Printed in
Diplomatic Documents of Switzerland, vol. 6, doc. 332
volume linkBern 1981
more… |▼▶Repository
Archive | Swiss Federal Archives, Bern | |
▼ ▶ Archival classification | CH-BAR#E1005#1000/16#4* | |
Old classification | CH-BAR E 1005(-)1000/16 1 | |
Dossier title | Protokolle des Bundesrates, Geheimprotokolle (Minuten und Originale) 1917 (1917–1917) | |
File reference archive | 4.5 |
dodis.ch/43607
CONSEIL FÉDÉRAL
Procès-verbal de la séance du 25 juillet 19171
Handelsabkommen mit Deutschland
Procès-verbal de la séance du 25 juillet 19171
Herr Bundespräsident erstattet Bericht über den Gang der Verhandlungen auf Grund der unterm 20. Juli genehmigten Instruktion an die schweizerischen Delegierten. Die auswärtige Delegation des Bundesrates hat seither mit den schweizerischen Unterhändlern mehrere Konferenzen abgehalten und ihnen vorbehältlich der Genehmigung durch den Bundesrat weitere Instruktionen erteilt.
Die Verhandlungen gestalten sich sehr schwierig. Obschon Deutschland erklärt, es ziehe eigentlich vor, ein neues Abkommen nicht zu schliessen, ist es bereit, dasjenige vom Mai2 zu ersetzen, und zwar mit Geltung bis zum 30. April 1918. Es werden, allerdings ohne Garantie, monatlich 200000 Tonnen Kohle zum Preise von Fr. 100.- pro Tonne offeriert, während gegenwärtig Fr. 60.- bezahlt werden. Der geforderte Eisenpreis wird von Fr. 60.- auf Fr. 90.- erhöht. Neben diesen Preiserhöhungen wird ein monatliches Anleihen von 2lVi Millionen Fr. verlangt. Erhöhung der Preise und Anleihen sollen zusammen 40 Millionen monatlich ausmachen.
Die Meinung der bundesrätlichen Delegation für Auswärtiges sowohl wie diejenige der schweizerischen Unterhändler geht dahin, die Schweiz habe ein eminentes Interesse am Abschluss eines neuen Abkommens, ein vertragsloser Zustand dürfe nicht riskiert werden. Die schweizerischen Zugeständnisse sollen aber nicht durch Annahme wesentlich höherer Preise, sondern durch Gewährung des Anleihens gemacht werden. Auf Grundlage der bisherigen Preise wurde schweizerischerseits bis jetzt ein monatliches Anleihen von 20 Millionen Fr. in Aussicht gestellt. An der Bestellung grundpfändlicher Sicherheiten haben die Schweizer Delegierten festgehalten.
In den nächsten Tagen werden die Wege, wie das Anleihen zu beschaffen ist, mit Vertretern der Bank- und Industriewelt besprochen.
Herr Bundesrat Ador ist mit einem Anleihen von 20 Millionen monatlich einverstanden. Er hebt hervor, dass dies ein Äquivalent dafür sei, dass man dem Volk die wichtigsten Artikel (Kohle, Eisen, Kunstdünger, Benzin und Benzol) zu annehmbaren Preisen zu sichern suche. Der Rat erklärt sich mit dem bisherigen Vorgehen der Delegation und ihrer grundsätzlichen Stellungnahme einverstanden.
Tags
Economic and financial negotiations with the Central Powers (World War I)