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1935
BAR E 2001(D)-/ 1/, 221, Dossier: C.32.1.A.2.: Entlassung von schweizerischen Arbeitskräften in Deutschland / Debrunner, Albert. Professor an der Universität Jena. [1935]
Information Independent Commission of Experts Switzerland-Second World War (ICE) (UEK)
Info UEK/CIE/ICE ( deutsch français italiano english):
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- Dinichert an AA 30.1.1935: Albert Debrunner, Professor für indogermanische Sprachwissenschaft, weigert sich, am Tag der nationalen Solidarität sich in den Dienst des Winterhilfswerks zu stellen.
Es wird ein Disziplinarverfahren gegen ihn eröffnet. Offenbar gab es schon beim Amtseid "Probleme" mit ihm (Debrunner an Gesandtschaft Berlin u.a. 30.4.1935). Er könnte Berufung in Bern haben, will aber zuerst den Entscheid in Deutschland abwarten (aus grundsätzlichen Gründen). Darauf Intervention Dinicherts bei deutschen Behörden.
- Dinichert an Albert Debrunner 19.2.1935: Allgemeine Haltung: "Die Ansicht des Konsulats in Leipzig, dass Doppelbürger, welche neben der schweizerischen auch die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, den Schutz des Konsulats nicht beanspruchen können, ist völkerrechtlich durchaus zutreffend. Dagegen trage ich keine Bedenken, mich für die Interessen von schweizerischen Professoren, welche durch die Berufung an eine deutsche Universität ohne weiteres die deutsche Staatsangehörigkeit erwerben, bei den Zentralbehörden einzusetzen, sofern meinen Landsleuten Schwierigkeiten bei der Ausübung ihres Amtes entstehen."
Besprochen wird ein Austausch Debrunner - Porzig: deutscher Professor in Bern (Porzig) soll nach Deutschland und Debrunner in die Schweiz (Debrunner an Dr. Rudolf: Direktion des Unterrichtswesens Bern 14.8.1935). Schliesslich klappt der Wechsel Ende 1935.
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