dodis.ch/43709
L’Adjoint à la Division des Affaires étrangères du Département politique, Ch.
E. Lardy, au Département de l’Economie publique et au
Vorort des Handels- und Industrievereins,
Zürich 1
Wir beehren uns, Ihnen mitzuteilen, dass Herr Schklowsky, Legationsrat der maximalistischen Mission, im Laufe einer Unterhaltung die Möglichkeit einer Wiederherstellung von Handelsbeziehungen zwischen Russland und der Schweiz berührt hat. Er sagte, die russische Regierung habe die Gesandtschaft nach der Schweiz geschickt, vornehmlich um diese Beziehungen zu bessern. Die Schwierigkeit bestehe in dem Transit durch Deutschland: es sollten beidseitig bei Deutschland Schritte unternommen werden, um die Durchfuhrmöglichkeit zu erlangen.
In Betracht kämen:
1. für Export aus Russland nach der Schweiz: Getreide (noch in geringer Menge für den Herbst 1918, später bestehen gute Aussichten), Leinen, Felle, Mineralien und andere Rohmaterialen, verarbeitete Leinenstoffe, Gummiwaren.
2. für Export aus der Schweiz nach Russland: Uhren, Landwirtschaftsgeräte, Maschinen, Schokolade (keine Luxusartikel).
Herr Schklowsky ersucht uns also, seine Bemühungen zu unterstützen.
Wir fügen hinzu, dass wir unsere Gesandtschaft in Petersburg ersucht haben, der maximalistischen Regierung mitzuteilen, dass wir die durch die Kerenskysche Regierung erklärte Kündigung unseres Vertrages2 für nichtig halten und dass wir annehmen, das sei auch die Ansicht der gegenwärtigen russischen Regierung. Falls die maximalistische Regierung die Kündigung aufrechterhalten sollte, wurde Herr Odier ersucht, mindestens eine Verlängerung des Vertrages auf ein Jahr zu verlangen. Bei der Gelegenheit ist Herr Odier angewiesen worden, der bolschewistischen Regierung die Versicherung zu geben, dass wir gerne bereit seien, alles zu tun, was in unserer Macht liegt, um die Handelsbeziehungen mit Russland wiederherzustellen.