist vom 7.1.1937 [Internationale Bodenkreditbank. Aktennotiz über die Besprechung mit Herrn H. Hartlieb (Reichsbank-Direktorium). Das Projekt konnte demnach nicht realisiert werden.
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