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BAR: E 2001(E)1968/ 78/, 309
Information Independent Commission of Experts Switzerland-Second World War (ICE) (UEK)
Info UEK/CIE/ICE (
deutsch français italiano english):
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BAR, E 2001 (E) 1968/78/309
Theodor Jäger, geboren 1887, von Winterthur, Direktor der Schweizerischen Bankgesellschaft, figuriert auf Amendement 18.12.1943, zur britischen schwarzen Liste.
In der Notiz einer ersten Besprechung vom 13.1.1943 werden verschiedene Gründe genannt, warum Jäger auf der schwarzen Liste stehen könnte:
Verwaltungsratsmitglied der Limor S.A., einer türkisch-deutschen Firma, die schon seit 1942 wegen eines Kollophoniumgeschäfts auf der schwarzen Liste figuriert (Vermittlung zwischen Achsenstaaten und Neutralen).
Persönliche Gründe: 2 seiner Schwestern sind in Deutschland verheiratet, weshalb er sich in Diskussionen deutsch-freundlich äusserte.
Jäger ist der Ansicht, dass er durch eine Denunzierung des Nichtariers [Hervorhebung nicht im Original] Marc Bloch auf die schwarze Liste gesetzt worden sei.
Interessant ist, dass Jäger in seiner Funktion als Bankdirektor der SBG im Verwaltungsrat der Limor war (und seine Einkünfte aus dieser Tätigkeit der SBG ablieferte), aber sofort von seinem Posten als Direktor suspendiert wurde, als bekannt wurde, dass er auf der Liste steht. ("Dr. Jäger soll letzte Woche von der Bankgesellschaft als untragbar entlassen worden sein." Notiz vom 24.1.1944)
19.5.1944: Streichung von der Liste und offenbar Wiedereinstellung bei der SBG (Dankschreiben an Herrn R. Kohli ist auf Papier mit Briefkopf der SBG geschrieben).
cf. aussi B.51.322.GB.248. Geb. Böhler & Co
(vgl. auch Dossier Sapt A.G., Zürich, B.51.322.GB.21)
(vgl. auch Dossier A.G. der Spinnereien von Heinrich Kunz, B.51.322.GB.1216)
Da die Firmen Dietfurt und Windisch auf der Schwarzen Liste figurieren, werden sie nicht mehr mit Rohstoffen versorgt. Einzige Möglichkeit das zu verhindern (ausser Streichung von der Liste), ist, "wenn ein lebenswichtiges allgemeinwirtschaftliches Interesse an der Fabrikation durch Windisch und Dietfurt geltend gemacht werden könnte." (Notiz für das Dossier der Aktiengesellschaft der Spinnereien von Heinrich Kunz, Windisch, 27.1.1944)
Die Firma Steckborn Kunstseide A.G. wir durch die Handelsabteilung darum gebeten, die betroffenen Firmen weiterhin mit Rohstoffen zu beliefern und ihnen nicht noch neue Schwierigkeiten zu bereiten. (4.4.1945)
Entretien entre M. Bührle, M. Mötteli et M. Kohli dans le bureau de M. Bührle à Oerlikon, 6.6.1945:
Die Firmen könnten von der schwarzen Liste gestrichen werden, wenn Bührle die Kontrolle darüber abgibt, bzw. sein Einfluss auf die eine oder andere Art neutralisiert wird. Er lehnt kategorisch ab.
Entretien de M. Vulliod avec M. Kohli, 21.6.1945.
Brief des Delegierten für Arbeitsbeschaffung an die Handelsabteilung des EVD, 13.7.1945:
Die Spinnereien müssten Ende Juli ihren Betrieb einstellen, wenn sie nicht mehr mit Rohstoffen beliefert werden => Arbeitslosigkeit => Erhöhung der bestehenden Spannungen.
"Nun hat sich aber der Bund bisher stets auf den Standpunkt gestellt, dass die schwarze Liste eine Massnahme des Auslandes darstellt, die er nicht anerkennen könne."
Bedeutung der Schwarzelistefirmen für die schweiz. Volkswirtschaft (statistische Aufstellung).
Volksrecht (Zürich), 28.9.1945 (Zeitung?)
Behörden werden angeklagt, Nazi-Politik zu betreiben und sich über die Alliierten zu beklagen.
Brief von Hohl an Hotz, 18.12.1945:
"Hingegen möchten wir die Frage zur Erwägung stellen, ob es nicht zweckmässiger wäre, wenn der Bund bei der Feldmühle Rorschach als Käufer aufträte und hernach die Zellwolle an die Schwarzlistenfirmen weiterverkaufen würde."
[...]
"...würden wir es vorziehen, wenn das Risiko von Schwierigkeiten mit den Alliierten auf die etwas breiteren Schultern des Bundes genommen wird."
29.7.1946: Aufhebung der schwarzen Listen mit Wirkung ab 7./9.7.1946.
deutsch français italiano english):________________________
BAR, E 2001 (E) 1968/78/309
B.51.322.GB.1216. Aktiengesellschaft der Spinnereien von Heinrich Kunz, Windisch
B.51.322.GB.1225. Jaeger Theodor, Dr. ZH
Theodor Jäger, geboren 1887, von Winterthur, Direktor der Schweizerischen Bankgesellschaft, figuriert auf Amendement 18.12.1943, zur britischen schwarzen Liste.
In der Notiz einer ersten Besprechung vom 13.1.1943 werden verschiedene Gründe genannt, warum Jäger auf der schwarzen Liste stehen könnte:
Verwaltungsratsmitglied der Limor S.A., einer türkisch-deutschen Firma, die schon seit 1942 wegen eines Kollophoniumgeschäfts auf der schwarzen Liste figuriert (Vermittlung zwischen Achsenstaaten und Neutralen).
Persönliche Gründe: 2 seiner Schwestern sind in Deutschland verheiratet, weshalb er sich in Diskussionen deutsch-freundlich äusserte.
Jäger ist der Ansicht, dass er durch eine Denunzierung des Nichtariers [Hervorhebung nicht im Original] Marc Bloch auf die schwarze Liste gesetzt worden sei.
Interessant ist, dass Jäger in seiner Funktion als Bankdirektor der SBG im Verwaltungsrat der Limor war (und seine Einkünfte aus dieser Tätigkeit der SBG ablieferte), aber sofort von seinem Posten als Direktor suspendiert wurde, als bekannt wurde, dass er auf der Liste steht. ("Dr. Jäger soll letzte Woche von der Bankgesellschaft als untragbar entlassen worden sein." Notiz vom 24.1.1944)
19.5.1944: Streichung von der Liste und offenbar Wiedereinstellung bei der SBG (Dankschreiben an Herrn R. Kohli ist auf Papier mit Briefkopf der SBG geschrieben).
cf. aussi B.51.322.GB.248. Geb. Böhler & Co
B.51.322.GB.802. Limor SA
B.51.322.GB.1351. Licht AG, Goldau
B.51.322.GB.1236: Spinnerei & Weberei Dietfurt A.G. Bütschwil
(vgl. auch Dossier Sapt A.G., Zürich, B.51.322.GB.21)
(vgl. auch Dossier A.G. der Spinnereien von Heinrich Kunz, B.51.322.GB.1216)
Da die Firmen Dietfurt und Windisch auf der Schwarzen Liste figurieren, werden sie nicht mehr mit Rohstoffen versorgt. Einzige Möglichkeit das zu verhindern (ausser Streichung von der Liste), ist, "wenn ein lebenswichtiges allgemeinwirtschaftliches Interesse an der Fabrikation durch Windisch und Dietfurt geltend gemacht werden könnte." (Notiz für das Dossier der Aktiengesellschaft der Spinnereien von Heinrich Kunz, Windisch, 27.1.1944)
Die Firma Steckborn Kunstseide A.G. wir durch die Handelsabteilung darum gebeten, die betroffenen Firmen weiterhin mit Rohstoffen zu beliefern und ihnen nicht noch neue Schwierigkeiten zu bereiten. (4.4.1945)
Entretien entre M. Bührle, M. Mötteli et M. Kohli dans le bureau de M. Bührle à Oerlikon, 6.6.1945:
Die Firmen könnten von der schwarzen Liste gestrichen werden, wenn Bührle die Kontrolle darüber abgibt, bzw. sein Einfluss auf die eine oder andere Art neutralisiert wird. Er lehnt kategorisch ab.
Entretien de M. Vulliod avec M. Kohli, 21.6.1945.
Brief des Delegierten für Arbeitsbeschaffung an die Handelsabteilung des EVD, 13.7.1945:
Die Spinnereien müssten Ende Juli ihren Betrieb einstellen, wenn sie nicht mehr mit Rohstoffen beliefert werden => Arbeitslosigkeit => Erhöhung der bestehenden Spannungen.
"Nun hat sich aber der Bund bisher stets auf den Standpunkt gestellt, dass die schwarze Liste eine Massnahme des Auslandes darstellt, die er nicht anerkennen könne."
Bedeutung der Schwarzelistefirmen für die schweiz. Volkswirtschaft (statistische Aufstellung).
Volksrecht (Zürich), 28.9.1945 (Zeitung?)
Behörden werden angeklagt, Nazi-Politik zu betreiben und sich über die Alliierten zu beklagen.
Brief von Hohl an Hotz, 18.12.1945:
"Hingegen möchten wir die Frage zur Erwägung stellen, ob es nicht zweckmässiger wäre, wenn der Bund bei der Feldmühle Rorschach als Käufer aufträte und hernach die Zellwolle an die Schwarzlistenfirmen weiterverkaufen würde."
[...]
"...würden wir es vorziehen, wenn das Risiko von Schwierigkeiten mit den Alliierten auf die etwas breiteren Schultern des Bundes genommen wird."
29.7.1946: Aufhebung der schwarzen Listen mit Wirkung ab 7./9.7.1946.
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