dodis.ch/47015

Le Chef du Département de l’Economie publique, H. Obrecht, au Chef du Département militaire, R. Minger1

Wie wir heute erfahren, sind die planmässigen Lieferungen der Werkzeugmaschinenfabrik Oerlikon an Grossbritannien erneut in Frage gestellt. Nicht nur haben sie im Februar 19402 noch nicht eingesetzt, auch ihre verspätete Ausführung scheint heute insbesondere durch bevorstehende Einberufungen von 20-30 praktisch nicht ersetzbaren Arbeitern stark in Frage gestellt zu sein.

Im vergangenen Dezember und Januar hat die schweizerische Delegation, welche zu Wirtschaftsverhandlungen in London weilte, sehr deutlich die Verärgerung einflussreicher britischer Stellen (Admiralty) verspürt. Die seit einiger Zeit unterbrochenen Verhandlungen sollen nächste Woche wieder aufgenommen und3, wie wir hoffen, zu einem glücklichen Ende geführt werden. Für den Abschluss sind noch substantielle britische Konzessionen notwendig, welche wichtigen schweizerischen Industriezweigen ein Durchhalten durch den Krieg ermöglichen sollen. Von der Erreichung eines befriedigenden Ausgleichs der Interessen hängen auch die seit einiger Zeit vorbereiteten schweizerischen Holz- und Barackenlieferungen ab. Wir würden es unter den gegebenen Verhältnissen ausserordentlich bedauern, wenn durch eine erneute Verstimmung britischer Stellen die grossen Schwierigkeiten, die der Erreichung eines befriedigenden Verhandlungsresultats noch entgegenstehen, vermehrt würden4.

Wir bitten Sie, bei den von den militärischen Stellen zu fassenden Entschliessungen, diese wirtschaftspolitischen Überlegungen mitberücksichtigen zu wollen.