dodis.ch/46261

C.P.D. Wiedemann, Délégué de la Compagnie des Chemins de Fer Orientaux, à P.A. Feldscher, Chef de Section à la Division des Affaires étrangères du Département politique1

Ich beziehe mich auf die sehr geschätzte Zuschrift A 22/8 Istanbul - JP vom 30. November 19362 und beehre mich, Ihnen in der Frage der Rückkaufsverhandlungen des Betriebsrechtes der Chemins de fer Orientaux folgendes mitzuteilen:

Herr Minister H.F. Martin hat Ihnen bereits am 26. Dezember 1936 über den Abschluss dieser Verhandlungen einen Bericht eingesandt3, den ich mit ihm in Istanbul auf der Durchreise verfasst habe.

Dennoch gestatte ich mir, Ihnen in der Beilage zur gefälligen Kenntnisnahme noch Copie des Berichtes zu überreichen, den ich unter heutigem Tage über den Verlauf und das Resultat der Verhandlungen an die Schweizerische Kreditanstalt als Hauptzahlstelle für Coupons der Chemins de fer Orientaux in der Schweiz eingesandt habe4.

Ich gebe eine Copie dieses Berichtes ebenfalls an Herrn Dr. H. Ebrard in der Handelsabteilung des Volkswirtschaftsdepartements, mit dem ich während meines Aufenthaltes in Ankara über die Angelegenheit zu sprechen Gelegenheit hatte.

Es scheint mir dies umso notwendiger, als die Gesellschaft unzweifelhaft zum Zwecke der Repatriierung von Ltq 500000, die den Teil ihrer liquiden Mittel darstellen, welcher nur in Form von Warenimporten nach mit der Türkei im Clearingverkehr stehenden Ländern aus der Türkei exportiert werden kann, wegen Mitwirkung an das Volkswirtschaftsdepartement wird herantreten müssen.

Nachdem die Hauptlast für den Export von Waren aus der Türkei für den Finanzdienst der Rückkaufsobligationen Frankreich trifft, glaube ich bestimmt annehmen zu dürfen, dass für die Waren, welche zum Transfer der Bankguthaben in der Türkei notwendig sind, wenigstens teilweise die Schweiz den Aktionären ihre Tore öffnen wird.

Im übrigen habe ich mich sehr gefreut, dass es nicht notwendig war Herrn Minister Martin oder sogar das Politische Departement während der Dauer der Verhandlungen in Anspruch zu nehmen. Die Situation war wiederholt sehr kritisch, und die Unterhändler hatten bereits ein Telegramm aufgesetzt, um einerseits den französischen Botschafter, Herrn Ponsot, und andererseits den Schweizerischen Gesandten, Herrn Martin, zu bitten, ihre Regierungen mobil zu machen. Glücklicherweise gelang es dann aber, den Faden wieder anzuknüpfen und schliesslich die Angelegenheit ohne diplomatische Intervention zu einem guten Ende zu führen.

Ich hoffe, Sie in dieser Angelegenheit nicht weiter bemühen zu müssen und danke Ihnen noch wiederholt bestens für das mir und damit der Sache entgegengebrachte Interesse.