dodis.ch/45640
La Direction générale de la Société Lonza à la Division du Commerce du Département de l’Economie publique
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Wir bestätigen höflichst den Empfang Ihrer geschätzten Zuschrift vom 7.ds.2 und danken Ihnen zunächst verbindlichst für das entgegengebrachte Wohlwollen und Interesse.
Auf dem Gebiete der Stickstoffdünger schweben Verhandlungen mit Italien3
und mit Deutschland. Wir gestatten uns deshalb zusammenhängend den Stand der beiden Angelegenheiten hier kurz anzuführen.
Italien: Wir hatten über die Situation eine Unterredung mit dem Vorort des Schweiz. Handels- und Industrievereins in Zürich4. Eine vorgängige Besprechung zwischen den schweizerischen und den italienischen Industriellen war in Aussicht genommen. Diese hat am 7. September in Mailand stattgefunden, anwesend die Vertreter der Lonza und der S.P.A.5 in Martigny. Vereinbarungsgemäss berichteten wir dem Vorort über das Ergebnis dieser Besprechung. Belieben Sie aus dem in Kopie beiliegenden Brief6 an den Vorort zu entnehmen, dass die Schweizer Industriellen Vorschläge unterbreitet haben, die seitens der Italiener geprüft werden sollen.
Wir hoffen, dass das Volkswirtschaftsdepartement geneigt sein wird uns in den staatsrechtlich zu regelnden und von uns vorgebrachten Wünschen auf zollfreie Einfuhr des Stickstoffkontingentes nach Italien Unterstützung zu gewähren.
Ihr Einverständnis vorausgesetzt werden wir zunächst den Vorort über die weitere Entwicklung benachrichtigen7.
Deutschland: Eine Aussprache mit dem Stickstoffsyndikat bezw. mit Herrn Geheimrat Schmitz ist für diese Woche in Aussicht genommen, jedoch ist die Einladung hiezu noch nicht erfolgt. Wir werden das Volkswirtschaftsdepartement und den Vorort über das Ergebnis dieser Besprechung unterrichten.
Schweiz: Wir nehmen von Ihren geschätzten Äusserungen Kenntnis, dass die von uns aufgerollte Frage einer Zollerhöhung auf Stickstoffprodukte mit Rücksicht auf die Lage der Landwirtschaft intern nicht leicht zu lösen sein wird, und dass übrigens die bestehenden Zollbindungen die Wirkung einer solchen allfälligen Zollerhöhung verschiedentlich abschwächen werden. Demgegenüber nehmen wir mit verbindlichstem Dank zur Kenntnis, dass das Volkswirtschaftsdepartement den Vertretern der Landwirtschaft eindringlich die Berücksichtigung der Schweizer Industrie empfohlen hat. Wir werden uns bemühen die massgebenden Führer der Landwirtschaft und der Verbände mit den gleichen Begehren zu begrüssen und mit dem Nachweis zu begründen, dass wir in der Lage sind die schweizerische Landwirtschaft mit den gewünschten Stickstoffdüngern zu versorgen.