Classement thématique série 1848–1945:
IV. POLITIQUE ET ACTIVITÉS ÉCONOMIQUES
2. Ravitaillement de la Suisse en temps de guerre
2.2. L’économie de guerre
Également: Notice du Délégué du Conseil fédéral aux accords commerciaux, P. Keller. Annexe de 23.12.1939 (CH-BAR#E7110-01#1973/134#73*).
Imprimé dans
Documents Diplomatiques Suisses, vol. 13, doc. 210
volume linkBern 1991
Plus… |▼▶Emplacement
Archives | Archives fédérales suisses, Berne | |
▼ ▶ Cote d'archives | CH-BAR#E7110#1967/32#23950* | |
Ancienne cote | CH-BAR E 7110(-)1967/32 1045 | |
Titre du dossier | Handelsvertrag (1939–1939) | |
Référence archives | 821 • Composant complémentaire: Grossbritannien |
dodis.ch/46967
Ihrem Wunsche entsprechend, bestätige ich Ihnen schriftlich die Ihnen gestern mündlich gemachten Ausführungen mit Bezug auf die Kohlenlieferungen aus England.
1. Kohle.
a) Auf Grund der Angaben der «Carbo» habe ich vom Mines Department die Ausfuhrbewilligung für eine Million Tonnen Kohle verschiedener Sorten gefordert. Die Vertreter des Mines Departments haben mich daraufhin nach dem normalen schweizerischen Kohlenbezüger aus Frankreich gefragt. Das sind rund eine halbe Million Tonnen Kohle. Das Mines Department war der Auffassung, dass Frankreich nicht mehr in der Lage sein werde, uns diese Kohle abzugeben, sodass England auch für die französischen Lieferungen nach der Schweiz aufzukommen haben werde. Es wären somit insgesamt mindestens 11/2 Millionen Tonnen Kohle aus England zu beziehen und es besteht die Aussicht, dass wir diese Bezugsrechte zugestanden erhalten werden. Das Mines Department prüft gegenwärtig die Liefermöglichkeiten der von uns verlangten Sorten und Qualitäten.
b) Nach einem jüngsten Schreiben des Mines Department können die Kohleneinkäufe direkt bei englischen Firmen vorgenommen werden. Ein gesamthafter Einkauf durch die «Carbo» ist nicht notwendig. Doch ist absolut notwendig, dass die Käufe auf schweizerischer Seite derart organisiert werden, dass nicht eine wilde Konkurrenz zwischen den schweizerischen Einkäufern, von denen die wenigsten alte Beziehungen zum englischen Markte haben, entsteht.
2. Transporte.
a) Es ist vom Mines Department darauf hingewiesen worden, dass die grösste Schwierigkeit der Versorgung der Schweiz mit englischer Kohle in den Transporten liege. Die Lösung der Transportfrage wird der Schweiz überlassen und es wurde darauf hingewiesen, dass für diese Transporte keine oder nur sehr geringe englische Tonnage zur Verfügung stehe.
b) Eine französische Kohlenmission, die ständig in London weilt und die Beschaffung und den Transport der von Frankreich in England angeforderten Kohlenmengen (nach erhaltenen Informationen 18-20 Millionen Tonnen) besorgt, hat mit der schweizerischen Verhandlungsdelegation Fühlung genommen. Sie wünschte mit der Schweiz über die Ordnung der Kohlentransporte von England durch Frankreich nach der Schweiz in Verbindung zu treten. Die schweizerische Delegation hat die französische Kohlenmission daraufhin mit dem Vertreter des Kriegs-Transport-Amtes in London, Herrn Gysin, in Verbindung gebracht. Es hat unter Beisein des Handelsattaches bei der Schweizerischen Gesandtschaft in London zwischen den Herren eine Besprechung auf der Gesandtschaft stattgefunden.
Die Franzosen denken an eine gemeinsame Planung der Kohlentransporte und möchten eine gegenseitige Konkurrenzierung auf dem Markte für Schiffsraum verhindern. Die schweizerische Seite hat vorläufig diese französischen Erklärungen zur Kenntnis genommen und ohne Präjudizierung einer zu treffenden Ordnung meines Wissens grundsätzlich eine Kollaboration in Aussicht gestellt.
c) Aus meinen Erfahrungen in London erscheint mir die gesamthafte Organisation der schweizerischen Kohlentransporte aus England als notwendig. Ich erachte diese Organisation als eine Aufgabe des Kriegs-Transport-Amtes, das wohl bereits bestehende Transportbeziehungen und Transportorganisationen in seinen Plan eingliedern wird.
Gegenüber der in London neu geschaffenen «Swiss Shipping Agency» hat die schweizerische Verhandlungsdelegation in London vorläufig den dringenden Wunsch geäussert, dieses Unternehmen möge künftige Charterungen nur noch in engster Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Gesandtschaft in London vornehmen.
Eine gewisse Selbständigkeit der Schweiz gegenüber der französischen Kohlenmission in London kann und soll auch in Zukunft gewahrt bleiben.
- 1
- Lettre: E 7710 1967/32/821 Grossbritannien.↩
Tags
Ravitaillement en temps de guerre
Énergie et matières premières Charbon