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1930-1945
BAR; E 7160-01(-)1968/223/, 6; Protokolle des Ausschusses der Clearingkommission 1935-1946 [1945]
Info Commissione Indipendente d'Esperti Svizzera-Seconda Guerra Mondiale (CIE) (UEK)
Info UEK/CIE/ICE ( deutsch français italiano english):
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1. Protokoll, 23.1.1945

Unterschlagung/Betrug durch Direktor Steiger (KOPIE)
Probst: Steiger hat sich 10 Jahre lang wissentlich über 100000 Fr. von der Verrechnungsstelle zuviel auszahlen lassen. "Er hat die notwendigen Weisungen erteilt." Nicht Betrug, aber Unterschlagung. "Er hat somit Vermögen der Verrechnungsstelle zu seinen Gunsten verwendet." (S.9)

2. Protokoll, 7.6.1945

Bundesvorschuss an Deutschland betrug bereits 723 Mio. Fr. Gewinn der SVSt: 1942: 4,4 Mio. Fr. / 1943: 3,7 Mio. Fr. / 1944: 1,9 Mio. Fr.
"Es ist daher damit zu rechnen, dass die Verrechnungsstelle keinen Beitrag mehr an die Zinsen an den beiden Vorschüssen Deutschland und Italien leisten kann." SVSt hatte mit ihren Ueberschüssen die Zinsen der Kredite gedeckt. Schwab: Finanzdepartemnet habe ohne die SVSt zu fragen, "die Zinsen auf den Vorschüssen einfach den beim Finanzdepartment geführten Konti belastet". Verlust der SVSt von 314000 Fr. SVSt müsse sich nach anderen Geldquellen umsehen, so etwa das Gläubigerkonto bei der Nationalbank mit gesperrten 33 Mio. Fr, die man verzinsen könnte. SNB dagegen.
"Früher hat die Nationalbank nichts mehr vom Clearingverkehr wissen wollen und heute scheint sie wiederum ein gewisses Interesse an der Zentralisierung des Zahlungsverkehrs bei ihr zu finden. Solange aber ein freier Zahlungsverkehr nicht möglich ist, wäre die Uebertragung der Auszahlungen an die Banken verfrüht und es wäre nicht angebracht, wenn die Verrechnungsstelle ausgeschaltet würde." (S. 3)Probst und Kohli stellen sich hinter SVSt -> Zugriff der Finanzverwaltung war eigenmächtig

Angelegenheit Steiger

Probst: Bundesanwaltschaft eingeschaltet. Finanzdepartement: Rückzahlung? "Es geht davon aus, dass Direktor Steiger unter Umständen durch die Kinder unterstützt werden könne, sodass ihm monatliche Zahlungen von Fr. 300.- zugemutet werden können, denn eine besondere Rücksichtsnahme sei nicht gerechtfertigt."
Rapport an Bundesrat
Schwab: "Er persönlich würde es Herrn Direktor Steiger gönnen, wenn ein Strafverfahren vermieden werden könnte. Anderseits aber besteht die Gefahr, dass die ganze Angelegenheit dennoch bekannt wird, was für das Ansehen der Behörden von grossem Nachteil wäre." Bundesrat müsse entscheiden, was geschehen soll.

3. Protokoll, 27.12.1945

Lohnerhöhungen: Schwab: Es sei schwer neue tüchtige Leute anzustellen. "Anderseits aber zieht die Privatwirtschaft der Verrechnungsstelle ebenfalls gute Leute ab, da die Verrechnungsstelle mit den Löhnen der Privatwirtschaft nicht konkurrieren kann."
Probst: "Auch der Bund kann nicht mit der Privatwirtschaft konkurrieren."
(Der Bundesrat kann zur Erhaltung besonders qualifizierter Leute eine Zulage von 10-20% gewähren, Hinweis auf aggressives Abwerben der 3 Zürcher Grossbanken)
Schwab: "An den verschiedensten Orten wird jeweilen erklärt, die Verrechnungsstelle werde bald verschwinden. Irgendwelche bindende Zusicherungen kann die Direktion den Leuten auf eine sichere Lebensstellung nicht geben. Die einzige Möglichkeit sie beizubehalten ist, sie inbezug auf den Lohn besser zu stellen."
Schwegler: "Auch bei der Nationalbank macht sich ein Personalwechsel bemerkbar. Auch sie kann mit der Privatwirtschaft nicht konkurrieren."
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