dodis.ch/43938 La Division des Affaires étrangères du Département politique, au Ministre de Suisse à Londres, G. Carlin1

Die in Ihrem Briefe vom 13. Februar (I.C.1/19) enthaltenen Mitteilungen haben unser lebhaftes Interesse gefunden und verdanken wir dieselben bestens. Zu Ihrer vertraulichen Information bringen wir Ihnen zur Kenntnis, dass wir gerade dank der hier zurückbehaltenen russischen Geiseln mit der Sovietvertretung in Petrograd wegen deren Austausch in Unterhandlungen treten konnten, die bis anhin sehr günstige Resultate erzielten. Wir geben uns sogar der Hoffnung hin, demnächst Gesandtschaft und Landsleute alle frei zu bekommen und hegen nur die Befürchtung, dass eventuell durch Intrigen bolschewistischer Kreise in der Schweiz unsere Pläne vereitelt werden - aus einem Artikel der Berner Tagwacht könnte man dies wenigstens schliessen -; allerdings werden auch diese Superextremisten mit der Tatsache zu rechnen haben, dass die Zurückhaltung unserer Gesandtschaft und Landsleute in Russland beim Schweizervolk nicht dazu beiträgt, die Stimmung für die Bolschewikiregierung und deren Massnahmen zu bessern.