dodis.ch/45633 Notice du Chef de la Division du Commerce du Département de l’Economie publique, W. Stucki, sur les négociations tarifaires avec la Grande-Bretagne1

Der Handelsattaché der hiesigen englischen Gesandtschaft hat mich heute aufgesucht um mir folgende Mitteilung zu machen:

Schon vor längerer Zeit habe die Gesandtschaft von ihrer Regierung den Auftrag erhalten, der Schweiz den Vorschlag zu machen, auf die angeregten Handelsvertragsverhandlungen einseitig auf Grund der englischen Forderungsliste einzutreten, d.h. auf die Geltendmachung von Gegenforderungen bezüglich der Reduktion englischer Zölle zu verzichten. Die Gesandtschaft habe nach London geantwortet, dass ihr ein solcher Vorschlag aus formellen und materiellen Gründen sehr unzweckmässig erscheine, da die Schweiz kaum in der Lage sein werde, darauf einzutreten. Trotz dieser Einwendungen sei die Instruktion aus London aber bestätigt worden, sodass uns in den nächsten Tagen eine bezügliche Note übergeben werde. Er möchte mich avisieren und gleichsam die Gesandtschaft entschuldigen, dass sie einen solchen auch ihrer Ansicht nach ungehörigen Vorschlag machen müsse.

Ich habe geantwortet, dass wir selbstverständlich einen solchen Vorschlag ablehnend beantworten werden, da die Schweiz nicht über eine Ermässigung ihrer niedrigen Zölle diskutieren könne, ohne gleichzeitig auf einer entsprechenden Reduktion der viel hohem englischen Zölle, z.B. auf Uhren, Seide, Stickereien etc., zu beharren.

Wir haben vereinbart, dass die englische Note von uns erst nach meiner Rückkehr aus den Ferien beantwortet werden wird.