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2.5.1938-1939
BAR; J.I.215(-)1990/279/, 1; Notizen über Korrespondenzen und Besprechungen 2.5.1938-31.12.1939 [Nachlass Kohli]

[Von Eduard Tschabold transkribiert: "Besprechung der Wirtschaftsdelegationen für die Verhandlungen mit Deutschland, 21.6.38"]
Information Independent Commission of Experts Switzerland-Second World War (ICE) (UEK)
Info UEK/CIE/ICE ( deutsch français italiano english):
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Notizen über Korrespondenzen und Besprechungen 2.5.1938-31.12.1939

* Traktanden der Sitzung vom 15.3.1940 in Zürich: Versicherungsfragen (KOPIE)
* Verhandlungen mit Italien. Besprechung vom 12.12.40: Homberger: Man müsse Zeit gewinnen. [Kreditfrage?] "Was ist im Detail mit den 75 Mio. geschehen? Was ist mit dem II. Kredit beabsichtigt?" "Gefahr der Inflation, wenn wenn wir die Kredite weiter geben, ... [?], dass Ware auch in Schweiz kommt." [?]

* Wirtschaftsverhandlungen mit Deutschland. Besprechung vom 3.5.1938: Clearing.
* Sitzung Komitee Deutschland [SBVg], 16.5.1938: [Steno]
* Delegationssitzung vom 20.5.38:
* Sitzung der Delegation für die Verhandlungen mit Deutschland. 14.6.1938:


* Besprechung der Wirtschaftsdelegationen für die Verhandlungen mit Deutschland, 21.6.38: [steno]



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21.VI.38 Nachmittags


Prof. Keller Herrn Prof. Laur


Dir. Xx.
Fasst Diskussion vom Vormittag zusammen: Man müsste prüfen, ob man nicht Provisorium für 6 Monate erreichen könnte.
Nach Dr. Ho   3 Millionen Manko Rückstände anwachsen lassen bis auf 30. Dann bleiben noch 9Millionen zu überbrücken. Was noch bleibt am 30.VI.
Ho Vermehrung der Rückstände pro Monat 3 Millionen für 6 Monate also = 18 Millionen. Es müsse doch die zurückgehaltenen Beträge einbezahlt werden. Man darf davon wohl 9 Millionen ansetzen. Dann bleiben 9 Millionen

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Zu decken. Davon 2-3 Millionen aus Transferfonds.

Prof. Laur. Müsste man nicht Spezial-Fall Kohlen aufgreifen aus xx.
Dir. Hotz Dies der schwächste Punkt.
Prof. Keller. Es stellt sich grundsätzliche Frage für Delegation ob wir Provisorium 6 Monate verlangen wollen oder 1 Jahr wie die Deutschen bereit  oder 5/4 Jahre um Fremdenverkehr entgegen zu kommen.
Dir. Hotz  stellt Frage zur Diskussion. Persönlich für Provisorium. Wenigstens über Provisorium ins Gespräch zu kommen zu suchen.
Gen.Dir. Koenig  hat mit Janke  über die Frage eines Provisoriums oder Definitivum. Janke damals ungewiss. An nächster Sitzung  hat sich Janke für Definitivum. H. habe Weisung nicht auf Provisorium einzutreten
Dr. Hunziker siehr nicht recht klar über Charakter eines solchen Provisoriums. Provisorium erledigt das Problem Österreich nicht vollständig.

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Schon jetzt ist für einzelne Belange, die geregelt werden können eine Lösung auf weitere Sicht vorgesehen. Daher nicht recht einzusehen, warum zunächst Provisorium vorgeschlagen  werden müsste. Es ist nicht klug, gewisse Positionen, die definitiv erreicht, durch Provisorium in Gefahr zu setzen, bald  wieder zur Diskussion zu stellen.
Herr Dir. Hotz  Die Mittel sind nicht xx für Definitivum. Für 6 Monate kann man es flicken  mit Aussicht.
Wenn jetzt Provisorium für 6 Monate verhältnismässig wenig Mittel.
BR Obrecht  wäre eher für zu warten. Natürlich viel erfreulicher mit Regelung für das ganze Jahr.
Event. xx Name der Warenkommission. Dr. Homberger  natürlich xx das Provisorium eine Frage der Mittel. Die unbekannte "Oest."  Muss in diesem definitiven Abkommen einbezogen werden. Deshalb ist derzeit ein definitives Abkommen ja fast nicht zu tragen . Gerade für die die glauben heute ein Tauschpfand  ist das Provisorium eine Chance. Es sei denn man mache Abstriche z.B. auf Kohlen. In diesem Provisorium ist Warenverkehr in Lage, ein Beitrag zu leisten der wesentlich ist nämlich Rückstände

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Erhöhung auf 30 Millionen. Zusätzliche Kreditgewährung an Deutschland. Längere Zahlungsfristen vielleicht 8 Wochen statt wie heute 5 Wochen. Ein gewisses Niveau der Rückstände lässt sich nachher nicht mehr steigern.
Ende des Jahres wird das Problem viel leichter zu lösen sein weil wir dann Kapazität Österreichs für Einfuhr und Ausfuhr genau kennen. Zudem Chance.
Hotz. Importeure Schweizer Waren sind zum grössten Teil Deutsche. Die bleiben beschäftigungslos.
Prof. Keller. 1. Vorteil provisorische Lösung: Abklärung des Problems Österreich. Aber sind wir Ende des Jahres in viel schwierigerer Lage, wenn wir Rückstände von 30 Millionen haben. Die Deutschen werden Ende Dezember nicht mehr an unsere Konzessionen vom Juni.
Die Unbekannte Österreich bleibt zur benannten Zahl erst wenn Österreich eingebaut. Vorher nicht. Deutschland will ja dem Rechnung tragen.
Weiteres Moment. Ist dieses Provisorium schon mehrmals abgelehnt worden. Man sollte möglichst nahe bei Deutscher  Konzeption bleiben. Sonst gewisse Erschwerung der

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Anknüpfung
Prof. Laur. Dr. Hotz geht von Voraussetzung aus dass Abklärung Österreich Verbesserung unserer Situation bringt sondern  auch dass Deutschland die bessere Lage anerkennt. Wenn wir zweimal verhandeln werden wir zweimal geschworen . Reserven werden dann aufgebraucht. Neue Verhandlungen dann doppelt geschwächt. Wir haben keine xx, Vertragsdauer zu kürzen. Also lieber 5/4 Jahr. Hingegen Reserve, auf halbes Jahr zu künden.
Über Spezialfragen nachher zu regeln. Namentlich Wertkontingente. Das kann in Verhandlungen mit Deutschland geschehen.
Dr. Vieli. Knüpft an das Votum Prof. Keller. Man sollte möglichst nahe an Deutsche Konzessionen anknüpfen. Wenn wir mit Provisorium kommen, das schon wiederholt abgelehnt, so ist Anknüpfung verfehlt.
Abgeltung ist nach deutscher Auffassung endgültig unabhängig von Entwicklung Warenverkehrs. Also auch wenn  35 Millionen Einzahlungen erreicht werden.
Wir dürfen daher Provisorium nicht vorschlagen sonst von vorne herein zum scheitern verurteilt.

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Beitrag der Warengläubiger an Rückstände ist ein bescheidener Beitrag. Finanzgläubiger verlieren Jahr für Jahr 20 Millionen Opfer.
Reiseverkehr und Finanzgläubiger sind zum vornherein auf feste Abgeltungssätze fest gelegt.
Wenn Deutschland höhere Zinsen zahlen wolle , wenn Abkommen befriedigender funktioniere, könnten auch Finanzgläubiger mit sich reden lassen. Dies aber ausgeschlossen.
Gen.Dir. Koenig. Durchaus der Auffassung, dass mit Provisorium nur neue ernsthafte Schwierigkeiten.
Einziger Differenzpunkt ist der der Warenseite.  Man sollte doch wissen, warum man auseinandergeht. Man sieht notwendigkeit des Opfers nicht ein.
Dr. Gygax. Gibt einige Zahlen zum Votum Zöhr und Vieli.
Dir. Hotz. Aus Vieli und Zöhr = Votum ergibt sich Reduktion der Wertgrenze des Warenverkehrs von 77 auf 60 %.

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Auf jeden Fall wird man sich klar sein müssen, dass mit Definitivum sofort Schlüsselfrage aufgeworfen wird.
Bei Definitivum muss man sich mit Tatsache auseinandersetzen, dass 3 ½ Millionen monatlich fehlen.
Dr. Hotz. Bei Elektrizität ist schwer zu rühren. xx Herren   die Provisorium ablehnen, versteht er einzig xx xx Warenverkehr hat sich zu Provisorium xx entschliessen können, um Einigung zu erleichtern. Unbestreitbares  sieht auch der Deutsche, Bruch verhindern.
Will man längeres Abkommen haben, muss man für Sicherstellung des Warenverkehrs sorgen.
Wehnxx xx Anerxx gegen Beibehaltung Wertgrenze
Dafür aber Neufestsetzung der Kontingente. Scheitern des Abkommens habenwir verhältnismässig rasch xx xx Waren im Kontingent herab setzt.
Dr. Hotz. Wenn Provisorium nicht zustande komme, geht Kampf um interne Einigkeit.

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Prof. Laur.  Wir sollten 213 Millionen zur Verfügung haben im Jahr. Wir haben nur 172  es fehlen 41 Millionen.
Für die Gläubiger 76 Millionen reserviert.
Einspruch der Finanz 76 Millionen untragbar. Einspruch auch betr. Käse. Empört . Lehnt jede Verantwortung ab für Provisorium von 6 Monaten. In 6 Monaten sicher nicht günstigere Position.
Nachdem auch die Herren zu ihren Gunsten das Provisorium vorgeschlagen xx, nichts davon wollen, ist Prof. Laur der Meinung, dass man Frage des Provisoriums fallen zu lassen. Beste Lösung 2 %. Was darüber hinaus geht,
L[aur]: längeres Abkommen. In Warenexport  noch zusehen, wenn es nicht langt, muss man Schlüssel ändern. Am liebsten schon jetzt xx einen Teil der 3 ¼ %.

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Frage der Anknüpfung. Durch xx oder xx?
Dr. Hotz. Kaum offiziell, sondern nur via Warenkommission.
Dr. Vieli. Bei  Lage heute, kann man nicht mehr offiziell einrenken.



* Konferenz vom 23.6.38 betr. Wirtschaftsverhandlungen mit Deutschland: [mit Bundesrat, siehe Abschrift in 7110]
* Besprechung mit Landgerichtsrat Janke, 8.7.38:
* Konferenz vom 23.Sept 1938. Umwandlung der Fremdwährungsversicherungen. Dossier C42.17A1.
* Besprechung v. 18.10.38 erweiterte Deleg. für Verhandlungen mit Deutschland:
* Sitzung vom 24.3.39:
* Ausschuss der Schweiz Verrechungsstelle. 28.3.39:
* Sitzung der schweiz. Wirtschaftsdelegation für die Verhandlungen mit Deutschland. Vom 6.4.1939:
* Besprechung mit Herrn Dr. Brändlin IBKD, 27.6.39: Banken seine nicht die geeigneten Vertreter. "Vieli stellt nochmals fest, dass den Banken in keiner Art u. Weise ... der privaten Titelinhabern handicapiert sind."
* Besprechung vom 29.6.39:
* Verhandlungen mit Deutschland. Sitzung vom 29.6.1939: Kohli: "Der Rückwanderer-Transfer darf nicht zum Härtetransfer mit schlechterem Wechselkurs werden."
* Verhandlungen mit Deutschland. Sitzung vom 30.6.1939:
* Interne Besprechung der schweiz. Delegation. 30.6.39: Rückwanderer.
* Interne Delegationssitzung vom 1.7.1939: Staatsangehörigkeit im Transfer. noch offen. nach 30.6.1935.
* Interne Sitzung vom 3.7.1939. Schweiz Delegation: Staatsangehörigkeitsfrage noch nicht erledigt.
* Finanzkommission 3. 7.[39]: Staatsangehörigkeit immer noch offen.
* Sitzung der Finanzkommission: mit Janke. Anlage C. Ziff. 3: Stichtag 30.6.35. Ziffer 10 [Steno]
* Sitzung vom 4.7.1939: Finanz: Einig bis auf Formel betr. Barquote.
* Interne Besprechung der schweiz Delegation, 5.7.39:
* Besprechung vom 15.7.39: Verhandlungen mit Ungarn
*Auslandsschweizertag 1939 in Zürich 12.8.39: Traktandum V: Judenfrage. a) Für uns gilt Art 4 BV, b) Man müsse es als Tatsache hinnehmen, dass sich die Welt nicht nach Schweizer Wünschen richtet, c) "Getan, was wir konnten. In jedem einzelnen Fall", d) "Vorwurf, dass wir nicht probiert haben. Andere Staaten haben es getan. Bis knapp an Abbruch der dipl. Beziehungen. Nicht mehr erreicht als die kleine Schweiz"., e) "BR kann nicht nur Int. einer verschwindenden [!] Minderheit berücksichtigen. Ich bin sicher, dass ich gerade für dieses Argument in diesem Kreise volles Verständnis finde.", f)
* 5.9.39 Verhandlungen mit Deutschland. [Steno]
* Konferenz mit dem Chef des Kriegswirtschaftamtes, 5.9.39:
*Schweiz u deutsche Delegation 6.9.39:
* Besprechung vom 7.Sept.39 Schweiz. erweiterte Delegation:
* Sitzung der schweiz und der deutschen Delegation, 7.9.1939:
* Besprechung vom 11.9.1939:
* Besprechung vom 12. Sept 1939:
* Schweiz- un. deutsche Delegation 12.9.1939:
* Besprechung vom 12.9.1939:
* Besprechung vom 13.9.1939: (Hotz, Keller, Laur, Grässli, Homberger, Gygax, Kohli)
* Besprechung mit Minister Inge (?) 15.9.1939:
* Vorbesprechung der schweiz Delegation 15.9.1939:
* Schweiz. und deutsche Delegation 15.9.39:
...

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