Mitteilungen

Dodis: 25 Jahre online!

Als erste Edition diplomatischer Dokumente weltweit ging Dodis am 28. Mai 1997 im Palais des Nations in Genf online und schrieb damit ein Stück Pioniergeschichte des Internets. Als die allerersten Dokumente auf der Datenbank Dodis online geschaltet wurden, steckten die Recherchen der Forschungsstelle noch mitten in den 1940er Jahren. Zum ersten veröffentlichten Dokument dodis.ch/3, eine Aktennotiz vom 9. Mai 1947, haben sich seither 43'425 Dokumente, 55'557 Personeneinträge, 26'426 Organisationen und 10'497 geografische Einträge gesellt und die Forschungen sind nun scharf an der 30-jährigen Archivschutzfrist angelangt. In diesen Monaten erforscht Dodis das Jahr 1992 und wird die dabei zutage geförderten Dokumente am 1. Januar 2023 exakt beim Ablauf der Schutzfrist publizieren.

Als Dodis 1997 online ging, gaben gerade einmal 6,8 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer an, das Internet «mehrmals pro Woche zu nutzen». Weitere 15,1 Prozent deklarierten, es «mindestens einmal in den letzten 6 Monaten» genutzt zu haben und unter der Top-Level-Domain «.ch» waren lediglich 129 Webadressen registriert. Auch die Snapshots des «Internet Archive» reichen nicht ganz bis ins Jahr 1997 zurück. Wie die Datenbank vier Jahre später, im Jahr 2001, aussah, zeigt das Titelbild dieser Mitteilung.

Mit der Onlineschaltung der Datenbank Dodis am 28. Mai 1997 hat die Forschungsstelle nicht nur einen Meilenstein gesetzt, sie hat sich selbst auch ein schönes Jubiläumsgeschenk gemacht: So feiern wir heuer nicht nur die 25 Jahre der Datenbank Dodis, sondern auch die 50 Jahre der Gründung der Forschungsgruppe Diplomatische Dokumente der Schweiz.

Die Initiative zur Edition der Diplomatischen Dokumente der Schweiz konkretisierte sich im Laufe des Jahres 1972. Der Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Geschichte, Professor Louis-Edouard Roulet, lud im September 1972 die «Initianten, die Historischen Institute der schweizerischen Universitäten, den Gesellschaftsrat der AGGS/SGSH und weitere interessierte Kreise» zu einer Sitzung am Samstag, den 14. Oktober 1972, 10 Uhr, am Historischen Institut der Universität Bern ein: «Eine Gruppe jüngerer Historiker, vornehmlich aus der welschen Schweiz, hat die Herausgabe einer möglichst umfassenden Quellensammlung zur schweizerischen Aussenpolitik seit 1848 angeregt», informierte er die Eingeladenen (dodis.ch/37044). An jenem denkwürdigen Samstag im Herbst 1972 präsentierte Antoine Fleury im Namen der Initianten die Idee des Projekts und nach einer Eintretensdebatte beschlossen die Anwesenden, ein Komitee zu bilden, um das Vorhaben voranzutreiben (dodis.ch/37043). Dodis war gegründet!

Seit der Publikation des ersten Bandes der Aktenedition (DDS, Bd. 7-I) im Jahr 1979 sind 28 weitere Bände zu den internationalen Beziehungen der Schweiz seit der Bundesstaatsgründung 1848 erschienen. Die nun dritte Serie der DDS zu den 1990er Jahren wurde äusserst erfolgreich am 4. Januar 2021 lanciert mit den gleichentags im Bundesarchiv neu zugänglichen Dokumenten zum Jahr 1990. Die Forschungsstelle hat ferner mit den Quaderni di Dodis und den Saggi di Dodis neue Publikationsgefässe für die Geschichte der Aussenbeziehungen der Schweiz geschaffen, sich nicht zuletzt dank der bereits seit 25 Jahren frei zugänglichen Datenbank zu einem «Flaggschiff der Digital Humanities» entwickelt und sich als Paladin der Open-Access-Bewegung starkgemacht.

Dies alles feiern wir in den kommenden Monaten zusammen mit befreundeten Institutionen und Wissenschaftskreisen, unseren Stakeholdern und der Öffentlichkeit:

Agenda

15. Juli 2022
Festakt und Wissenschafts-Networking im Bundesarchiv.

17. September 2022
Stand an der SAGW-Jubiläumsmesse auf dem Bahnhofplatz Bern.
Ab 14.30 Uhr ist die interessierte Öffentlichkeit herzlich willkommen.

18. Oktober 2022
Veranstaltung im Bundeshaus mit Bundespräsident Ignazio Cassis.

28. 05. 2022