So eben hat der übliche Empfang, wie er alljährlich geschieht, in den Tuillerien stattgefunden. Das Diplomatische Korps war vollzählig mit Ausschluss von Cowley, der noch in England ist. Der Nuntius brachte namens des Diplomatischen Korps die Beglükwünschungen zum Jahreswechsel dar für den Kaiser, die Kaiserin, den Prince Impérial und für die Wohlfahrt Frankreichs. Der Kaiser sprach seinen lebhaften Dank aus für die ihm dargebrachte Beglükwünschung u. fügte dann im Wesentlichen noch folgendes bei: Es sei natürlich, dass man bei diesem solennen Anlass einen Blik in die Vergangenheit u. einen ändern in die Zukunft werfe. Man könne sich nur freuen, dass Schwierigkeiten ausgeglichen worden seyen, welche die Interessen des Friedens hätten gefährden können und dass im Interesse der Völker u. der Souveräne die Situation auch für die Zukunft die Erhaltung des Friedens verspreche. Den ganz genauen Wortlaut werden Sie der Abendausgabe des Moniteurs entnehmen, die Ihnen zweifelsohne gleichzeitig mit diesem Briefe zukommen wird. Nach dieser ersten Begrüssung begab sich dann der Kaiser in den Cercle du Corps diplomatique, hie u. da mit einzelnen Gesandten einige Worte wechselnd. Mir sagte er unter Anderem (was ohne besonderes Interesse ist) auch folgendes: «un de mes plus beaux souvenirs de l’année passée est mon voyage en Suisse2. J’ai été touché de l’accueil sympathique que j’ai rencontré partout et j’espère pouvoir le renouveler (plus tard) dans l’année.» Der Kaiser hatte sich schon lezte Woche, wo ich am Sonntag & Montag Abends (am ersteren Tage einem Diner & am Montag einer Soirée in den Tuillerien beiwohnte) ganz in gleichem Sinne gegen mich geäussert. Eben so auch die Kaiserin. Er wollte aber, wie es scheint, bei diesem offiziellen Anlasse auch noch speziell zu erkennen geben, wie sehr er mit der Aufnahme in der Schweiz zufrieden sei. Ich erwiderte ihm, dass ich während meines lezten Aufenthaltes in der Heimath persöhnlich Gelegenheit gehabt habe, mich zu überzeugen, dass seine Anwesenheit in der Schweiz einen sehr guten Eindruk zurükgelassen habe. Die Kaiserin ist am Neujahrsempfang niemals anwesend, sondern der Empfang am 2. Januar Abends ist der für die Kaiserin. Derselbe unterbleibt aber dieses Jahr, zweifelsohne wegen der Hoftrauer. Dagegen war der Prinz Napoleon beim heutigen Empfang anwesend.