dodis.ch/46693
Le Chef du Département de l’Economie publique, H.
Obrecht, au Chef du Département politique,
G. Motta1
Soeben hatten wir den Besuch einer zahlreichen Delegation unserer Grossindustrie, insbesondere von Firmen, die seit langem in Deutschland und Italien durch Zweiggeschäfte wirtschaftlich verankert sind. Diese Herren haben uns vorgetragen, dass sie sich in wachsender ernster Sorge befinden, weil sie die Feststellung machen müssen, dass sich in Deutschland und auch in Italien nach und nach eine ungünstige Haltung gegenüber den schweizerischen Interessen abzuzeichnen beginnt. Die Ursache wird auf die Haltung eines Teils unserer Presse zurückgeführt, wobei die grossen Zeitungen mit einem besonders ausgebauten Handelsteil nicht ausgenommen werden können. Die Herren von der Industrie befürchten, dass die Schweiz ernsten wirtschaftlichen Schwierigkeiten entgegengeht, wenn es nicht gelingt, diese Presse dafür zu gewinnen, dass sie weniger einseitig über die Verhältnisse in Deutschland und Italien urteilt.
Wir haben dieser Industrievertretung nahegelegt, den Bundesrat dadurch in seinen Bestrebungen zu unterstützen, dass auch sie bei den Redaktionen, deren Einstellung zur Beanstandung Anlass gibt, vorstellig wird. Es wurde uns erklärt, dass man bereit sei, diesen Schritt zu tun und dass man zu diesem Zwecke eine Kollektiveingabe an die in Betracht kommenden Redaktionen in Aussicht nehme.
Ausserdem sind wir gebeten worden, Ihnen vom Besuch und dem Zwecke dieser industriellen Abordnung Mitteilung zu machen und Sie höflich zu bitten, anlässlich der Pressekonferenz, welche Sie im Verlaufe dieser Woche abzuhalten gedenken, den Pressevertretern auch davon Kenntnis zu geben, dass die Industrie von den allerernstesten Sorgen erfüllt ist.