dodis.ch/47005

Notice du Chef de la Section des Unions internationales du Département politique, H. Zurlinden1

UNTERREDUNG MIT PROFESSOR HUBER PRÄSIDENT DES INTERNATIONALEN ROTKREUZ-KOMITEES IN GENF AM 7. MÄRZ 1940.

Herr Professor Huber legte mir zwei Projekte eines Appells an die Signatarstaaten der Genfer Konvention vor, um in der Frage der Bombardierung der Zivilbevölkerung eine befriedigende Lösung zu erzielen. Professor Huber fragte mich, welchen Entwurf ich für den geeigneteren hielte, in der Meinung, dass unter Umständen die Schweizerische Regierung einen derselben an die fremden Regierungen weiterleite, oder wenigstens, falls das Internationale Rotkreuz-Komitee dieselben direkt verschicke, wenigstens nachträglich durch unsere Gesandtschaften die Aktion unterstütze. Ich entschied mich für den in ruhigeren und gemesseneren Ausdrücken gehaltenen Appell, der übrigens von Professor Huber selbst stammt und glaubte sagen zu können, dass es vielleicht besser sei, wenn das Rote Kreuz den Appell direkt an die fremden Regierungen verschicke, um damit seine eigene Initiative zu betonen und die schweizerische Regierung nicht zu sehr zu engagieren. Eine nachträgliche Unterstützung des Appells durch unsere Gesandtschaften sei wahrscheinlich nicht ausgeschlossen.

Da der psychologische Moment für diese Aktion jetzt günstig ist, wird das Komitee die Angelegenheit dringend behandeln.