Der Bundesrat hat neuerdings beschlossen, bis auf weiteres keinen Vertreter bei der tschecho-slowakischen und bei der polnischen Regierung zu akkreditieren. Gegebenenfalls wird er später auf die Angelegenheit zurückkommen.
Wie Sie wissen, haben wir der tschecho-slowakischen Regierung wiederholt zu verstehen gegeben, dass wir auf eine Anfrage hin ihrerseits den neuen Staat anzuerkennen bereit wären. Herr Benes hat Herrn Minister Dunant in Paris für seine Mitteilung gedankt, aber eine förmliche Anfrage, die Anerkennung auszusprechen, ist seitens der Prager Regierung bis jetzt weder in Paris, noch in Prag, noch in Wien erfolgt. Diese Anerkennung ist also tatsächlich bis jetzt noch nicht perfekt geworden.
Unterdessen lässt sich die tschecho-slowakische Regierung immer noch durch einen «Vertreter des Auswärtigen Ministeriums» in der Schweiz repräsentieren. Herr Baracek wird allerdings seinen Sitz dieser Tage von Genf nach Bern verlegen, aber damit ist eine eigentliche Vertretung Tschecho-Slowakiens in der Schweiz noch nicht geschaffen. Es wäre entschieden zu wünschen, dass unser Verhältnis zu der Prager Regierung, sowohl was die Anerkennungsfrage, als was die Vertretung in der Schweiz anbelangt, baldmöglichst in Ordnung käme. Könnten Sie uns Ihre Ansicht darüber mitteilen, wie dies zu machen wäre? Sprechen Sie vorläufig nicht mit Tusar, denn wir sind auch nicht in der Lage, den Herren von Prag immer wieder dasselbe zu wiederholen.