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Documenti Diplomatici Svizzeri, vol. 2, doc. 84
volume linkBern 1985
Dettagli… |▼▶Collocazione
Archivio | Archivio federale svizzero, Berna | |
Segnatura | CH-BAR#E1004.1#1000/9#4524* | |
Titolo dossier | Beschlussprotokoll(-e) 29.04.-30.04.1867 (1867–1867) |
dodis.ch/41617
CONSEIL FÉDÉRAL
Procès-verbal de la séance du 29 avril 18671
1746. Unterredung mit Hrn. General v. Rôder.
Procès-verbal de la séance du 29 avril 18671
Von der Unterredung des Bundespräsidenten mit dem neuen preussischen Gesandten Hrn. General v. Rödervom 27. April2, wie sie vom politischen Departement mit Nachstehendem zur Kenntniss des Bundesrathes gebracht wurde, ist Vormerkung genommen worden.
Auf die Frage über die Dispositionen der preussischen Regierung habe Hr. General v. Röder erwidert: der König, wie sein Minister, hätten die besten Absichten zur Erhaltung des Friedens, sofern ein ehrenhaftes Mittel zur Erledigung der Luxemburg-Frage sich finden lasse. In den offiziellen Kreisen bestehe weder Feindschaft, noch agressive Tendenz, noch Widerwillen gegen Frankreich, eher wäre dieses in Süddeutschland der Fall. Als Hr. v. RöderPreussen verlassen habe, sei daselbst alles auf dem vollkommensten Friedensfuss gestanden. Die preussischen Generäle wünschen den Krieg nicht, weil sie dessen Schwierigkeiten und Folgen kennen. In Berlin bestehe kein Ehrgeiz nach neuer Vergrösserung; Preussen sei hinlänglich vergrössert und könnte fürderhin nur auf Kosten von Verbündeten oder auf eine wenig haltbare andere Weise sich vergrössern; es begnüge sich mit dem, wie es sei und suche nichts weiteres. Auf der ändern Seite dagegen sei es der Gegenstand einer Art Überwachung und es gebe Manche, welche darauf warten, zu erfahren, ob es nur einer preussischen Interessen-Politik huldige und nicht auch zugleich diejenigen von Deutschland vertheidigen, sondern lediglich für sich selbst handeln werde. Darum könne PreussenLuxemburg nicht aufgeben, oder gar in dessen Annektirung an Belgien willigen. Luxemburg müsste auf diese oder jene Art mit Deutschland verbunden bleiben. Dessen ungeachtet gäbe es immerhin ein ehrenhaftes Mittel, diesen Spezialfall zu erledigen, wenn Preussen nicht zu befürchten hätte, dass die Frage nur ein Vorwand sei, auf welchen dann weitere Begehren folgen würden, aus denen neue Schwierigkeiten entständen. Preussen fürchte, dass man einen Konflikt suche, denn es kenne die innere Situation Frankreichs und den Stand der Parteien, welche das Staatsoberhaupt auf eine abentheurerliche Politik hindrängen. Lezterer habe allein die Luxemburger Frage gerade in dem Augenblike heraufbeschworen, wo Deutschland aller seiner Kräfte zur Sammlung und Konstituirung bedürfe. Preussen kenne die Rüstungen Frankreichs, die Bewegungen seiner Mannschaft, die Beischaffung von Material und Pferden, sogar von Ungarn herauf, die durch die Schweiz transitiren sollen; wenn dieses fortdauern würde, so dürfte in kurzer Zeit (:einigen Wochen:) eine Erklärung hierüber von Frankreich verlangt werden. Dieser Zustand könne nicht lange fortbestehen. Preussen rüste, um besser unterhandeln zu können, aber die preussischen Generäle zögen vor, dass der Krieg früher oder später komme.
Auf die Frage über die Dispositionen und Absichten der preussischen Regierung gegenüber der schweizerischen Neutralitätshaltung, so hegen der König und der Minister die besten Absichten und er (:Hr. v. Röder:) sei beauftragt, zu erklären, sie werden die Schweiz respektiren, vorausgesezt, dass dieselbe auf loyale Weise neutral bleibe und ihr Gebiet vertheidige.
Diese Erklärung habe der Hr. General bei Anlass der Übergabe seines Kreditivs sodann wiederholt.3
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