dodis.ch/43684
CONSEIL FÉDÉRAL
Procès-verbal de la séance du 28 mars 1918
1
Wirtschaftliches Abkommen mit Deutschland
Volkswirtschaftsdepartement. Mündlich
Herr Bundesrat Schulthess berichtet über den Gang der Verhandlungen, die mit deutschen Delegierten über ein neues wirtschaftliches Abkommen geführt werden.
Nach seinen Mitteilungen nehmen die Besprechungen einen für die Schweiz durchaus ungünstigen Verlauf.
Von einem fernem Kredite wird von vorneherein von deutscher Seite Umgang genommen.
Demgegenüber soll der Preis der Kohle auf Fr. 180.- die Tonne heraufgesetzt werden. Eine Reduktion des Preisansatzes scheint, nach der Stellungnahme der deutschen Vertretung, von vorneherein ausgeschlossen.
Welche bedenkliche Wirkungen die verlangte Preiserhöhung für das Land haben muss, bedarf keiner näheren Erörterung.
Über die Abmachungen betreffend Eisenlieferungen werden sich die Delegierten in Düsseldorf zu verständigen haben.
Bezüglich Kontrolle der angeblichen Warenwiederausfuhr verlangen die deutschen Vertreter, dass das Deutsche Reich, wie sie sagen, ganz gleich wie die Ententestaaten von der Schweiz behandelt werden solle. Sie beanspruchen daher die Errichtung einer der bestehenden S.S.S. nachgebildeten Organisation zugunsten Deutschlands.
Welche Folgen eine neue verschärfte Kontrolle und die mit ihr verbundene Einschränkung des Warenverkehrs haben wird, ist nicht abzusehen. Denn bei allem ist stets zu befürchten, dass die Entente gegenüber der Schweiz zu Repressalien greifen werde.
Ein grundsätzliches Entgegenkommen wird, soweit bis jetzt beurteilt werden kann, nicht zu erlangen sein.
Von den Mitteilungen des Herrn Vorstehers des Volkswirtschaftsdepartements wird Vormerkung am Protokoll genommen.