dodis.ch/47693

La Banque nationale1 à la Section du Contentieux et des Intérêts privés à l’Etranger du Département politique2

Wir besitzen Ihre Zuschrift vom 17.3 dies und danken für diese unser besonderes Interesse findende Orientierung. Danach hätte gemäss dem deutschrumänischen Abkommen Rumänien an Deutschland 500000 t. Getreide zu liefern, unter der Bedingung, dass für rund die Hälfte des Gegenwertes den Rumänen 150 Millionen freie Schweizerfranken in der Schweiz zur Verfügung gestellt werden. Diese Franken würde sich Deutschland sehr wahrscheinlich durch Goldlieferungen an uns beschaffen wollen. Wir würden es nicht begrüssen, wenn solche Transaktionen durch Zwischenschaltung der Schweiz, die an der zu Grunde liegenden Lieferung gar nicht beteiligt ist, abgewickelt werden, nicht zuletzt im Hinblick auf gewisse Goldangebote der Deutschen Reichsbank, auf die wir bisher unter Zurverfügungstellen des Gegenwertes in Schweizerfranken etwas «à contre-cœur» eingetreten sind. In vorliegendem Falle schiene es uns daher richtiger, wenn die Rumänen sich von Deutschland das entsprechende Goldquantum an Zahlungsstatt zedieren Hessen, das wir dann eventuell auf deren Wunsch als freies Depot in unsere Verwahrung nehmen könnten. Diese Frage dürfte aber Rumänien hinsichtlich der Durchführung des offenbar bereits perfekt gewordenen rumänisch-deutschen Abkommens vom 9. dies unter Umständen auch interessieren. Sie werden darüber befinden, ob eventuell die rumänische Regierung von unserer eben dargelegten Auffassung in geeigneter Weise informiert werden sollte.

Etwas anderes wäre es natürlich, wenn ein Teil dieser Ware an die Schweiz geliefert würde, wobei zu prüfen wäre, ob das schweizerische Interesse an einer solchen Lieferung im Hinblick auf unsere Landesversorgung eventuell eine gewisse Befreiung von der Clearingpflicht zu rechtfertigen vermöchte.