dodis.ch/10218

Der schweizerische Gesandte in London, H. de Torrenté, an den Chef der Abteilung für Politische Angelegenheiten des Politischen Departements, A. Zehnder1

In meinem Schreiben vom 16. Mai2 hatte ich Ihnen mitgeteilt, dass ich dem britischen Aussenminister Herrn Eden anlässlich meiner Unterredung mit ihm am gleichen Tage ein Memorandum über die Lieferung von Sapphire Triebwerken übergeben hatte. Eine offizielle Reaktion auf meine Intervention ist bisher nicht erfolgt, doch hatte der ehemalige Militärattaché dieser Gesandtschaft, Herr Oberst Rieser, der sich gegenwärtig in London aufhält, Gelegenheit, anlässlich eines zufälligen Zusammentreffens mit Air Marshal Sir John Boothman, Controller of Supplies (Air) des Ministry of Supply, über die Angelegenheit zu sprechen. Er konnte dabei folgendes in Erfahrung bringen.

1. Grund der Verzögerung. Die Schwierigkeiten und Verzögerung der Antwort der britischen Regierung auf unser Begehren seien darauf zurückzuführen, dass bei einem der NATO-Staaten, der ebenfalls ein Begehren um Lieferung von Sapphires gestellt hatte, bezüglich der Geheimhaltungspflicht undichte Stellen vorhanden waren. Man hätte festgestellt, dass aus diesem Land Informationen hinter den Eisernen Vorhang weitergeben wurden. Es sei aber aus politischen Gründen nicht möglich gewesen, einerseits der neutralen Schweiz Sapphire zu verkaufen und anderseits die Lieferung an einen NATO-Staat zu verweigern.

Jetzt seien diese undichten Stellen aber blossgelegt und würden eliminiert, wodurch eine Lieferung an diesen NATO-Staat nicht mehr abgelehnt werden müsse. Damit sei nun endlich auch die Möglichkeit der Genehmigung unseres Gesuchs gegeben.

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